Arnika 2001 - Ein Augenzeugenbericht
Datum: 29.10.2001 08:55:47
Thema: Übungsberichte und Ausbildung


Wie bereits berichtet hat es bei der Großübung "Arnika 2001" am Schneeberg einen Zwischenfall gegeben, bei dem leider 2 Feuerwehrkameraden schwer veretzt wurden.


www.wax.at bekam Heute einen Augenzeugenbericht dises Vorfalls zugeschickt.

Der Verfasser war als Übungsbeobachter des RK dabei und möchte nicht genannt werden.
Hier ist was er zu erzählen hat:

"Wir Übungsbeobachter wurden in zwei Gruppen eingeteilt, um die Arbeit des
Roten Kreuzes am Berg und im Tal beurteilen zu können. Um Mittag wurde ein
Wechsel vereinbart.
Der Wechsel sollte mit dem Bundesheerhubschrauber erfolgen, da die schmale
Zufahrt zur SanHist-Berg von den Einsatzfahrzeugen benutzt wurde.



Wir Übungsbeobachter meldeten uns bei der Einsatzleitung Flugdienst der
Feuerwehr zum Transport.
Gegenüber des Fahrzeuges der Einsatzleitung war der Container
"Feuerwehr-Einsatzleitung" aufgestellt. Hier war neben dem Besprechungsraum
ein eigener Raum für die Stromversorgung eingerichtet. Die Stromversorgung
lieferte ein mobiles Notstromaggregat.


Als der Kollege der Feuerwehr die Tür öffnete, um das Aggregat nachzutanken,
bemerkte ich im Augenwinkel wie der Treibstoff herausspritze. Ich ging daher
einen Schritt zur Seite. Plötzlich entzündete sich das Gemisch. Der
Feuerwehrmann, der das Aggregat nachtanken wollte, wurde von den Flammen
erfaßt und ebenso ein weiterer Feuerwehrmann der in der Nähe stand.

Wir
rissen ihn zu Boden um die Flammen zu ersticken. Sofort darauf kühlten wir
die Brandverletzungen im Gesicht und an den Händen. Verbrennungen des
Oberkörpers wurden durch die Schutzjacke vermieden. 4 anwesende Notärzte des
Roten Kreuzes versorgten darauf die Verletzten. 3 RK-Übungsbeobachter des
Landesverbandes Kärnten erlitten durch die Hitzewirkung leichte
Verbrennungen im Gesicht. Die beiden Schwerverletzten wurden ins AKH Wien
(Bundesheerhubschrauber) und KH Wiener Neustadt (NAW) transportiert. Die
Leichtverletzten wurden nach der psychischen Stabilisierung durch ein
Kriseninterventionsteam ebenfalls ins KH Wiener Neustadt transportiert.


Der Grund warum ich selbst keine Verletzungen davongetragen habe, liegt
darin, dass der Feuerwehrmann wie als "Schutzschild" gewirkt hatte.
Die Übung wurde aufgrund dieses tragischen Vorfalles von der
Haupteinsatzleitung der Bergrettung abgebrochen. Die anwesende Gendarmerie
hat sofort mit der Erhebung des Unfalles begonnen."





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