Notfallseelsorger werden in Krisenkommunikation ausgebildet
Datum: 13.05.2005 09:04:27
Thema: News aus anderen Organisationen


TULLN, Landesfeuerwehrschule: Das Land NÖ lud am 25. und 26. April 2005 Einsatzorganisationen zur Fortbildung „Krisenkommunikation“ ein. Geladen waren Feuerwehr, Rotes Kreuz, Bergrettung, Gendarmerie, Bezirkshauptmannschaften, Zivilschutzverband und erstmals die ökumenische Notfallseelsorge (NFS), vertreten durch Stefan MAYERHOFER (Pastoralassistent) und Paul NITSCHE (Militärpfarrer).

Unter der Organisation von Stefan KREUZER von der Landeswarnzentrale und der Leitung von Klaus Michael POLLAK warteten zwei Tage dichtes Programm auf die etwa 20 Teilnehmer.

Seitens des Militärs, des Zivilschutzes und des ORF NÖ gab es Einblicke in die verschiedenen Facetten der Öffentlichkeitsarbeit.
Die Botschaft der Ausbildung war klar: Erfolgreiches Krisenmanagement funktioniert nur gemeinsam und in Kombination mit einer entsprechend durchgeführten Öffentlichkeitsarbeit. Ein sorgsam ausgewählter Pressesprecher soll den Einsatzleiter entlasten. Aufgabe des Pressesprechers ist es, die Kommunikation mit den Medien aktiv zu führen.

Höhepunkt der zwei Tage bildeten die beiden Planspiele (Katastrophen mit großem Medieninteresse) und die dazugehörigen Pressekonferenzen vor laufender Kamera.

Diese grundlegende und informative Ausbildung ist weiterzuempfehlen. Dankenswerterweise werden auch im nächsten Kurs wieder Notfallseelsorger eingeladen sein.

Die Notfallseelsorge in NÖ
Die Notfallseelsorge in NÖ ist ökumenisch organisiert. Koordinator der Diözese St. Pölten und für die ökumenische Notfallseelsorge NÖ ist Pastoralassistent Stefan MAYERHOFER (aus TULLN). Pfarrerin Birgit SCHILLER (aus HORN) ist in NÖ die Landesleiterin der Evangelischen Kirche. Ein Bereitschaftsteam koordiniert in NÖ etwaige Einsätze – jede Woche hat eine andere Person NFS-Bereitschaft.
Im Falle einer Katastrophe, wenn Bedarf an NFS gegeben ist, alarmiert die Landeswarnzentrale den diensthabenden NFS-Koordinator. Er oder sie telefoniert dann entlang einer Liste von ökumenischen Notfallseelsorgern (geographisch geordnet), bis die benötigten Seelsorger zu Verfügung stehen. Diese fahren dann zum Einsatzort und melden sich beim Einsatzleiter. Bei größeren Ereignissen muss der NFS-Koordinator auch die Nachalarmierung oder eine Ablöse der im Einsatz befindlichen Notfallseelsorger organisieren.


Hoher Bereitschaftsgrad der NFS NÖ
Im Rahmen des Planspiels während der Ausbildung „Krisenkommunikation“ des Landes NÖ wurde der diensthabende NFS-Koordinator Pfarrer Andreas LISSON alarmiert. Für ein angenommenes Ereignis bei einem Rockkonzert am Flugfeld in WR. NEUSTADT (ein Lautsprecherturm fällt ins Publikum) wurden am Dienstag den 26. April 2005 um etwa 1530 Uhr (Echtzeit) zunächst fünf Notfallseelsorger benötigt. Bereits zehn Minuten später konnte LISSON melden: Von neun kontaktierten Notfallseelsorgen im Raum WR. NEUSTADT waren sechs erreichbar und fünf bereit, sich unverzüglich aufzumachen, um in den Einsatz zu gehen.
Glücklicherweise war dieser Einsatz nur angenommen und nicht real, doch das Ergebnis der Alarmierung kann sich zeigen lassen: Die NFS NÖ ist im höchsten Grade einsatzfähig.

Militärkurat Paul G. NITSCHE






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