Schadstoffeinsatz - Umlagern und Binden von giftigem Transformatoröl (xxx)
Datum: 22.04.2007 18:09:37
Thema: Atemschutz und Schadstoff


Foto: FF St. Pölten-Stadt


In den Mittagsstunden des 18.April 2007 begann ein für die Feuerwehren des Abschnittes St.Pölten-Stadt, nicht alltäglicher Einsatz.
Auf der Raststation Völlerndorf an der A1 Westautobahn, stoppte die Polizei bei einer Routinekontrolle den moldawischen LKW auf seinem Weg nach Frankreich. Da die Transportbehältnisse für die Weiterfahrt nicht ausreichend ausgeführt und ausgestattet waren(kein Bindemittel für die austretende Flüssigkeit), wurde dem LKW die Weiterfahrt durch die Behörde untersagt.

Zum Zweck der Sicherungsarbeiten und Binden des giftigen Inhalts wurde die Schadstoffeinheit der Feuerwehr St.Pölten-Stadt herangezogen, um diese Arbeiten unter Atemschutz und Schutzanzügen(Stufe 2) durchzuführen.
Da bereits im Vorfeld feststand das diese Aufgaben sehr personal- und materialintensiv waren wurde auch umgehend die Dekontaminationseinheit des Abschnittes St.Pölten-Stadt, bestehend aus mehreren Feuerwehren der Stadt, in Marsch gesetzt.

Ausgerüstet mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten und Schutzanzügen der Schutzstufe 2 konnten die Arbeiten auf der Raststation beginnen.

Foto: FF St. Pölten-Stadt


Die DEKO-Einheit bereitete in der Zwischenzeit die "Reinigung" der sich im Einsatz befindlichen Kräfte vor. Zu diesem Zweck wurden Auffangbehälter für die Reinigungsmaterialien und die bereit kontaminierten Gerätschaften aufgebaut.
Bei den Transportbehältern handelte es sich um alte Eisen-Container worin sich das bereits ausgetretene Öl sammelte. Um die Trafos umlagern und reinigen zu können, mussten die Transportbehälter mittels Ladekran des WLF abgeladen werden. Dies gestalltete sich aber auf Grund des hohen Gewichts der Behälter sehr schwierig.
Aus den Eisen-Containern mussten alle Trafos händisch ausgeräumt, die Trafos und der Container gereinigt und mit Bindemittel versehen werden. Bei dieser sehr anstrengenden Arbeit mussten die Körperschutztrupps ihre Atemluftflaschen mehrmals tauschen.

Foto: FF St. Pölten-Stadt


Die Trafos waren bereits teilweise ausgelaufen und somit extrem durch das Öl kontaminiert. Auch das Gewicht der einzelnen Trafos war dabei nicht zu unterschätzen!
Durch die DEKO-Einheit wurden die Schutzanzugtrupps "trocken dekontaminiert", also mit Putzlappen und Reinigungspapier gereinigt. Als Reinigungsflüssigkeit konnte bei diesem Medium nur Diesel eingesetzt werden um die Geräte wieder sauber zu bekommen.
Hier mussten die Körperschutztrupps beim Wechseln der Atemschutzflaschen mit einer externen Luftversorgung während dem Wechselvorgang versorgt werden. Die kontaminierten Schutzanzüge wurden sofort gesondert entsorgt.

Ein Abladen der sich mittig auf der Ladefläche des LKW befindlichen Container war auf Grund des hohen Gewichts der Trafos und des darin enthaltenen Trafoöl nur durch das Kranfahrzeug der Stadtfeuerwehr möglich.
Abschließend wurden die Transportbehälter mit Bindemittel, welches für dieses Medium geeignet war, ausgefüllt, um weiterhin austretendes ÖL sofort zu binden. Nach den erforderlichen Reinigungsmaßnahmen konnten die eingesetzten Feuerwehren nach ca. 6 Stunden wieder einrücken.

Eingesetzte Kräfte der Feuerwehr St.Pölten-Stadt:
Konrad 17, SSTF, WLF-DEKO, Florian 23, ALF, ULF-A, Kran, Kran-Begleit, MTF 2 und LAST
Weitere Einsatzkräfte:
DEKO-Einheit des Abschnittes St.Pölten-Stadt
Feuerwehr Pummersdorf
Feuerwehr Waitzendorf
Feuerwehr Viehofen
Polizei
Rettungsdienst

Quelle: FF St. Pölten-Stadt





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