Großbrand bei der Firma Glanzstoff in St. Pölten III (x)
Datum: 11.01.2008 14:50:21
Thema: Brandeinsätze




In einem Industriebetrieb in St. Pölten ereignete sich gegen 22.00 Uhr ein Großbrand - eine riesige Abluftanlage samt Anbauten und Rohrsystem geriet in Vollbrand! Den Einsatzkräften bot sich ein wahres Flammeninferno !

Gegen 22.00 Uhr schrillten in der Bereichsalarmzentrale St. Pölten die Alarmglocken – in der Firma Glanzstoff Austria AG (einem der größten Industriebetriebe der Landeshauptstadt) geriet aus unbekannter Ursache eine große Abluftanlage in Brand. Durch die vor Ort installierte Betriebsfeuerwehr wurde umgehend Großalarm ausgelöst.
Hauptaugenmerk lag auf dem Kamin, durch die immense Brandbeaufschlagung drohte der Brand komplett überzugreifen und somit die Stabilität des Kamins zu schwächen, daß ein Umstürzen des Kamins zur Folge haben könnte.
Durch die Einsatzleitung (Bezirksfeuerwehrkommandant LFR Dietmar Fahrafellner, OBI Friedrich Band [BTF Glanzstoff] sowie weitere Bereichseinsatzleiter) wurde nach einer kurzen Situationsbesprechung wie folgt vorgegangen:

• Bildung von 4 Einsatzabschnitten samt Abschnittsleitern
• Umfassender Löschangriff mit drei Drehleitern sowie einer Teleskopmastbühne
• Einsatz von 6 Wasserwerfern sowie 6.000 Liter alkoholbeständigen Schaummittel
• Bis zu 30.000 Liter Wasser pro Minute in der „heißen“ Phase
• Kühlung des Kamins wegen Umsturzgefahr
• Innenangriff zum Schützen der Produktions- und Lagerhallen
• Festlegung eines eventuellen Gefahrenradius sollte der Kamin umstürzen
• Punktuelle Löschangriffe innerhalb der Industrieanlage
• Massiver Löschangriff über eine Länge von ca. 200 Meter am Dach
• Aufbau einer Wasserversorgung aus dem vorbeifließenden Mühlbach
• Warnungen aufgrund des Brandes über Radio aufgrund der massiven Rauchentwicklung, Konzentrationen von gefährlichen Dämpfen waren nicht festzustellen.

Durch den umfassenden Feuerwehreinsatz wurde eine eigene Einsatzleitung eingerichtet, von der aus die Koordination aller eingesetzten Kräfte im Betriebsgelände erfolgte. Aufgrund des umfangreichen Atemschutzeinsatzes wurde ein Atemschutzsammelplatz an der Ostseite des Betriebes eingerichtet, ausgestattet war dieser mit zwei Atemluftkompressoren. Der umfassende Löschangriff zeigte Wirkung, der Brand konnte vorerst niedergeschlagen werden. Gegen 03.00 Uhr früh war der Brand unter Kontrolle, „Brand Aus“ konnte um 05.00 Uhr gemeldet werden. Nachdem die Flammen niedergeschlagen waren, ging die Kühlung des Kamins sowie der Abluftanlage weiter um eventuelle Rückzündungen zu vermeiden. Während der Löscharbeiten wurde der Kamin durch Beobachtungsposten im Auge behalten um jegliche Veränderungen sofort zu erkennen.
Gegen 05.00 Uhr wurde „Brand Aus“ gegeben, durch die Betriebsfeuerwehr Glanzstoff und weitere Feuerwehren aus der Stadt wurde eine Brandwache eingerichtet.

Statistik:
Eingesetzt waren 22 Feuerwehren aus 3 Feuerwehrabschnitten mit 60 Fahrzeugen und 360 Einsatzkräften.
An Sondergeräten kamen unter anderem drei Drehleitern, eine Teleskopmastbühne, ein Großtanklösch- sowie zwei Atemluftfahrzeuge zum Einsatz.
Einsatzleiter: Bezirksfeuerwehrkommandant LFR Dietmar Fahrafellner


Quelle und Fotos: FF St. Pölten Stadt

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