BRANDAUS im Juni: Bronto - Stark und gelenkig (xxx)
Datum: 08.06.2006 06:25:00
Thema: Berichte in den Medien


FOTO: www.brandaus.at Hoch hinaus zu kommen, ist für die Feuerwehr von heute eine Selbstverständlichkeit. Traditioneller „Klassiker“ war über Jahrzehnte die Drehleiter, meist deutscher Herkunft. In den späten 60ern kamen erste Hubsteiger nach Österreich. Amstetten, Steyr, Mödling, aber auch die Berufsfeuerwehren waren Vorreiter. Heute beginnen die „starken“ Arme, überwiegend finnischer Provenienz den Drehleitern den Rang abzulaufen. Nicht nur der Preisvorteil ist dabei entscheidend.
Hubrettungsgeräte sind traditionell der Stolz einer Feuerwehr, was nicht nur auf die hohen Kosten sondern auch auf die technische Raffinesse und die universellen Möglichkeiten zurückzuführen ist. Zwischen 18 und 88 Metern ist heute alles möglich, wobei die ganz Großen nur als Teleskopmaste ausführbar sind (höchste DL 60m). Österreichweit ist die Abdeckung mit Hubrettungsgeräten auf einem hohen Standard angekommen.

So gut wie jede Bezirksstadt aber auch die meisten größeren Gemeinden mit Industrie, Hochhäusern oder Tourismuseinrichtung verfügen über solche Hilfsmittel. Heute stehen z.B. in Niederösterreich über 50 Hubrettungsgeräte, 12 Teleskopmastbühnen ergänzen seit 2005 die Ausstattung bzw. lösten ältere Modelle ab. Diese Bühnen stammen von Bronto, 11 sind 30 Meter hoch (TB 23-12), die FF St.Pölten-Stadt erhielt für ihre Spezialaufgaben, aber auch für den überörtlichen Einsatz eine TB 54.

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TMB 54 der FF St. Pölten-Stadt


Hubrettungsgeräte - allgemeines

Hubrettungsgeräte sind Drehleitern gemäß DIN 14701 und Hubarbeitsbühnen (Gelenkmasten, Teleskopmasten, Teleskop-Gelenkmasten). Die Abkürzung setzt sich aus der Nenn-Rettungshöhe und der Nenn-Ausladung zusammen. (z.B. DLK 23-12: Drehleiter mit Korb mit einer Nenn-Rettungshöhe von 23m bei einer Ausladung von 12 Metern). Die DIN 14701 wird in Anlehnung für Hubarbeitsbühnen verwendet, wobei alle sicherheitsrelevanten, technischen und taktischen Anforderungen bei Feuerwehrausschreibungen zur Anwendung kommen. Die prEN 1777 (Hubarbeitsbühnen) ist in Ausarbeitung, vielfach werden aber geringere Anforderungen gestellt als in der Drehleiternom.

Während noch vor 15 oder 20 Jahren Bühnen mit einer Einsatzhöhe von 30 Metern zwingend ein Dreiachsfahrgestell erforderlich machten, ist es heute problemlos möglich ein derartiges Gerät auf einem 18t-Fahrgestell zu bauen.

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TMB 23-12 der FF Vösendorf


Der Haupttragrahmen der Hubarbeitsbühne ist aus Stahl geschweißt und durch Schraubverbindungen mit Federelementen am Fahrgestellrahmen befestigt. Die waagrecht-senkrecht-Abstützung ermöglicht eine variable Abstützbreite, wobei der Stützendruck bei max. 130kN liegt (Vertikal-Horizontal-Abstützung).

„Herz“ der Bühne ist eine über Nebenantrieb betriebene Hydraulikölpumpe mit einem Betriebsdruck von ca. 200 bar. Alle Bewegungen müssen einzeln und – wenn nicht gegenläufig – gleichzeitig ausführbar sein. Die Gerätekästen werden durch unterschiedliche Aufbauer nach Kundenwunsch gestaltet.

Der Hubrettungssatz besteht aus Drehkranz, Aufrichtzylinder, Hubrettungsausleger/Teleskoparm – Gelenkarm (Korbarm) – Leitersatz (Parallelleiter nach Bedarf), Rettungs/Arbeitskorb und bei Bedarf einem Löschwasserfördersystem.

Bei der TB 23-12 z.B. besteht der Teleskoparm aus drei Elementen. Der Aufrichtwinkel muss zumindest 80° betragen. Gesteuert wird die TB vom Hauptsteuerstand am Drehkranz oder vom Korbsteuerstand. Beim NÖ Teleskopmast ist der Korb für eine Belastung von mindesten 325 kg ausgelegt, eine Rettungsplattform und eine Krankentrage-Aufnahmevorrichtung ergänzen die Ausstattung ebenso wie eine Seilwinde für den Personentransport, eine Abseilvorrichtung kann ebenso befestigt werden wie eine Haspel für einen Schnellangriff. Am Korb ist ein Wasser-Schaumwerfer und eine Selbstschutzeinrichtung vorgesehen.

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