Tierrettung bei Wohnungsbrand in Baden (xxx)
Datum: 04.01.2008 09:50:23
Thema: Brandeinsätze




Zu spektakulären Szenen kam es bei einem Brandeinsatz, am 02.Jänner 2008, in Baden.
Um 10:37 Uhr wurden die örtlich zuständige Freiwillige Feuerwehr Baden-Leesdorf und wie im Alarmplan vorgesehen (B2 Wohnungsbrand) die FF Baden-Weikersdorf zu einem Wohnungsbrand, in die Emil Kraftgasse (Ortsteil Leesdorf), von der Bezirksalarmzentrale Baden alarmiert.

Im Erdgeschoss eines mehrstöckigen Mehrparteienhauses brach in der Küche einer Wohnung ein Brand aus. Gleichzeitig zu den Feuerwehreinsatzkräften wurde über die 144 -Notruf NÖ Rettungsleitstelle (Standort Baden) ein Notarzt- und Rettungsteam vom Roten Kreuz Baden alarmiert, da noch Personen in der Brandwohnung vermutet bzw. gemeldet wurden.



Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte vor Ort, zeigte sich folgende Lage: Aus der Brandwohnung im Erdgeschoß konnte man von Außen vorerst aufgrund der heruntergelassen Kunststoffjalousien nur wenig Brandrauch erkennen. Jedoch bei der Erkundung des Gruppenkommandanten des ersten Tanklöschfahrzeuges der FF Baden-Leesdorf, drang bereits dichter Rauch in den Gang bzw. in das Stiegenhaus. Zum Glück befanden sich keine Personen mehr in der Brandwohnung. Mehrere Hausbewohner konnten noch rechtzeitig das Gebäude verlassen. Ein Atemschutztrupp nahm sofort eine erste Löschleitung (Hochdruck) im Innenangriff vor und bekämpfte den bereits fortgeschrittenen Brand.

Die restlichen Hausbewohner wurden von der Feuerwehr ersucht nicht ihre Wohnungen zu verlassen und sich auf den Balkonen aufzuhalten. Nachdem immer mehr Rauch aus der Brandwohnung durch die bereits zerbrochen Jalousien ins Freie drang, wurde vom Feuerwehreinsatzleiter Abschnittsalarm gegeben (Gesamtalarm aller drei Badener Feuerwehren).

Über ein Baugerüst, welches derzeit bei dem Wohnhaus aufgestellt ist, konnten die geschlossen Kunststoffjalousien von Außen weiter geöffnet werden. Von der eintreffenden Wohnungsbesitzerin wurde der Einsatzleitung mitgeteilt, dass sich noch eine Katze und zwei Ratten (im Tierkäfig) in der Brandwohnung befanden. Sofort wurde ein weiterer Atemschutztrupp ins Gebäude geschickt um die Suche der Haustiere aufzunehmen. Gleichzeitig begann man mit dem Aufbau einer weiteren Löschleitung bzw. mit der Vornahme zweier C-Rohre im Außenangriff. Ebenso wurden zwei Hochleistungslüfter vor dem Gebäude und im Gang des Stiegenhauses aufgebaut um den Brandrauch abzuleiten. Das Rettungs- und Notarztteam betreuten in der Zwischenzeit die geschockten Hausbewohner, die ins Freie geflüchtet waren. Die vermissten Haustiere konnten rasch von Atemschutztrupps aufgefunden werden und ebenfalls in Freie gebracht werden. Da bei zwei der drei Tieren vorerst nur mehr geringe Lebenszeichen wahrgenommen werden konnte, leisteten noch die Atemschutzgeräteträger Erste Hilfe.
Mittels Lungenautomaten des eigenen Atemluftgerätes versorgten sie die Tiere mit Atemluft. Nach einiger Zeit konnten bei der Katze und einer der beiden Ratten wieder Lebenszeichen wahrgenommen werden. Sie wurden weiters mit Sauerstoff von den Rettungskräften versorgt und von der Feuerwehr zu einem Tierarzt gebracht.
Der Brand konnte rasch unter Kontrolle gebracht bzw. abgelöscht werden.
Eine Person und ein Hund wurden aus der neben der Brandwohnung liegenden Wohnung von der Feuerwehr ins Freie gerettet. Mittels Wärmebildkamera wurden Glutnester aufgespürt und abgelöscht.

Die Brandursache dürfte eine vergessene Speise am eingeschalteten Herd gewesen sein. Der Sachschaden in der Brandwohnung ist durch den Brand bzw. Rauch sehr groß.



Im Einsatz standen die drei Badener Freiwilligen Feuerwehren (FF Baden-Stadt, FF Baden-Leesdorf u. FF Baden-Weikersdorf). Weiters ein Notarzt und Rettungsteam vom Rotes Kreuz Baden, Stadtpolizei Baden mit einer Streife und einem Brandermittler der Kriminalabteilung

Einsatzleiter: Brandrat Anton Kerschbaumer FF Baden-Leesdorf

Bericht und Fotos: © EOBI Stefan Schneider Abschnittssachbearbeiter ÖA Baden Stadt





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