Retter bangen oft um Arbeitsplatz (x)
Datum: 28.01.2005 10:37:57
Thema: Berichte in den Medien


Feuerwehren haben 13 Einsätze am Tag / 50.000 Kilometer unterwegs
4400-mal rückten die St.Pöltner Feuerwehren im Vorjahr aus. Beinahe 13-mal am Tag. Dabei gingen die Einsatzkräfte oft bis an die Grenzen ihrer personellen Kapazität. Auch deshalb, weil viele Betriebe es gar nicht mehr so gerne sehen, dass sich ihre Mitarbeiter in den Dienst der Freiwilligkeit stellen. "Die Kosten-Nutzen-Rechnung wird immer mehr herangezogen. Viele fürchten daher um ihren Arbeitsplatz", kennt Feuerwehrchef Dietmar Fahrafellner die Probleme.

BILANZ: 14 Freiwillige und elf Betriebsfeuerwehren leisten mit ihren mehr als 1100 Feuerwehrmännern und - frauen etwa 29.000 Einsatzstunden und waren mit ihren Einsatzfahrzeugen rund 50.000 Kilometer unterwegs.
Das Einsatzgebiet kann sich sehen lassen. 100 Hektar umfasst das Stadtgebiet mit 9000 Gebäuden, 50 Hochhäusern, 22.500 Haushalten, einem Krankenhaus mit 18 Abteilungen und 1000 Betten. Auch zahlreiche Großbetriebe warten auf Schutz und Hilfe in Notfällen. 200km Autbahn, Bundes-, Landes- und Gemeindestraßen müssen betreut werden. Worauf Chef Diemar Fahrafellner besonders stolz ist: Eine Löschgruppe hat weniger als zwei Minuten Ausrückzeit vom Alarm bis zur Ausfahrt von Fahrzeugen.
Auch die Jugendarbeit kann sich sehen lassen. Immerhin werden im Stadtgebiet neun Jugendgruppen mit mehr als 100 Jugendlichen geführt.

STADT ZAHLT: "Die Leistungen der Wehren sind nur auf Basis einer hochmodernen Ausrüstung möglich", meint Stadtchef Matthias Stadler. Dazu trägt auch die Stadt einen großen Anteil bei. In den vergangenen zehn Jahren wurde die Anschaffung von 21 neuen Fahrzeugen mit insgesamt 1,2 Millionen Euro unterstützt. Von 1995 bis heute erhielten die Wehren in St.Georgen, Pottenbrunn und Oberradlberg neue Feuerwehrhäuser. Die Gerätehäuser in Waitzendorf, Pummersdorf, Unterradlberg, Ochsenburg und Spratzern wurden umfassend aus- und umgebaut.

Mit mehr als 100 Einsätzen bereits im Jänner 2005 bahnt sich wieder ein Rekordjahr an. Fünf Brände im Stadtgebiet stellten die Einsatzkräfte vor schwierige Aufgaben.

Neubau Wagram

FOTO: KURIER - Printausgabe

Jahrelang wurde nach dem idealen Standort für den Neubau des Feuerwehrhauses in Wagram gesucht. Aus drei Angeboten der Stadt wird das Objekt nun zwischen der B1 und dem Mühlbach im Anschluss an das Telekom-Gebäude errichtet. Im Frühjahr soll die Grundsteinlegung erfolgen. Auf etwa 9000 m² Gesamtgrundfläche wird der 1300 m² große Bau errichtet. "Die Kosten konnten um 900.000 Euro gesenkt werden", freut sich Bürgermeister Matthias Stadler bei der Präsentation.

Auf nicht mehr als 1,7 Millionen Euro sollen sich die Gesamtkosten belaufen. Einen beträchtlichen Teil sollen die Feuerwehrmänner aus Wagram mit ihren Eigenleistungen abdecken. "Wir rechnen, dass mehrere tausen freiwillige Arbeitsstunden geleistet werden", meint Feuerwehrstadtrat Johann Rankl. Die Finanzierung wird im Leasingverfahren abgewickelt.

Der Bau wird ein Erd- und Obergeschoß aufweisen. Im Erdgeschoß befinden sich die Garagen mit fünf Stellpläzen, eine Waschbox und Lagerräume. Zusätzlich noch Sanitär-, Neben- und Umkleideräume.
Im Obergeschoß sind Sitzungssäle, Verwaltungs- und Sozialräume untergebracht. Die Außenanlage sieht noch 40 Parkplätze für die Fahrzeuge der 93 aktiven Mitglieder vor.

Text und Foto: KURIER - Ausgabe vom 28. 01. 2005





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