Rückblick auf 13 Tage Hochwassereinsatz - Bestätigung für das Ehrenamt
Datum: 19.08.2002 12:10:31
Thema: Einsätze Allgemein


Der NÖ Landesfeuerwehrverband hat die Leistungen der NÖ Feuerwehren in den letzten 13 Tagen in Zahlen zusammengefasst:

41 000 Feuerwehrmitglieder haben in ungefähr 100 000 Arbeitstagen (!) 10.850 Menschen evakuiert, über 500 aus bedrohlicher Lage - oft unter Lebensgefahr - gerettet und unzählbare Hilfeleistungen erbracht - all das freiwillig und unbezahlt. Viele der Freiwilligen haben Urlaub genommen, um bei der Katastrophe zu helfen.

Flächendeckendes Feuerwehrwesen (89 000 Mitglieder in 1660 FF in NÖ, 320 000 in ganz Österreich) bedeutet:
- Soforthilfe innerhalb weniger Minuten, egal bei welcher Bedrohung (Brand, Unfall, Katastrophe, Umweltschutz).
- Hervorragende Ortskenntnis bei der Kooperation mit weiteren Hilfskräften
- Personalreserve für Großeinsätze über Tage.

Feuerwehr-Katastrophenhilfsdienst (in NÖ 21 Bereitschaften mit jeweils rund 200 Mann und 40 Fahrzeugen, dazu Sonderdienste wie Taucher, Sprenggruppen, Küchen-Einheiten) bedeutet:
- Rasche Hilfe durch qualifizierte Fachkräfte mit Spezialgerät in jedem Landesteil
- Einsatz von Feuerwehr-Einheiten aus von Katastrophen nicht betroffenen Landesteilen
- Ablöse und Verstärkung rund um die Uhr, durch das Potential des flächendeckenden Feuer-wehrwesens.

Damit dieses Hilfs-System der Feuerwehr funktioniert, sind aber nicht nur engagierte Freiwillige, sondern auch verständnisvolle Arbeitgeber nötig: von Seiten der NÖ Landesregierung und der meisten öffentlichen Einrichtungen sind die Weichen gestellt: Dienstfreistellung ist selbstverständlich.

Um dieses funktionierende System langfristig zu erhalten, ist aber auch die Wirtschaft gefordert: In den Betrieben hängt es nach wie vor vom Dienstgeber ab, inwieweit die Personalsituation bei den Feuerwehren unterstützt wird. Der NÖ Landesfeuerwehrverband hat mit der Initiative "Feuerwehrfreundlicher Arbeitgeber" ein Projekt gestartet, um Firmen, die ihre Mitarbeiter für Einsätze freistellen, auszuzeichnen (www.fwfa.at).

Auch von Seiten des Gesetzgebers hoffen die Feuerwehren auf Unterstützung, etwa durch steuer-liche Begünstigungen. Wie der vergangene Einsatz gezeigt hat, wäre eine rasche und kompetente Hilfe ohne diese größte Hilfeleistungsorganisation des Landes kaum möglich - deshalb müssen auch langfristig die Weichen zum Erhalt des Ehrenamtes in der Katastrophenhilfe gestellt werden.






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