Pumpeinsatz im Baxterwerk Krems (xx)
Datum: 30.01.2006 07:44:07
Thema: Einsätze Allgemein


FOTO: FF Krems

Zu einem sehr Personal- und Materialintensiven Einsatz wurden die Freiwilligen Feuerwehrmitglieder der Feuerwehr Krems in den Nachtstunden des 28. Jänners 2006 gerufen. 200 Meter eines Energieschachtes im Rohbau der Fa. Baxter standen unter Wasser. Die Einsatzkräfte waren mehr als 11 Stunden bei Nässe und Kälte im Einsatz.

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Eine halbe Stunde vor Mitternacht ging am 28. Jänner 2006 in der BAZ die Meldung ein, dass der Keller der EVN Energiezentrale in der Brennaustraße unter Wasser stehe. Der Disponent alarmierte die diensthabende Schleife II, welche anschließend mit Tank 3 Krems ausrückte.

Am Einsatzort angekommen wurden die Einsatzkräfte vom Techniker der Energiezentrale empfangen. Bei der ersten Erkundung wurde festgestellt, dass der Keller 50 cm unter Wasser steht. Ein Routineeinsatz? Falsch gedacht...

Es wurden zwei Tauchpumpen in Stellung gebracht und damit begonnen das Wasser abzusaugen. Währenddessen führte der Gruppenkommandant gemeinsam mit dem Techniker ausgerüstet mit Wathosen eine weitere Erkundung durch. Bei dieser wurde festgestellt, dass nicht nur der Keller der Energiezentrale, sondern auch der Energieschacht, der eine Verbindung mit dem Rohbau der Fa. Baxter bildet und ca. 200 m lang ist, unter Wasser steht.

FOTO: FF Krems

Daraufhin wurden die Betriebsleitung der Fa. Baxter und das Wasserwerk verständigt. Gemeinsam mit dem Wasserwerk wurde die Wasserzufuhr gestoppt, und als Mitarbeiter der Fa. Baxter kamen wurde eine weitere Erkundung vom Nachbargebäude aus durchgeführt. Jetzt wurde auch die Ursache gefunden: durch die Kälte war ein Manometerschauglas an der Wasserleitung aufgefroren und hatte systematisch den Keller geflutet.

Nun wurden weitere Kräfte der Feuerwehr Krems mit dem schwerem Rüstfahrzeug, einem Wechselladefahrzeug mit einer Ladung Schlauchmaterial und Tauchpumpen, drei Mannschaftstransportfahrzeugen sowie dem 60kvA Notstromaggregat angefordert.

Die Lage: Der lange, verwinkelte unterirdische Versorgungsgang ist zur Gänze geflutet, insgesamt 4 "Pumpensümpfe" mit ca. 8x4m stehen rund 2m unter Wasser, die 200x4m Gang stehen 58cm unter Wasser - gesamt sind geschätzte 1200m³ Wasser wegzupumpen. Der Schacht befindet sich im (sehr tiefen) 1. Untergeschoß, aufgrund der eigentümlichen Architektur ist das Absenken schweren Gerätes recht mühsam - und die Aussentemperaturen von rund -12 Grad erfahren auch noch eine Verschärfung: am Gelände ist kein Kanalanschluß vorhanden...

Es wurde nun auch von der Fa. Baxter aus der Energieschacht ausgepumpt. Bedingt durch die lange Förderstrecke wurden die Pumpensümpfe im "Tauchpumpenrelaisbetrieb" nacheinander ausgepumpt, das Wasser wurde von Vertiefung zu Vertiefung gepumpt. Diese "Sümpfe" wären geplanterweise mit Sumpfpumpen ausgestattet, da aber das Baxterwerk ein stillgelegter Bau ist fehlt dieser Teil der Haustechnik...

Ein großes Problem für die Einsatzkräfte war es das ausgepumpte Wasser im Freien wegzubringen - am Baxtergelände konnte ja kein Kanalanschluß gefunden werden, es wurde daher zwei A-Druckschlauchförderleitungen mit rund 200m bis zu einer Geländekante geführt. Damit war sichergestellt, dass das Wasser nicht auf dem gefrorenden Boden zurück ins Gebäude rinnen könnte.

Gegen 8 Uhr morgens konnten die Einsatzkräfte mit dem Zusammenpacken der Geräte beginnen. Kurz nach 10 Uhr war die Einsatzbereitschaft wieder vollkommen hergestellt.

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