Nasenbär hält Feuerwehr auf Trab (x)
Datum: 22.01.2007 15:49:50
Thema: Einsätze Allgemein


Foto: BFKDO Baden


Nicht nur weitere Sturmeinsätze mussten am Sonntag, den 21.Jänner 2007 im Bezirk Baden wieder von den Freiwilligen Feuerwehren abgearbeitet werden, sondern auch zu einer sehr skurrilen Tierrettung rückte die Freiwillige Feuerwehr Landegg gegen 17:30 Uhr aus.

Am Gelände des so genannten Stollenbachhof in Landegg wurde ein „Nasenbär" auf einem der Alleebäume gesichtet und der örtliche Feuerwehrkommandant Oberbrandinspektor Kurt SCHÖPPL verständigt.

Als die Einsatzkräfte am Einsatzort eintrafen und das ganze eigentlich nicht so recht glauben wollten, wurden sie aber plötzlich mit folgender Lage konfrontiert: In der Krone eines ca. 8-9m hohen Baumes saß wirklich ein Nasenbär in vollere Pracht und beobachtete nun interessiert den plötzlichen Menschenauflauf.

Da ein Besitzer des Tieres nicht ausfindig gemacht werden konnte, musste nun eine Lösung gefunden werden wie man den Bären einfängt bzw. ihn dann artgerecht unterbringt. Für die Rettung entschied der Einsatzleiter Feuerwehr die Drehleiter aus Pottendorf anzufordern und über eine geeignete Unterbringung wurde die Bezirksalarmzentrale Baden ersucht dieses, in die Wege zu leiten.

Dabei wurde dieses Unterfangen zu einer kleinen Odyssee. Sämtliche Tierärzte und Tierkliniken in der Umgebung die am Sonntag erreicht worden sind, konnten nicht weiterhelfen. Mit der Begründung, Wildtiere werden nicht aufgenommen, da solch ein Nasenbär kein Haustier ist und eigentlich nur mit behördlicher Genehmigung artgerecht gehalten werden darf. Auch bei der Berufsfeuerwehr Wien bzw. dem Tierschutzhaus in Vösendorf wurde um Rat gebeten. Über die Bezirksleitzentrale der Polizeiinspektion Baden wurde über den Journaldienst der BH Baden ein Amtstierarzt angefordert.
Bei der Rettung des Nasenbären vom Baum machte dieser es den Einsatzkräften auch nicht leicht. Jedes Mal wenn sich der Korb der Drehleiter mit zwei Feuerwehrleuten näherte, sprang er nach oben oder nach unten oder wechselte gleich ganz den Baum.
Es waren ja genug Bäume in der Allee vorhanden!!!

Letztendlich konnte der Fluchtplan doch mit etwas Wasser aus einem Hochdruckstrahlrohr verhindert werden und mit einem Kescher konnte der Ausreißer eingefangen und auf die sichere Erde gebracht werden.

Der von den Einsatzkräften in der Zwischenzeit lieb gewonnene (leicht durchnässte) Wasser- bzw. „Nasenbär" wurde dem eintreffenden Amtstierarzt aus dem Bezirk Wr.Neustadt (Dr.Kneist), der auch die Einsatzkräfte mit Rat unterstützte, übergeben.
Für die Unterstützung durch die Drehleiter der FF Pottendorf möchte sich auf diesem Wege nochmals die Feuerwehr Landegg bedanken.

Eingesetzte Kräfte: FF Landegg 8 Mann, FF Pottendorf (Drehleiter DLK 30) mit 2 Mann, Polizeiinspektion Pottendorf 2 Mann und Amtstierarzt aus dem Bezirk Wr.Neustadt

Einsatzdauer: ca. 4,5 Std. (eigentliche Tierrettung vom Baum war kürzer, jedoch viele lange Telefonate mussten abgewickelt werden).



Quelle: BFKDO Baden





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