Alarmübung ''Brand mit Austritt von Sauergas - Menschenrettung'' in der Gasstation Aderklaa in NÖ (x)
Datum: 28.10.2005 19:33:40 Thema: Übungsberichte und Ausbildung
Für den Ernstfall gerüstet
Auch heuer fand wieder die jährliche Sauergas Großübung der OMV statt. Zahlreiche Feuerwehren entlang der Sauergasleitung erproben laut Alarmplan gemeinsam mit der OMV Betriebsfeuerwehr unter Aufsicht zahlreicher Beobachter den Ernstfall.
Angenommen wurde ein Zwischenfall in der Gasstation in Aderklaa – „Brand mit Austritt von Sauergas (H2S)“ - so lautete die Alarmmeldung. Zwei Mitarbeiter der OMV wurden schwer verletzt.
Sauergas ist ab einer Konzentration von 500 ppm in der Luft tödlich. Aus diesem Grund sind umfangreiche Absperrmaßnamen und äußerste Vorsicht beim Austritt von Sauergas notwendig. Diese Umstände erfordern eine sehr große Zahl an Einsatzkräften, deren Koordination immer wieder geübt werden muss.
An der Alarmübung waren 4 Freiwillige Feuerwehren, die Betriebsfeuerwehr der OMV sowie das Rote Kreuz und die Polizei beteiligt.
Die Übgung verlief auch heuer zur vollen Zufriedenheit der Feuerwehrbeobachter. Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Heinz Schwabl lobte die Einsatzkräfte für die gute Zusammenarbeit.
Hier einige Informationen zum Stoff:
Merkblatt Schwefelwassersotff W.E.G Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung Juli 1999
Stoffname: Schwefelwasserstoff
UN Nummer: 1053
H2S tritt bei der Produktion und Aufbereitung von sauren Erdgasen und bei der thermischen Gewinnung von Erdöl im Erdölgas auf. Es ist eines der giftigsten bekannten Gase. H2S macht sich bereits in geringen Konzentrationen durch Geruch nach faulen Eiern bemerkbar. Die Geruchsschwelle liegt unter 1 ppm.
H2S ist farblos, brennbar und schwerer als Luft. Bei Mischung von H2S mit Luft besteht Explosionsgefahr.
Der MAK Wert - die maximale Arbeitsplatzkonzentration ist auf 10 ppm festgelegt.
Vergiftungen durch H2S erfolgen durch Einatmen.
Einwirkung von H2S führt zu folgenden Erscheinungen:
bis 10 ppm keine Zeichen von Vergiftungen oder Gesundheitsgefährdung
bis 150 ppm Reizung der Augen und der Atemwege
bis 300 ppm schwere Reizung der Schleimhäute, Übelkeit, Erbrechen, Geruchslähmung
bis700 ppm Bewusstlosigkeit mit motorischer Unruhe, nach über 30 min Tod
über 700 ppm ohne Vorwarnung schlagartig Bewusstlosigkeit, Atemstillstand, Tod
Die Feuerwehr der Stadt Gänserndorf nahm mit 4 Fahrzeugen und 14 Mann an der Alarmübung teil.
Folgende Aufgaben wurden wie im Alarmplan definiert durch die Feuerwehr Gänserndorf erledigt:
Besetzung der Bezirksalarmzentrale im Feuerwehrhaus Gänserndorf
Stellung eines Lotsenfahrzeuges beim Feuerwehrhaus für die Kräfte des Roten Kreuz
Aufbau und Führung der Einsatzleitung vor Ort
Aufbau und Führung des Atemschutzsammelplatzes
Bereitstellung von Atemschutzgeräteträger zur Menschenrettung u. Brandbekämpfung
Quelle: FF Gänserndorf
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