Gefährlicher Hochhausbrand (x)
Datum: 26.04.2005 17:10:54
Thema: Brandeinsätze



Am Dienstag, den 26.04.2005, brach im 7. Stock eines Wohnhauses in St.Veit/Glan ein gefährlicher Brand aus. Um 16:48 Uhr wurde die Feuerwehr St.Veit/Glan mittels stillem Alarm alarmiert. Aufgrund der äusserst starken Rauchentwicklung langten innerhalb von weniger Minuten an die 50 Notrufe bei der LAWZ Kärnten ein, woraufhin die diensthabenden Disponenten um 16:50 Uhr Sirenenalarm für die Feuerwehren St.Veit/Glan und St.Donat auslösten.

Bereits auf dem Weg ins Rüsthaus wurden viele Kameraden auf die enorme Rauchsäule aufmerksam und schon 2 Minuten nach der Alarmierung rückte das erste Tanklöschfahrzeug aus. Beim Eintreffen stellte sich folgende Lage: Aus einer Wohnung im 7. Stockwerk eines 62-Parteien-Hauses drang starker Rauch. Die Wohnung war versperrt, der Hausmeister wartete jedoch im Stiegenhaus auf die Feuerwehr und verschaffte dieser mit dem Hauptschlüssel Zugang zur Wohnung. Beim Betreten der Wohnung konnte die Mannschaft feststellen, dass sich der Brand vorerst auf den Wintergarten beschränkte und noch nicht auf das Wohnungsinnere übergegriffen hatte. Die Wohnungseigentümerin war nicht zu Hause.

Als erste Löschmassnahme wurde versucht, mit einem hauseigenen Pulverlöscher den Brand zu bekämpfen, was aber leider misslang, da der Löscher defekt war (Anm: der Feuerlöscher war vorschriftsmässig überprüft). In der Zwischenzeit wurde die DLK23-12 (Drehleiter mit 30m Reichweite) in Stellung gebracht. Durch mehrere Bäume war der Akionsradius derart eingeschränkt, sodass ein direktes Absetzen eines Atemschutztrupps nicht möglich war. So entschoss man sich, den Brand von Aussen mittels Hochdruckstrahlrohr zu bekämpfen. So konnte der Brand rasch unter Kontrolle gebracht werden. Parallel dazu wurde die hauseigene Steigleitung unter Druck gesetzt.

Wie gross die Hitzeentwicklung bereits war, erkannte man am restlos ausgebrannten Wintergarten, der abgeplatzten Eternitverkleidung an der Fassade sowie die starke Verrussung am Gebäude. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehren blieb die Wohnung, in der der Brand ausbrach, relativ unversehrt, jedoch waren in der darüberliegenden Wohnung die Fenster gekippt und die Bewohner ebenfalls nicht zu Hause, wodurch diese Wohnung sehr stark durch die Brandgase in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der jungen Familie wurde seitens der Feuerwehr angeraten, das Kleinkind nicht in dieser Wohnung übernachten zu lassen und die Wohnung mehrere Tage gut zu lüften.

Die restlichen Bewohner des Hauses verhielten sich vorbildlich und begaben sich unverzüglich ins Freie, wodurch Evakuierungsmassnahmen seitens der Feuerwehr nicht mehr getätigt werden mussten.

Aufgrund der anfangs sehr unklaren Lage wurde seitens der LAWZ zur Sicherheit das Rote Kreuz mitalarmiert, das mit einem Fahrzeug und 3 Mann im Einsatz war. Auch der Bürgermeister der Stadt St.Veit/Glan wurde verständigt, der sich am Einsatzort persönlich ein Bild der Lage machte.

Die Feuerwehr St.Veit/Glan stand mit 9 Fahrzeugen und 33 Mann im Einsatz, die Feuerwehr St.Donat rückte mit 2 Fahrzeugen und 12 Mann aus. Die Gendarmerie war mit 2 Fahrzeugen und 4 Mann im Einsatz. Der Einsatz konnte nach 1 Stunde beendet werden.

Die Brandursache ist unklar, der entstandene Schaden beträgt mindestens € 50.000,00. Der verhinderte Schaden liegt bei einem Vielfachen.









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