Kirchturm im Vollbrand
Datum: 23.07.2002 08:59:26
Thema: Einsätze Allgemein


Am 22.07.2002 um 13:30 in Fuglau (Bez. Horn) ist nach Sanierungsarbeiten am Dach heute der Kirchturm in Brand gestanden. Die Kirche zählt zu den ältesten in Niederösterreich. Sie wurde im 12.Jahrhundert errichtet und gehört zur Pfarre Altenburg.




FOTO: ST N&P

"Als wir eingetroffen sind steht der Kirchturm im Vollbrand, aus dem großen Fenster schlagen Flamen" so Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Erkmar Dethloff . Der starke Rauch und die herabstürzenden Teile des Kirchturms erschwerten die Löscharbeiten.



Weiters mussten die Einsatzkräfte das Löschwasser über zwei je 600 meterlange B-Leitungen zum Einsatzort bringen, parallel dazu wurde ein Pendelverkehr mit den Tanklöschfahrzeuge aufgebaut. Es wurde ein umfassender Außenangriff über das für die Bauarbeiten aufgestellte Gerüst und über die DLK 23-12 der FF Horn durchgeführt.

Die Kirchturmspitze sowie das Kreuz befinden sich in einer Höhe von ca. 30 Metern. Das Feuer wird durch den starken Wind und der im Turm entstehenden Thermik, wie in einem Hochofen angefacht, durch diese enorme Hitzeeinwirkung wird der Dachstuhl und die darüber liegende Metallkuppel in Mitleidenschaft gezogen so dass sie kippt und samt dem Kreuz abstürzt.




FOTO:ST N&P

Pater Michael aus dem Stift Altenburg erzählt, der größte Schatz der Kirche befindet sich im Inneren, auf Höhe der großen Turmfenster, das aus 3 Glocken bestehende Geläute stammt teilweise aus dem 14. Jahrhundert und befindet sich mitten im brandbelasteten Bereich. Eine Glocke ist bereits abgestürzt und liegt jetzt auf einem Zwischenboden im Turm. Die anderen beiden hängen absturzgefährdet an den angebrannten Balken und werden soeben von den Feuerwehr Kameraden gesichert. Wie stark beschädigt die Mechanik des Läutwerks ist kann noch nicht angegeben werden.

Die Kirche selber ist vom Brand verschont geblieben. Wir haben eine C-Leitung bis zum Altar gelegt, und die Marienstatue so wie andere Gegenstände in Sicherheit gebracht, meint ein Feuerwehrmann.

"Die Ursache für den Brand ist noch nicht 100-prozentig geklärt, allerdings wurden vor dem Brand auf der Turmspitze Spenglerarbeiten durchgeführt. Sie könnten die Ursache sein."

Auch die Höhe des Schadens ist noch unklar, da Teile der einsturzgefährdeten Kirche noch nicht betreten werden dürfen.

Im Einsatz waren 14 Wehren mit 124 Mann.

Quelle: St N&P

SID-Bericht:
Am 22.07.2002, gegen 12.45 Uhr, brach nach Schneidearbeiten mit einem Winkelschleifer auf dem Blechdach in der Verschalung bzw. im Turmstuhl des Kirchturmes in der Filialkirche des Stiftes Altenburg in 3591 Fuglau ein Brand aus.
Sechs Spengler arbeiteten auf dem Turm, um das Blechdach abzutragen. Zum Aufschneiden des Blechstehfalzes wurde auch ein Winkelschleifer verwendet. Durch das Schneiden mit dem Winkelschleifer dürfte durch wegfliegende glühende Eisenteilchen in der Holzverschalung bzw. im Turmstuhl ein Glimmbrand entstanden sein, der sich in
weiterer Folge auf das gesamte Turmdach ausbreitete.
Durch den Einsatz von 14 Feuerwehren mit 25 Fahrzeugen und 130 Männern konnte ein Übergreifen des Brandes auf das Kirchenschiff verhindert werden. Beim Brand wurden der Turmhelm samt Kreuz und Kugel, der Glockenstuhl und das Läutwerk zur Gänze vernichtet.
Eine Glocke stürzte vom Glockenstuhl und wurde schwer beschädigt. Die beiden anderen Glocken liegen bzw. hängen noch am beschädigten Stuhl. Personen kamen nicht zu Schaden.
Die Schadenshöhe kann derzeit nicht beziffert werden. Auch wurde das Baugerüst im oberen Teil beschädigt.



Update 24.7: SID - Bericht



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