Neue Dienststelle für Christophorus 15 (x)
Datum: 13.10.2005 11:57:19
Thema: News von den Rettungsorganisationen


FOTO: ÖAMTC

Nach fast eineinhalb Jahren provisorischer Unterbringung in einem Zelt und in Wohncontainern konnte die Crew des Mostviertler ÖAMTC-Notarzthub-schraubers Christophorus 15 am Haselgraben in Ybbsitz nun die neue Einsatzstelle beziehen. Rechtzeitig vor Winterbeginn, nach nur fünfmonatiger Bauzeit, gibt es für die Crew von Christophorus 15 nun genügend Platz und Komfort beim Warten auf den nächsten Einsatz.

Der rund 700.000 Euro teure Heliport am Haselgraben in Ybbsitz wurde im typischen Christophorus-Look errichtet. Neben einem gemütlichen Aufenthalts- und Ruheraum gibt es auch einen eigenen Bürotrakt und natürlich die entsprechenden sanitären Anlagen. Die Einsatzmaschine rollt jetzt auf Schienen vom Hangar zur Abflugstelle. Der neue Heliport verfügt über eine eigene Tankanlage und ein Anflugfeuer sowie eine Platzbeleuchtung, die auch bei einbrechender Dunkelheit - wenn der Einsatz einmal länger gedauert hat - einen sicheren Anflug ermöglicht.

Bereits 1.400 Einsätze

Insgesamt flog Christophorus 15 seit der Stationierung vor über 15 Monaten fast 1.400 Einsätze. 82% der Alarmierungen waren Primäreinsätze, bei denen das Notfallteam direkt zur Notfallstelle gerufen wird. 62 Mal mussten Patienten von einem Krankenhaus in ein anderes verlegt werden und 180 Starts erwiesen sich nachträglich als Fehleinsätze.

Über ein Drittel aller Einsätze (37%) galten Unfällen (13% Verkehrsunfälle, 9% Freizeitunfälle, 8% Arbeits- und 7% Haushaltsunfälle). In den Bergen konnten 28 Verunglückte nur mit einem Tau gerettet werden. An zweiter Stelle der Einsatzstatistik lagen Rettungsflüge nach internistischen Notfällen mit fast 30%, gefolgt von 11% neurologischen Notfällen. Fast jeder dritte erkrankte oder verunglückte Patient wurde ins Krankenhaus Amstetten geflogen. In die Krankenhäuser Waidhofen/Ybbs kamen 142 und nach Scheibbs wurden 108 Personen gebracht.

3-Mann-Besatzung

Christophorus 15 fliegt mit einer Drei-Mann-Besatzung. Geleitet wird der Stützpunkt von Cpt. Roland Eslitzbichler. Das 16-köpfige Notärzteteam unter der Führung von OA Dr. Peter Siebrecht kommt von den Anästhesieabteilungen der Krankenhäuser Amstetten, Waidhofen/Ybbs und Scheibbs. Unterstützt werden Piloten und Notärzte von zehn Flugrettungssanitätern des Roten Kreuzes und der Bergrettung Niederösterreich, die für diesen Notarzthubschrauber, der auch in hochalpinem Gelände im Einsatz ist, die nötige Erfahrung mitbringen. Gleichzeitig agieren die Flugrettungssanitäter rund um Wolfgang Frühwirt als "HEMS-Crew-Member" und unterstützen den Piloten bei der Navigation und Kommunikation. Geflogen wird mit einem 3,5 Millionen Euro teuren Eurocopter der Type EC 135 mit einem Doppelhakensystem für Taubergungen. Disponiert wird Christophorus 15 von der Lebig, der zentralen Einsatzleitung für Rettungseinsätze in Niederösterreich. Der Mostviertler Notarzthubschrauber ist täglich von sieben Uhr früh bis zum Einbruch der Dunkelheit einsatzbereit.

133.000 Rettungsflüge

Die Christophorus-Notarzthubschrauber und der Wr. Neustädter Intensivtransporthubschrauber flogen von ihren 15 Stützpunkten im Vorjahr 15.796 Einsätze. Tagsüber wurde durchschnittlich alle 20 Minuten ein Verletzter oder Erkrankter vom Notarzt eines Christophorus-Notarzthubschraubers versorgt. Von der Alarmierung bis zur Landung eines Christophorus-Notarzthubschraubers am Notfallort vergingen im Vorjahr im Schnitt lediglich 13 Minuten. Inklusive der umfassenden Erstversorgung konnten die Patienten im Schnitt bereits 40 Minuten nach der Alarmierung des Hubschraubers stabilisiert im Krankenhaus übergeben werden. Etwa eintausend Menschen sind dank der schnellen Hilfe aus der Luft heute noch am Leben. Tausende haben sich lange Aufenthalte in Krankenhäusern und Rehabilitationszentren erspart.

Seit Beginn der Flugrettung vor 22 Jahren brachten die gelben Helikopter bereits in über 133.000 Fällen rasche medizinische Hilfe direkt zum Notfallort.

www.oeamtc.at





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