Weiter Schneeeinsätze in Bad Ischl (xxx)
Datum: 16.02.2006 14:11:36
Thema: Einsätze Allgemein


FOTO: FF Bad Ischl

Dienstag, 14. Februar 2006
Auch am heutigen Tag ging der Einsatz, mittlerweile der 7. Tag, in Bad Ischl weiter. Eine wahre Armada von Feuerwehreinsatzkräften traf sich heute Morgen an der Ortseinfahrt von Bad Ischl, um dort die Einsatzbefehle .
Feuerwehreinsatzkräfte aus dem gesamten Bundesland Oberösterreich wurden nach Bad Ischl verlagert, um die dortigen Einsatzkräften zu unterstützen und so sind alleine die Feuerwehreinsatzkräfte auf mehr als 400 Mann angestiegen.

Weiters war das Österreichische Bundesheer mit einer Mannstärke von mehr 500 Soldaten aus den Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich sowie die Bergrettung, die ebenfalls Kräfte aus dem gesamten Bundesland nach Bad Ischl beorderte, in Bad Ischl im Einsatz.

Mit diesem Großaufgebot von mehr als 1.000 Einsatzkräften hoffte man, die Lage so gut es geht in Griff zu bekommen. Leider meldeten sich immer noch zahlreiche besorgte Personen bei der Feuerwehr-Hotline, die Hilfe benötigen.

Seit den frühen Morgenstunden war die Einsatzzentrale wieder verstärkt mit 7 Personen besetzt, um die eingehenden Anrufe entgegenzunehmen und entsprechend ihrer Dringlichkeit weiterzuleiten. Sowohl an die TelefonistInnen als auch auf das „Funkpersonal“ wartete – wie auch schon in den Tagen zuvor – ein anstrengender „Sprechtag“, der die Stimme immens forderte.

Vor allem am Dienstag Vormittag stieg die Zahl der besorgten Objektbesitzer noch einmal sprunghaft an. In Zusammenarbeit mit dem Callcenter des Österreichischen Bundesheeres, welches ebenfalls im Gerätehaus der Hauptfeuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Bad Ischl eingerichtet war, wurden die Objekte zur Begutachtung durch die mittlerweile auf 8 – 10 Statikergruppen angewachsene Begutachtungskommission vorgemerkt. Erst nach Vorliegen eines entsprechenden Befundes, der einen unverzüglichen Feuerwehreinsatz notwendig machte, wurden die Hilfskräfte zu diesem Objekte entsandt.

Sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch standen zur Bewältigung der Einsätze neben den eigenen Kräften wiederum FuB-Einheiten aus ganz Oberösterreich (Dienstag: Linz-Land, Perg, Urfahr-Umgebung, Vöcklabruck, Wels-Land und Mittwoch: Braunau, Linz-Land, Linz-Stadt, Wels-Land) zur Verfügung.

Leider ließ die Disziplin der Autofahrer auch an diesen beiden Tagen – trotz Fahr- bzw. Parkverbot – sehr zu wünschen übrig, und es hielt sich nur in den seltensten Fällen die Kfz-Lenker an die verfügten Verbote – schlimmer noch, es kamen sogar aus anderen Bundesländer neugierige Autolenker nach Bad Ischl zum „Schnee- bzw. Einsatz schauen“ und behinderten so die im Einsatz sich befindlichen Kräfte.

Zahlreiche Objekte – vorzugsweise jene, deren Besitzer alt und gebrechlich, alleinstehend oder krank waren – konnten durch den massiven Kräfteeinsatz von Feuerwehr, Bundesheer und Bergrettung – an diesen beiden Tagen waren mehr als 1.000 Mann (und auch Frauen) eingesetzt – erledigt werden.

Aber auch größere Objekte „fanden“ sich auf der Tagesordnung und so musste ein zweites Mal bei der Volksschule in der Concordiastraße, bei der Volksschule und dem Kindergarten in Pfandl, bei der Sonderkrankenanstalt der Pensionsversicherungsanstalt in der Lindau und dem dazugehörigen Personalheim in der Kaltenbachstraße („Helios“) sowie bei den Mehrparteienhäusern Lärchenwaldstraße 23 – 25.

