Einsatzanalyse - Lernen anhand realer Einsätze (xxx)
Datum: 28.03.2007 19:40:39
Thema: Übungsberichte und Ausbildung


Foto: FF Gänserndorf

Ein Großeinsatz in Himberg aus dem Jahre 2003 – Brand von mehreren mit Methanol beladenen Eisenbahnwaggons nach Zugentgleisung war das Thema einer bezirksweiten Weiterbildungsveranstaltung in der Feuerwehrzentrale Gänserndorf.

Bezirksfeuerwehrkommandantstv. BR Heinrich Koller konnte über 100 sehr interessierte Feuerwehrkameraden und Funktionäre aus dem Bezirk Gänserndorf zu diesem interessanten Vortrag begrüßen.

Brand von 9 Waggons und 358 Tonnen Methanol auf ÖBB – Gelände.

Foto: FF Himberg

Ein Szenario wie es entlang der Nordbahn jederzeit auch den Einsatzkräften des Bezirks Gänserndorf blühen kann.

An der NÖ Landesfeuerwehrschule hatten die Vortragenden gemeinsam mit OBI Christian Koller, Stv. Kommandant der Stadtfeuerwehr Gänserndorf, die Idee des Bezirks- und Donauüberschreitenden Informationsaustausches geboren.

Die Vortragenden:

Foto: FF Gänserndorf

BM Wolfgang Ernst – Ausbildungsverantwortlicher in Himberg
HBI Gerhard Kerber – Kommandant der FF Himberg
OBI Thomas Docekal – KDT der BTF Dynea Austria in Krems, sowie Mitglied des Schadstoffberatungsdienstes des NÖ Landesfeuerwehrverbandes.

Die Vortragenden schafften es mit sehr gutem Foto- und Videomaterial das gewaltige Szenario in die Köpfe der Schadstoffexperten aus dem Bezirk Gänserndorf wiederzugeben.

Einsatzablauf – Problemstellungen – getroffene Maßnahmen – vor allem das kritische Hinterfragen dieser waren Thema der Einsatzevaluierung.

Die Vortragenden waren angehalten besonders kritisch die taktischen Entscheidungen zu bewerten und zu hinterfragen. Es sollte keine Schönredeveranstaltung sondern eine Weiterbildungsveranstaltung mit echtem Lerneffekt werden. So die Vorgabe des Organisators und Moderators der Veranstaltung, OBI Koller.

BM Ernst aus Himberg bracht im ersten Teil seine Eindrücke von diesem Großschadensereignis. Er war Fahrzeugkommandant des ersteintreffenden Löschfahrzeug der FF Himberg und konnte so sehr authentisch die gewaltige Aufgabe und die damit verbundenen Probleme wiedergeben.

OBI Docekal beleuchtete den Einsatz aus Sicht des Schadstoffexperten. Er selbst kam erst nach Stunden zum Einsatzort. Welches das Ereignis Ihn auch mit der notwendigen Distanz bewerten lies. Äußerst detailliert und wirklich neutral ging er auf die getroffenen taktischen Maßnahmen ein und es wurden auch Verbesserungsvorschläge diskutiert.

Doch nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz – in diesem Sinne fragten die versammelten Kameraden den Vortragenden förmlich „Löcher in den Bauch“. Ein Beweiß für die Brisanz und Aktualität des gewählten Themas - rollen doch tausende Waggons und sicherlich auch viele LKW´s auf den Straßen täglich durch die Gemeindegebiete der anwesenden Feuerwehrkameraden.

Mit der Hoffnung solch ein Szenario nicht in Wirklichkeit erleben zu müssen, verabschiedeten sich die Teilnehmer in den späten Abendstunden.

Quelle: FF Gänserndorf





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