Folgenschwerer Verkehrsunfall mit 2 eingeklemmten Personen auf der LB2 (x)
Datum: 28.05.2006 13:57:56
Thema: Einsätze Allgemein


FOTO: Stamberg News & Pictures / Ch. Hübl

Am 26.05.2006, gegen 06.40 Uhr, lenkte eine 22-jährige aus dem Bezirk Waidhofen/Thaya ihren PKW auf der LB 2 im Gemeindegebiet von Göpfritz/Wild, in Richtung Horn. Kurz vor dem Ortsgebiet von Göpfritz/Wild geriet sie in einer Rechtskurve auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern, kam auf die linke Fahrbahnseite und prallte bei Strkm. 80,6 frontal gegen ein entgegenkommendes Sattelkraftfahrzeug, das von einem 48-jährigen aus dem Bezirk Mattersburg gelenkt wurde. Der PKW kam in einer Wiese zum Liegen. Das Sattelkraftfahrzeug kam von der Fahrbahn ab, fuhr über eine ca. 3 Meter hohe Böschung und stieß mit dem Führerhaus frontal gegen eine Hausmauer. Beide Lenker wurden in ihren Fahrzeugen eingeklemmt.

Um 06.49 wurde die Freiwillige Feuerwehr Göpfritz/Wild mittels Pager und Sirene alarmiert.
Wenige Minuten später rückten unter der Einsatzleitung von HBI Franz Litschauer insgesamt 26 Feuerwehrmitglieder mit vier Einsatzfahrzeugen (RLFA 2000, TLF1000, LFA und KDOF) sowie einer Abschleppachse zum Einsatzort aus.

Den eintreffenden Einsatzkräften bot sich folgende Schadenslage: Der PKW der 22 jährigen Waidhofnerin lag völlig zertrümmert in einer an die LB2 angrenzenden Wiese, die Lenkerin war noch in ihrem Fahrzeug eingeklemmt und wurde von Feuerwehrarzt Dr. Eduard Höbinger und dem ÖRK versorgt.
Der LKW stand ca. 50 Meter entfernt abseits der Straße, wobei der LKW samt Sattelaufleger buchstäblich zwischen der Straßenböschung und einer Hausmauer eingekeilt war. Auch hier war der Lenker in seinem Führerhaus eingeklemmt.

Die Feuerwehrmitglieder begannen sofort nach der Erkundung durch den Einsatzleiter mit der Rettung der beiden eingeklemmten Personen.
Nachdem die Freiwillige Feuerwehr Göpfritz/Wild über zwei hydraulische Rettungssätze verfügt, konnte unabhängig voneinander sowohl mit der Rettung der PKW Lenkerin als auch mit der Rettung des LKW Lenkers begonnen werden. Die PKW-Lenkerin wurde relativ rasch aus dem Fahrzeug befreit und mit schwersten Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber Christopherus 2 ins Waldviertelklinikum Horn verbracht.
Der Lenker des Sattelkraftfahrzeuges konnte aufgrund der starken Verformungen des Führerhauses erst nach eineinhalb Stunden aus dem Führerhaus befreit werden. Er war die ganze Zeit bei vollem Bewusstsein und ansprechbar. Er erlitt Verletzungen unbestimmten Grades und wurde mit dem Notarztwagen ins Waldviertelklinikum Horn verbracht.

Nach der Rettung der Personen musste die gesamte Ladung (vorwiegend Lebensmittel) des Sattelauflegers, händisch von den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Göpfritz ausgeladen werden. Dafür waren unter anderem auch zwei Traktoren, drei Anhänger und ein Frontlader im Einsatz. Nachdem der Sattelaufleger komplett entladen worden war, konnte mittels zweier Kräne (70 to und 50 to) die Bergung des LKW´s in Angriff genommen werden. Das Gespann (Zugmaschine und Sattelaufleger) wurde zugleich aus der ca. 3 Meter tiefen Böschung gehoben und vorerst auf der Bundestrasse abgestellt.
Danach konnte unter Mithilfe der Seilwinde des RLFA 2000 das komplett zerstörte Zugfahrzeug vom Sattelaufleger herunter gezogen und im Anschluss mit Hilfe des 70 to Kranes auf einen Tieflader verladen werden. Die LB 2 musste während der Unfallaufnahme und der Bergungsarbeiten gänzlich gesperrt werden, wobei eine örtliche Umleitung eingerichtet wurde.

Um 15.15 Uhr konnte die Freiwillige Feuerwehr Göpfritz/Wild nach schweißtreibenden 8 1/2 Stunden Einsatz wieder ins Feuerwehrhaus einrücken, wobei unverzüglich die Einsatzbereitschaft hergestellt wurde.

Quelle: Stamberg News & Pictures, Ch. Hübl





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