ADONIS - Auch im komerziellen Bereich ?
Datum: 08.02.2002 07:28:23
Thema: Funk & Co


Foto: pter.atMaster-Talk hofft bei der Ausschreibung für das bundesweite Einsatz-Funknetz des Bundes, Adonis, vor allem mit seiner Erfahrung im TETRA-Netzbetrieb punkten zu können. "Wir betreiben bereits das erste kommerzielle Tetra-Funknetz Österreichs in Wien und dem Umland", erklärte Gottfried Sommerauer, Geschäftsführer des Unternehmens am Donnerstag in Wien. Die Entscheidung des Bundesministeriums für Adonis (Austrian Digital Operating Network for Integrated Services) wird für das Frühjahr 2002 erwartet. Sommerauer, selbst ehemaliger Kommandant einer Freiwilligen Feuerwehr (Bild), schätzt das Auftragsvolumen je nach Anforderungen auf 260 bis 300 Mio. Euro. .


Master-Talk ist ein Tochterunternehmen von Siemens Austria und der Wiener Stadtwerke Holding.
Master-Talk geht davon aus, dass neben der Exekutive und den anderen Blaulichtorganisationen auch kommerzielle Benutzer in das Netz aufgenommen werden können. "Die Ausschreibung lässt hier alle Möglichkeiten offen. Sollte das Innenministerium das Netz ausschließlich alleine benutzen wollen, werden die Kosten für die Endgeräte und Tarife steigen", erklärte Siemens Austria-Vorstand Franz Geiger
Das Innenministerium garantiert 24.500 Teilnehmer, rund 50.000 weitere Teilnehmer werden auf die Blaulichtorganisationen wie Rettung oder Feuerwehr entfallen. Das Gesamtpotenzial einschließlich aller kommerziellen Kunden in Österreich wird mit rund 250.000 Teilnehmern angesetzt.


TETRA arbeitet im 380 bis 400 MHz-Bereich und eignet sich für Daten- und Sprachkommunikation. Das digitale System gleicht einem GSM-Netz, erlaubt aber auch die direkte Kommunikation zwischen den Endgeräten ohne zusätzliche Basisstation. Dabei lassen sich unterschiedliche Empfängergruppen definieren, so dass verschiedene Organisationen wie Rettung und Polizei bei Bedarf sofort kommunizieren zu können.



Das Adonis Funknetz soll 2005 in Betrieb gehen. Die Laufzeit des Projekts beträgt 15 Jahre. Nach dem Funkplan von Master-Talk sind für eine bundesweite Abdeckung rund 1.300 Sendestationen notwendig. Als Systemintegrator wird Siemens Austria auftreten. Das Mutterunternehmen bildet den Kompetenzschwerpunkt für TETRA-Technologie innerhalb des Siemens-Konzerns, der international alle TETRA-Aufträge des Unternehmens abwickelt. Als Technologielieferanten für die Infrastruktur der Sendeanlagen sind Rohde & Schwarz sowie Nokia vorgesehen. Damit wird laut Karl Skyba, Vorstandsvorsitzender der Wiener Stadtwerke Holding, auch ein technologisches Lock-in verhindert.


Für Privatkunden ist das Bündelfunksystem vor allem im Flottenmanagement interessant. So setzen die Wiener Lokalbahnen das Netz von Master-Talk für das Management ihrer Fahrzeugflotte ein. Weitere Benutzer des Bündelfunksystem sind unter anderem Ö3 oder die MA33, die für die Wiener Beleuchtung verantwortlich ist. Allerdings sieht Sommerbauer in Österreich nur Platz für einen kommerziellen Anbieter.



Quelle: pte.at






Dieser Artikel kommt von wax.AT - Das Portal für Feuerwehr und Rettungsdienst
https://www.wax.at

Die URL für diesen Artikel ist:
https://www.wax.at/modules.php?name=News&file=article&sid=233