Balkonsturz zweier Kleinkinder in Jenbach
Datum: 20.06.2006 06:12:43
Thema: Einsätze Rettungsdienst


Am 19.06.2006 gegen 08.00 Uhr verließ ein 36jähriger Mann seine Wohnung und ließ die beiden Kinder (5 ½ Jahre und 3 ½ Jahre) allein dort zurück. Seine 36-jährige Frau war bei der Arbeit und er beabsichtigte in ca. 20 Minuten wieder zu Hause zu sein. Gegen 08.15 Uhr begab sich das Mädchen (5 ½ Jahre) vom Kinderzimmer durch das Wohnzimmer auf den Balkon und kletterte über einen dort aufgestellten Sessel auf die Balkonbrüstung.

Als die Halterungen des Blumenkastens nachgaben, stürzte das Mädchen vorerst ca. 5 Meter im freien Fall ab und wurde dann von einem Ast des Kirschenbaumes an der Hauswand "gebremst" - von dort fiel sie weitere ca. 4 Meter auf den geschotterten Vorplatz der Garageneinfahrt. Das Mädchen konnte eigenständig ums Haus zum Hauseingang und weiter in den 1. Stock gehen, wo sie bei Nachbarn läutete. Dieser verständigte sofort die Rettung, als er das verletzte Mädchen sah und schickte seine Frau in den 2. Stock, um nach dem kleinen Bruder des Mädchens zu sehen. Die Wohnung dort fand sie versperrt vor und so konnte sie nur kurz mit dem Jungen durch die geschlossene Tür reden - als dieser plötzlich zu weinen begann und hörbar von der Türe weglief. 2 bis 3 Minuten später kam der kleine Junge blutverschmiert und weinend die Treppe hoch in den ersten Stock. Offensichtlich hatte er zuvor seine Schwester vom Balkon weg verschwinden gesehen und wollte ihr nachgehen. Er fiel an derselben Stelle vom Balkon, auf denselben Ast und dann auf den Vorplatz. Die Gesamthöhe von der Balkonbrüstung bis zum Garagenvorplatz beträgt knappe 9 Meter. Die telefonisch verständigte Mutter der beiden Kinder traf noch während der Erstversorgung in der Wohnung ein. Der Vater kam Minuten später von seiner Ausfahrt ins Dorf nach Hause. Die Rettungsfahrzeuge und die beiden Notärzte trafen gegen 08.30 Uhr ein. Die beiden verletzten Kinder wurden erstversorgt und in die Klinik Innsbruck gefahren. Derzeitiger Erkenntnisstand über die Verletzungen: Das Mädchen erlitt eine Gehirnerschütterung und Prellungen sowie Abschürfungen – der Bub einen Kieferbruch und ebenfalls Abschürfungen und Prellungen.





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