Unfall mit Sprengmitteln in Traun
Datum: 08.04.2007 09:44:58
Thema: Einsätze Rettungsdienst


Heinrich H.(50 J.) suchte am Nachmittag des 07.04.2007 gemeinsam mit seinen Kindern Corinna und David H., sowie deren Bekannten Josef K., dessen Sohn Bernd K. und Raffael B. einen Fischteich in 4050 Traun, Bezirk Linz-Land, OÖ, ca 500 Meter südlich des Jugend-Feuerwehrdepots, auf. Heinrich H. führte dabei eine mit einem bislang unbekannten Sprengmittel, vermutlich Schwarzpulver, gefüllte, ca 10 cm lange, CO2-Patrone mit sich, welche er am Teich entzünden und anschließend im Wasser zur Explosion bringen wollte. Als Initialzünder hatte H. einen Schweizer-Kracher bei sich.

Während sich Josef K. von den anderen entfernte um Fotos von der Umgebung des Teiches anzufertigen, begaben sich Heinrich H. und die 4 Jugendlichen gegen 17.30 Uhr an das südliche Ufer. David und Corinna H. sowie Raffael B. blieben in unmittelbarer Nähe von Heinrich H. Bernd K. entfernte sich vorsichtshalber ca 3 bis 4 Meter von anderen. In unmittelbarer Nähe des Ufers zerbrach Heinrich H. den mitgebrachten Schweizer- Kracher in der Mitte und steckte eine Hälfte in die Öffnung der CO2-Patrone. Danach entzündete HECK den Schweizer Kracher mit einem Feuerzeug. Im selben Moment zündete der Kracher das in der CO2-Patrone befindliche Sprengmittel, welches in der Folge zur Gänze umsetzte. Durch die Wucht der Explosion wurden Heinrich H. die Finger der rechten Hand abgerissen. Josef K. hatte die Explosion akustisch wahrgenommen und begab sich sofort in Richtung des Explosionsortes. Dabei kam ihm Heinrich H. entgegen und wurde ihm von K. sofort erste Hilfe geleistet. Anschließend begab sich Josef K. in Richtung des FF-Depots um den Rettungsdienst zu verständigen. Heinrich H. lief selbständig in Begleitung der Jugendlichen in Richtung des FF-Depots, wo er nach ca 500 Metern auf den verständigten Rettungsdienst traf.

Beim Eintreffen der Streife „Hörsching 1“ um 17.50 Uhr auf einem Zufahrtsweg, ca 500 Meter vom Vorfallsort entfernt, wurde der Schwerverletzte bereits vom Rettungsdienst erstversorgt. Im Rettungsfahrzeug befand sich zudem Raffael B., welcher über Schmerzen in den Ohren klagte. Heinrich H. war ansprechbar, konnte aber keine Angaben zum Unfallhergang machen. Die weiteren Zeugen des Vorfalles und ein Sanitäter hatten in der Zwischenzeit die Suche nach den abgetrennten Fingern aufgenommen. Es konnten in der Folge 4 Finger aufgefunden werden. Heinrich H. wurde vom ebenfalls eingetroffenen Notarzt weiterversorgt und anschließend in das AKH Linz eingeliefert.
Raffael B. konnte zum Unfallhergang befragt werden und gab die oa. Sachverhaltsschilderung ab. Er wurde vom Rettungsdienst ebenfalls in das AKH Linz verbracht. Die anderen Jugendlichen gaben auf Befragen an, unverletzt zu sein. Sie hatten lediglich einen Schock erlitten und wurden von Josef K. nach Hause gebracht.
Am Tatort selbst konnte am Teich-Ufer eine halbe CO2-Patrone und ca 8 bis 10 Meter entfernt auf einem Weg die zweite Hälfe aufgefunden werden.





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