FOTO: FF Bad Ischl

Auch der Landesfeuerwehrkommandant für Oberösterreich, Landesbranddirektor Johann Huber sowie der Leiter der Abteilung Katastrophenhilfsdienst im OÖ Landesfeuerwehrkommando, Oberbrandrat Ing. Siegfried Hörschläger machten sich ein Bild von der Lage in Bad Ischl und erkundigten sich vor Ort über das momentane Einsatzgeschehen.

Trotz all dieser Einsatzhektik konnte sich der Einsatzleiter ABI Franz Hochdaninger und Bürgermeister Helmut Haas kurz für 5 Minuten Zeit nehmen, um am heutigen Valentinstag eine kleine Aufmerksamkeit zu bereiten und so schenkten sie alle bei diesem Einsatz eingestzten und anwesenden Damen einen kleinen Blumenstock, was – trotz der momentanen Hektik – sichtlich Freude auslöste.

Mittlerweile wurden Zehntausende von Einsatzstunden geleistet, doch noch ist kein Ende in Sicht. Am Abend des 14. Februar war klar, dass auch am nächsten Tag nur durch einen massiven Kräfteeinsatz eine entsprechende Entspannung herbeigeführt werden kann, da die Wetterprognosen für die kommenden Tagen nicht sehr rosig ausschaute.

Und auch der 8. Tag, Mittwoch, 15. Februar 2006, reihte sich vom Ablauf wieder nahtlos in die vorherigen Einsatztage ein und es wurde immer mehr ein Wettlauf mit der Zeit, da für die kommende Nacht Regenfälle vorhergesagt wurden. Der Krisenstab, in dem Vertreter aller Hilfsorganisationen bzw. Behörden und Ämter vertreten sind, tagte seit den frühen Morgenstunden und auch die eigenen Feuerwehr-Einsatzmannschaften – großartig unterstützt von den überörtlichen FuB-Einheiten, dem Bundesheer, der Bergrettung und des Roten Kreuzes – sind seit 07.00 Uhr wieder „auf den Beinen“.

FOTO: FF Bad Ischl

Kritisch spitzte sich die Lage am Vormittag zu, als es akute Einsturzgefahr beim Josefsheim der St.-Anna-Hilfe in der Kaltenbachstraße gab und hier einen umgehenden und massiver Kräfteeinsatz mit mehreren Drehleitern und Kränen notwendig machte.

Weitere – neben den zahlreichen Wohngebäuden, die durch die Feuerwehrkräfte erledigt wurden – zu „betreuende“ Objekte waren die Evangelische Kirche, der Pfarrhof Pfandl, das Altstoffsammelzentrum, etc. um nur einige zu nennen.

Neben diesen Einsätzen mussten auch zahlreiche Hilfeleistungen bei Wassereintritten bewältigt werden. Kritisch war die Lage auch noch einmal in den frühen Abendstunden, als die Feuerwehr einen 80jährigen Mann von seinem Gebäude in der Hubkoglstraße retten musste, der auf seinem Dach Schneeräumarbeiten durchführte und unzureichend gesichert war.

Die Kräfte des Österreichischen Bundesheeres waren indes beim Bundesschulzentrum in der Grazer Straße sowie bei der Firma BauMit mit Schneeräumarbeiten beschäftigt.

Die Versorgung nahm – wie auch schon in den letzten (Einsatz-)Tagen die Feldküche des Roten Kreuzes in Zusammenarbeit mit dem „weiblichen Feuerwehrpersonal“ und der Kantinencrew vor, der es wiederum gelang, kulinarische Highlights hervorzuzaubern.

Am gestrigen Abend wurde schließlich vom Krisenstab noch die Einsatzplanung für Donnerstag, 16. Februar 2006 durchgeführt. Dabei wurde festgelegt, dass – auch aufgrund der zu erwartenden widrigen Wetterverhältnisse – die kommenden Tage ohne zusätzliche FuB-Einheiten gearbeitet wird, und somit nur die Feuerwehreinsatzkräfte des eigenen Pflichtbereiches in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Bundesheer zur Einsatztätigkeit herangezogen werden.

Quelle: FF Bad Ischl





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