Erstes Todesopfer durch Föhnsturm
Datum: 16.11.2002 13:07:34
Thema: Berichte in den Medien


Der Föhnsturm hat auch heute wieder in Österreich gewütet und in weiten Teilen Schäden verursacht. Am ärgsten betroffen ist das Land Salzburg. Der gesamte Pinzgau wurde wegen der gravierenden Schäden zum Katastrophengebiet erklärt, nachdem hunderte Dächer abgedeckt, Stromleitungen gekappt und unzählige Bäume entwurzelt wurden. Auch das erste Todesopfer seit Beginn der Stürme ist zu beklagen.

Bei Stuhlfelden-Pirtendorf im Oberpinzgau warf der orkanartige Föhnsturm heute vormittag eine 30 Tonnen schwere Triebwagen-Garnitur der Schmalspurbahn um. Laut ersten Meldungen sind neben der 72-jährigen getöteten Frau drei weitere Menschen verletzt worden. Das Krankenhaus Mittersill hat zusätzliche Ärzte alarmiert, um die Behandlung von Opfern zu gewährleisten, die auch bei anderen Zwischenfällen verletzt wurden. Das reicht bis zu offenen Knochenbrüchen, die bei Aufräumungsarbeiten an Häusern entstanden sind. Auch ein Feuerwehrmann wurde bei Aufräumarbeiten schwer verletzt.

Hart getroffen sind auch der Pinzgau und der Lungau. Immer mehr Straßen mussten wegen umgestürzter Bäume oder aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Es kam zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen. Der Aufruf der Salzburger Landesregierung, die Häuser nur dann zu verlassen wenn es unbedingt notwendig sei, bleibt weiterhin aufrecht. Ein Sprecher der Bezirkshauptmannschaft Zell/See bezeichnet die Lage für die Einsatzkräfte als aussichtlos, solange der Sturm nicht nachlässt.

In der Nacht auf Samstag wurden in allen Salzburger Gebirgsgauen erneut Bäume umgerissen, dadurch wurden weitere Stromleitungen beschädigt und Straßen blockiert. Zurzeit sind zahlreiche Feuerwehren zwischen Pass Lueg und Oberpinzgau im Einsatz. Vielerorts gibt es viele zerstörte Autos, abgedeckte Häuser oder beschädigte Geschäftslokale. Allein die Böen von Freitag haben in Salzburgs Wäldern Schäden von sieben Mio. Euro angerichtet. 300 Hektar Wald hat der Sturm bisher umgelegt. Das sind 250.000 Festmeter Holz. Rund 1.000 Waldbauern sind betroffen.

Auf dem Kitzsteinhorn bei Kaprun musste der Liftbetrieb wegen des Sturms eingestellt werden. Kurz nach 14 Uhr erreichen die Böen 130 bis 140 Stundenkilometer. Die Lifte auf dem Gletscherplateau haben deshalb automatisch den Betrieb eingestellt. Die Skifahrer sammelten sich danach im Alpincenter, von dort aus wurden sie von Schikehrern und Pistenraupen sicher zum Langwiedboden gebracht, wo sie dann im windgeschützten GletscherjetI ins Tal fuhren.

Quelle: ORF





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