Bilanz am Tag 6 der Katastrophe (xx)
Datum: 07.04.2006 04:51:01
Thema: Unwetter und Katastrophen


FOTO: FF Gänserndorf

1.400 Helfer im Dauereinsatz
Auch am Tag 6 der Katastrophe arbeiten die Einsatzkräfte auf Hochtouren. 1.400 Feuerwehrleute, Soldaten, Helfer der Rettung und Freiwillige sichern entlang der March Dämme, schichten Sandsäcke auf, pumpen Keller aus, retten Eingeschlossene, betreuen Menschen, die ihr Heim verlassen mussten.

Gasstation Baumgarten erfolgreich gesichert
Die OMV-Regelstation ist von besonderer Bedeutung für die Gasversorgung in der Großregion. Die Gasverteilerstation Baumgarten beliefert Frankreich, Deutschland, Slowenien, Kroatien, Italien.

Um einer Überflutung bei einem Bruch des Weidenbachdammes vorzubeugen, wurde in der Nacht von 05. auf 06. April ein Treibholzschutz aus Holzkissen und ein mobiler, wasserbefüllter Damm auf einer Länge von 500 Metern aufgebaut. 12 Gebäude wurden mittels Sandsäcke gesichert. Doppelböden und Keller wurden vorsorglich mit Tauchpumpen ausgestattet.

Die Arbeiten wurde von den Einsatzkräften aus dem Einsatzabschnitt Zwerndorf mit Unterstützung von Bediensteten der OMV durchgeführt. Die Kreativität bei der Lösungsfindung des Bezirksführungsstabes Gänserndorf für den Treibholzschutz wurde von Landesfeuerwehrkommandant Buchta persönlich bei einem Besuch in der Einsatzzentrale gelobt.

FOTO: www.ffgf.at / Bundesheer, Tatic

Black-Hawks weiterhin im Einsatz
In den Bereichen Jedenspeigen und Drösing werden weiterhin Hubschraubers des österreichischen Bundesheeres eingesetzt, um die aufgebrochenen Dammlücken zu schließen. Über den Luftweg werden sogenannte „Big Bags“ eingeflogen und direkt über der Bruchstelle zu abgeworfen.

Leichte Entspannung in Zwerndorf
Der Damm bei Zwerndorf hat auch am Donnerstag den Wassermassen Stand gehalten. Der Ort wurde Mittwochabend vorsichtshalber evakuiert. 300 Häuser wurden geräumt. Dank massiven Einsatzes der Feuerwehrleute und der Soldaten konnte der Damm gehalten werden.

Pioniertaucher des Pionierbataillons 3 arbeiten unter Wasser, und versuchen undicht gewordene Dämme mit Folie und Sandsäcken abzudichten.

Führungsstab auf Gänserndorf verlegt
Der gesamte Krisenstab von Feuerwehr, Bundesheer, Rettungsdienst und Polizei wurde in die Feuerwehrzentrale nach Gänserndorf verlegt. Von hier aus werden nun nicht nur die Feuerwehrkräfte, sonder ab sofort alle Hilfsorganisationen im Katastrophengebiet entlang der March koordiniert. In Gänserndorf wurde auch das zentrale Sandsacklager eingerichtet. Hier liegen weiter 85.000 Sandsäcke und 800 „Big Bags“ bereit.

Auch für den morgigen Tag sind wieder zwei Züge der Katastrophenhilfsbereitschaft aus Hollabrunn angefordert. Eine Feldküchen des Roten Kreuzes und eine des Bundesheers stellen die Versorgung der 1.400 Helfer sicher. Weiters wurde eine Hochleistungspumpe aus Salzburg angefordert, die 26.000 Liter Wasser in der Minute abpumpen kann.

Auch die sechs 150 kVA Großstromerzeuger, die im Februar vom NÖ Landesfeuerwehrverbandes an die Stationierungsfeuerwehren übergeben wurden stehen gerade im ersten Dauertest. Mit den sechs Großstromerzeugern werden die zahlreichen Hochleistungspumpen (bis zu 26.000 Liter/Minute) angetrieben und der Strom für die großflächige Ausleuchtung der Einsatzstellen bereitgestellt.

"Hochwasserhilfe für Niederösterreich" Spendenkonto eingerichtet
Der ORF unterstützt mit seiner Aktion "Licht ins Dunkel" vom Hochwasser betroffene Familien. Das Leid der vom Hochwasser betroffenen Menschen ist riesengroß. Der ORF NÖ ruft daher zusammen mit dem Land, der NÖN, dem Kurier, der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien und dem Militärkommando NÖ zu einer Spendenaktion zugunsten der Hochwasseropfer auf.

Im Bezirk Gänserndorf sind nach den Dammbrüchen entlang der March bei Dürnkrut und Stillfried hunderte Menschen ohne Bleibe. Sie sind in Notquartieren untergebracht. Ihre Häuser stehen unter Wasser. Mehr als 1.100 Menschen sind betroffen, sie mussten ihr Haus verlassen.

Das Spendenkonto:
Die Raiffeisen-Landesbank Wien-NÖ hat folgendes Spendenkonto eingerichtet:
"Hochwasserhilfe NÖ"
Konto-Nr.:76.000
BLZ:32.000

Freiwillige Helfer können sich an folgenden Orten melden:
Für Privatpersonen die die Sicherungsmaßnahmen unterstützen wollen sind Anlaufstellen direkt vor Ort eingerichtet worden.

  • Einsatzabschnitt 1: Drösing Feuerwehrhaus, Sierndorf Feuerwehrhaus
  • Einsatzabschnitt 2: Lagerhaus Dürnkrut
  • Einsatzabschnitt 3: Feuerwehrhaus Angern
  • Einsatzabschnitt 4: Gemeindeamt Oberweiden

    Quelle: BFÜST Gänserndorf, FF Gänserndorf





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