St. Pöltner Bezirksfeuerwehrkommandant Bauer zieht Bilanz - ''Gemeinsam haben wir viel bewirkt!'' (x)
Datum: 03.03.2006 18:08:40
Thema: News aus der Feuerwehr


FOTO: BFKDO St. Pölten

"Man kann in der Feuerwehr Dinge beim Namen nennen und muss nicht lange herumreden! Gemeinsam haben wir viel bewirkt, darauf bin ich stolz. Wenn Johann Bauer auf seine steile Feuerwehrkarriere zurückblickt, schleicht ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht. Der 51-Jährige wird am 11. März 2006 bei der turnusmäßigen Wahl des obersten Silberhelms im Bezirk St. Pölten nicht mehr kandidieren. Aus rein privaten Gründen, wie der Langmannersdorfer betont.

Ein Rückblick: Vor 15 Jahren wurde der Bankmanager zum stellvertretenden Bezirksfeuerwehrkommandanten gewählt und anschließend zweimal in dieser Funktion bestätigt.

Gemeinsam mit dem heutigen Landes-FF-Chef Wilfried Weissgärber (als Bezirkskommandant) und Adi Kürzel lenkte er die Geschicke des größten Feuerwehrbezirks Niederösterreichs. Als Weissgärber im Herbst 2003 von der Bezirksbühne abtrat, lautete der logische Nachfolger: Johann Bauer.

Seither hat sich Bauer vor allem einem Thema gewidmet: den aktiven Informationsfluss. Es ist immens wichtig, die Bedürfnisse der einzelnen Feuerwehren zu kennen und weiterzutragen.
Voraussetzung dafür war freilich, die Büroorganisation des Bezirksfeuerwehrkommandos auf eine breite Basis zu stellen und modern zu strukturieren. Der verstärkte Einsatz des Mediums Internet für den Wissenstransfer habe Zeit für andere, wichtige Tätigkeiten geschaffen.
In den letzten zweieinhalb Jahren hat Bauer in den regelmäßig stattfindenden Besprechungen der Bezirksfeuerwehrkommandanten immer wieder die Themen der einzelnen Feuerwehren zur Sprache gebracht. So konnte erreicht werden, dass Förderungen für Kleinlöschfahrzeuge nun auch auf Lastfahrzeuge mit Containersystem ausgezahlt werden. "Ich habe mich immer als Sprachrohr meiner Feuerwehren gesehen", so Bauer.
In der Ausbildung wurde eine Veränderung des Funklehrganges durchgesetzt, der durch Straffung bei gleichem Lehrinhalt nun um einen Tag kürzer dauert. Denn freiwilliges Feuerwehrmitglied zu sein, bedeutet einen beträchtlichen Teil seiner Freizeit aufzugeben. Da muss es unsere Aufgabe sein, ständig nach Entlastung zu suchen!
Beim Atemschutzlehrgang ist ebenfalls eine zeitliche Verkürzung vorgesehen, muss aber noch in den zuständigen Landesgremien beschlossen werden.
Der Punkt Ausbildung sei, so Bauer, die Grundvoraussetzung eines funktionierenden Einsatzes. Mit der Übernahme dieses so wichtigen Gebiets durch den St. Pöltner Wolfgang Helm, bei der so genannten Feuerwehrmatura stellvertretender Bewerbsleiter, sei ein neuer, frischer Wind durch die Reihen der unzähligen Ausbildner im Bezirk gegangen. Moderne Ausbildung erfordert realitätsnahe Bedingungen: Die Ausbildung im so genannten Brandcontainer, wie etwa im März 2005 in Altlengbach, sei deshalb besonders wertvoll.

Die Besetzung des Sachgebiets Feuerwehrmedizinischer Dienst durch Fritz Zeitelhofer wertet der scheidende Bezirkskommandant als immens wichtigen Schritt, sei doch binnen kurzer Zeit die wichtige Frage der gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchung von Atemschutzgeräteträgern gelöst worden. Nach intensiven Gesprächen stehen mehre Ärzte zur Verfügung, die bei den Einsatzkräften einen medizinischen Check durchführen.
Bauer: Die Sicherheit muss stets im Vordergrund stehen!

Dass die Schlagkraft der Feuerwehren im Bezirk St. Pölten beispielhaft ist, zeigen die vielen tausend Arbeitsstunden, die freiwillige Helfer erst vor wenigen Wochen wieder im Ötschergebiet geleistet haben. Die Schneelasteinsätze haben die sensationelle Uneigennützigkeit der Helfer (Zitat: Bauer) eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Diese kontinuierlich erbrachte Leistung wird von der Bevölkerung geschätzt: Damit die Menschen überhaupt etwas über das Feuerwehrwesen erfahren, wurden die Bemühungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit durch Alfred Sampl ausgebaut. Es handelt sich dabei um eines der Kernthemen im modernen Feuerwehrwesen , weiß Bauer.

Auf die Frage, was er denn nach dem 11. März 2006 vorhabe und ob es ihm nicht fad werde meint der zweifache Familienvater mit einem entspannten Lächeln: Zum ersten Mal nach mehr als 30 Jahren werde ich wieder Zeit für mich und vor allem für meine Familie haben! Und da ist ja noch der Job als Vorstandsvorsitzender der St. Pöltner Volksbank...

Ein besonderes Anliegen ist Bauer der Dank an seine Mitstreiter im Bezirk, den Abschnitten und jeder einzelnen Feuerwehr, mit denen es über die vielen Jahre eine Freude gewesen ist zusammenzuarbeiten . Stellvertretend für alle ist sicherlich der Name Wilfried Weissgärber zu nennen, der lange Jahre eng mit Bauer zusammengearbeitet hat. Nicht zu letzt seien auch die Gemeinden und Behörden erwähnt, allen voran die Bezirkshauptmannschaft und der Magistrat St. Pölten.

Feuerwehr-Lebenslauf Oberbrandrat Johann Bauer

  • Geboren am 13. November 1954
  • 1972 Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr Langmannersdorf
  • 1980 Leiter des Verwaltungsdienstes
  • 1981 Ablegen des FLA Gold Feuerwehrmatura
  • 1986 Kommandant-Stellvertreter, UA-Kommandant (bis 2001), Abschnittskommandant-Stellvertreter in Herzogenburg (bis 2001)
  • 1991 Kommandant, Bezirksfeuerwehrkommandant-Stellvertreter
  • 1996 Mitglied im Finanzausschuss des NÖ Landesfeuerwehrverbandes
  • 2003 Bezirksfeuerwehrkommandant

    Quelle: BFKDO St. Pölten





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