Alpinunfall im Glocknergebiet in Kals a.Gr.
Datum: 21.02.2007 08:10:09
Thema: Einsätze Rettungsdienst


Ein 28-jähriger Mann und eine 25-j. Frau aus dem Bezirk Lienz gingen am 20.02.2007 gegen 04:00 Uhr als gleichwertige Tourenpartner mit Tourenschiern vom Lucknerhaus in Richtung Stüdlhütte. Sie wollten die Glocknerwand besteigen. Der Mann ist Bergführer, beide gelten als sehr bergerfahren und routiniert. Von der Stüdlhütte gingen sie weiter in Richtung Teischnitzkees. Am Gletscher seilten sie sich als 2er Seilschaft mit einem Zwischenabstand von 12 m an und knüpften 5 Bremsknoten ein. Der Mann ging voraus, die Frau am gespannten Seil hinterher. Es war eine geringe Schneeauflage am Gletscher, die Schneedecke war stark windverblasen, die Spalten nicht sichtbar. Auf Höhe der Luisenscharte, in einer Seehöhe von ca. 3250, stürzte der Mann in eine Gletscherspalte.

Er riss die Frau mit sich, die verzweifelt versuchte, den Sturz zu bremsen. Die Bremsknotenschnitten am hart gefrorenen Rand der Gletscherspalte nicht ein und zeigten so kaum Wirkung. Nach ca. 6 m freiem Fall kam der Mann auf einer nach unten geneigten Spaltbrücke auf. Dadurch wurde der Sturz gebremst. Er rutschte noch 2 m tiefer und kam dann zum Stehen. Beim Absturz hatte er sich im Gesicht verletzt, ansonsten blieb er unverletzt. Nach einer ersten Verständigung baute die Frau mittels Eispickel eine Knicksicherung auf. Der Mann zog die Steigeisen an und kletterte selbständig aus der schmalen Gletscherspalte. Die beiden wurden mit dem Rettungshubschrauber C7 geborgen.





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