Tödlicher Unfall mit Geisterfahrer
Datum: 13.02.2007 07:17:48
Thema: Einsätze Allgemein


Am 12.2.2007 gegen 14.00 Uhr missachtete ein 26-jähriger kroatischer Staatsbürger mit dem PKW SP-18KL, Citroen Xantia, auf der A 10 vor dem Katschbergtunnel in Richtung Salzburg fahrend das Anhaltesignal von Kärntner Polizeibeamten. Als die Streife Lungau 2 zur Mautstelle fuhr, um den PKW dort zu kontrollieren, kam ihnen der genannte PKW bereits als Geisterfahrer auf dem Pannenstreifen in Richtung Salzburg fahrend entgegen. Er setzte seine Fahrt als Geisterfahrer bis zum Tauerntunnel fort, in den er trotz der bereits veranlasster Sperre einfuhr.

Im Verlauf der weiteren Fahrt überholte er im Tunnel in einer unübersichtlichen Rechtskurve 2 PKW. Bei der Tunnelausfahrt setzte er die Fahrt nunmehr auf der richtigen Richtungsfahrbahn in Richtung Salzburg fort; zwischenzeitlich wurde von Lungau 3 bei Flachau-Winkel eine Straßensperre auf der Richtungsfahrbahn Villach errichtet. Diese blieb jedoch aufgrund des neuerlichen Wechsels der Richtungsfahrbahn der A 10 wirkungslos. Inzwischen wurde eine Fahndung im Pongau eingeleitet und die Besetzung der Abfahrten veranlasst. Beim Knoten Bischofshofen konnte der PKW von mehreren Zivilstreifen von LVA und LKA wahrgenommen werden. Die Streifen folgten dem Fahrzeug ohne sich erkennen zu geben, um den PKW bei günstiger Gelegenheit und um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden, anzuhalten. Durch die Sperre des Hieflertunnels musste der Lenker beinahe anhalten, fand jedoch im letzten Moment eine Lücke zwischen 2 Fahrzeugen, fuhr auf den Pannenstreifen und trotz Rotlichts in den Tunnel ein. Anschließend beschleunigte er erneut auf mehr als 180 km/h im Tunnel, wobei er leicht auf ein Zivilstreifenfahrzeug auffuhr und so einen weiteren Anhalteversuch verhinderte. Aufgrund der fehlgeschlagenen Anhalteversuche und der Rücksichtslosigkeit des Lenkers wurde bei Vigaun eine Sperre der A 10 veranlasst. Aufgrund der dortigen Verhältnisse (gerades Straßenstück, große Sichtweite) schien eine möglichst gefahrlose und gefährdungsfreie Anhaltung möglich. Obwohl schon von weitem die langsam fahrenden Fahrzeuge sichtbar waren, verminderte die Lenker die Geschwindigkeit von ca 190 km/h nicht sichtbar. Bei Str. Km. 18.243 , Gde. Bad Vigaun, fuhr er mit sehr hoher Geschwindigkeit und ungebremst auf einen halb auf dem rechten Fahrstreifen und halb auf dem Pannenstreifen stehenden Kraftwagenzug, LKW samt Anhänger hinten auf. Durch die Wucht des Anpralles wurde der stehende Kraftwagenzug ca. 3 Meter nach vorne geschoben. Der PKW-Lenker erlitt durch den Anprall tödliche Verletzungen. Notarzt und Rettungshubschrauber waren vor Ort. Der Leichnam wurde von der freiwilligen Feuerwehr Hallein (4 Fahrzeuge, 16 Mann) mittels Bergeschere aus dem total beschädigten Wrack geborgen. Der diensthabende Sprengelarzt stellte am 12. 2. 2007, um 15.30 Uhr den Tod des PKW-Lenkers fest. Der Leichnam wurde vom zuständigen Bestattungsunternehmen in die Leichenhalle nach Hallein überführt. Der Leichnahm wurde von der Staatsanwaltschaft zur Beerdigung freigegeben. Der total beschädigte PKW sowie der beschädigte Anhänger wurden abgeschleppt. Die Aufräumungsarbeiten an der Unfallstelle wurden von Bediensteten der ABM Golling durchgeführt. Der beim LKW-Lenker durchgeführte Alcotest ergab 0,00 Promille. Die Unfallstelle war in der Zeit von 14.45 bis 16.00 Uhr in Fahrtrichtung Salzburg für den gesamten Verkehr gesperrt, ab 16.00 Uhr einspurig passierbar. Es kam zu ausgedehnten Stauungen.





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