Mit Oberschenkelbruch zur nächsten Alm
Datum: 28.06.2005 06:05:17
Thema: Einsätze Rettungsdienst


"Sowas schaffen nur die haga-buachane (aus Buchenholz geschnitzten) Bregenzerwälder", bewundert Christophorus 8-Pilot Harald Öhre die Selbsthilfe eines Landwirtes aus dem Bregenzer Wald. Der 30-jährige Thomas D. war Sonntag in der Früh mit seinem Geländewagen aufgebrochen, um bei Schönebach, auf etwa 1500 Meter Seehöhe, eine steile Bergwiese zu mähen. Kaum hatte der Landwirt begonnen seine Sense zu schwingen, löste sich über ihm ein Steinschlag. Thomas D. wurde von einem Stein mit ca. 20 cm Durchmesser am linken Oberschenkel getroffen. Laut ÖAMTC-Informationszentrale wurde der Oberschenkelknochen glatt durchschlagen. Der Bruch war zwar geschlossen, der Fuß stand jedoch in unnatürlichem Winkel ab.

Irgendwie muss der Bregenzerwälder es geschafft haben, die 100 Meter zu seinem Jeep zu robben. "Wie er es dann noch geschafft hat, in das Fahrzeug zu klettern und mit dem Bruch zur nächsten Alm zu fahren, ist mir ein Rätsel", erzählt Harald Öhre weiter. Auf der Alm stand Thomas D. dann das Glück bei. Die alte Sennerin hatte erst zwei Tage zuvor ein Handy geschenkt bekommen. Unter der Anleitung des Landwirtes konnte die nervöse Sennerin nach einigen Fehlversuchen schließlich die Rettung alarmieren. Der ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 8 erhielt den Notruf um 9:00 Uhr. Kurz darauf begutachtete Notarzt Dr. Zinnecker ungläubig das abstehende Bein. Als hätte er sich rechtfertigen müssen, erklärte Thomas D. dem verblüfften Rettungsteam: "Was hätte ich denn sonst machen sollen?" Der Patient wurde vorsichtig aus dem Geländefahrzeug gehoben und ins Krankenhaus Feldkirch geflogen.

Quelle: ÖAMTC





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