Chemieeinsatz in Judendorf-Strassengel (x)
Datum: 08.06.2007 05:03:07
Thema: Einsätze Allgemein




Am Mittwoch dem 06.06.2007 wurde die Freiwillige Feuerwehr Judendorf-Strassengel über die Brandmeldeanlage eines Chemiebetriebes zu einem Einsatz alarmiert.
Nach wenigen Minuten rückten das Kommandofahrzeug sowie das Rüstlöschfahrzeug zur Einsatzstelle aus. Dort angekommen wurden wir bereits von Mitarbeiter der Firma erwartet. Sofort wurde bei der Brandmeldeanlage festgestellt, dass mehrere Melder in einer Lagerhalle ausgelöst wurden. Nach der Erkundung durch den Einsatzleiter Feuerwehrkommandant HBI Bernhard Konrad, wurde festgestellt, dass Salpetersäure von einem Gebinde ausgelaufen ist. Es handelte sich um ca. 1000 Liter Salpetersäure die eine Intensität von ca. 53% vorweisen konnte.

Die Aufmerksamen Mitarbeiter haben in zwischen die Dämpfe mittels Wasser, dass aus einem in der Nähe befindlichen Wandhydranten entnommen wurde, nieder geschlagen. Sofort wurde eine Schutzzone errichtet. Anschließend wurde mit schweren Atemschutz, dem Hochdruckrohrs sowie säurebeständigen Handschuhen in die Lagerhalle vorgedrungen. (Die FF Judendorf-Strassengel verfügt über Chemieschutzanzüge der Stufe II und III, da jedoch der Stoff in einer Auffangwanne aufgefangen wurde, entschloss der Einsatzleiter mit der normalen Schutzbekleidung vorzugehen!) Weiters wurde die Nachbarfeuerwehr Gratwein mit einem Rettungsatemschutztrupp und dem Tanklöschfahrzeug angefordert. Zusätzlich wurde auch ein Druckbelüfter (EX - geschützt) in Stellung gebracht, um die Dämpfe aus der Lagerhalle zu entfernen. Nachdem der erste Atemschutztrupp gemeldet hatte, dass die Salpetersäure ausreichend mit Wasser verdünnt wurde, kam der Atemschutztrupp der Freiwilligen Feuerwehr Gratwein zum Einsatz. Diese hatten die Aufgabe den Gabelstapler sowie das restliche Lagergut mit reichlich Wasser zu dekontaminieren. Die Atemschutzgeräteträger wurden nach dem Einsatz mit Wasser dekontaminiert! Die Schutzbekleidung wurde sofort fachgerecht gereinigt. Es bestand zu keiner Zeit Gefahr für die Bevölkerung sowie der Umwelt. Der Einsatz konnte nach 2 Stunden beendet werden. Eingesetzt waren 3 Fahrzeuge mit 21 Mann.

Quelle: HBI Bernhard Konrad, FF Judendorf-Strassengel





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