Brandeinsatzübung in ungewohntem Objekt (x)
Datum: 31.05.2008 07:40:19
Thema: Übungsberichte und Ausbildung


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Das ehemalige Erholungsheim der NÖ GKK in Lehenrotte ist ein Bau, der die typischen Eigenschaften von Heimen, Krankenhäusern, Schulen oder ähnlichen Einrichtungen aufweist: Lange Verbindungsgänge zwischen den einzelnen Trakten, mehrere Obergeschoße, in den einzelnen Etagen ebenfalls Gänge, welche links und rechts von Zimmern gesäumt sind und außen mit Balkonen. Ideale Bedingungen also für eine Branddienstübung der Feuerwehr Rabenstein…

Der Verantwortliche für dieses Areal, der ehemalige Feuerwehrkommandant von Lehenrotte, machte es möglich, das sich 16 Feuerwehrangehörige aus Rabenstein mit 2 Fahrzeugen dieser Herausforderung stellen konnten: Übungsannahme war ein von einem defekten Kühlschrank ausgehender Zimmerbrand in einem Obergeschoß, welcher durch den Hausverantwortlichen bei einem seiner Durchgänge entdeckt wurde – realistisch dargestellt durch „Rauch“ aus einem Nebelgerät und einer roten Lampe, welche den Brandherd darstellte.
Der Kommandant des ersteintreffenden Fahrzeuges entschloß sich, einen Trupp unter Atemschutz bis vor die Türe des betroffenen Zimmers einmarschieren zu lassen, um dort die mitgeführte Schlauchleitung zu füllen. Da diese Türe geschlossen und daher keinerlei Rauch in das restliche Gebäude gelangt war, beschränkte sich der Trupp auf die Kühlung eben dieser Tür und stand (mit Wasser am Strahlrohr) in Bereitschaft, falls das Feuer doch durchbrennen würde. Die eigentliche Brandbekämpfung wurde durch einen zweiten Trupp unter Atemschutz durchgeführt, der – nach Aufstieg über die Steckleiter – seinen Weg über den Balkon in das betroffene Zimmer nahm. Durch diese überlegte Vorgehensweise bleibt bei realen Einsätzen das restliche Gebäude rauchfrei, das Stiegenhaus und die Gänge bleiben weiterhin begehbar und stehen dadurch als Rettungswege zur Verfügung.
Um einerseits die Abläufe zu festigen und dadurch den Übungserfolg zu erhöhen und andererseits das Übungsobjekt optimal zu nutzen wurde diese Lage in einem zweiten Durchgang wiederholt.
Für eine objektive und unbeeinflußte Beurteilung sorgten die Kommandanten der Feuerwehr Lehenrotte und der Betriebsfeuerwehr Neuman Marktl sowie zwei weitere Feuerwehrangehörige aus Lehenrotte, welche als Übungsbeobachter fungierten.
Abschließend erfolgte noch eine kurze Einweisung und praktische Demonstration der hydraulischen Ventilation: Ein Hohlstrahlrohr wird in einer Öffnung des Zimmers (Fenster, Türe etc.) in Stellung gebracht und Wasser nach außen gespritzt – durch den dadurch entstehenden Sog wird der Rauch aus dem Brandraum gezogen; eine Maßnahme, die schnell und effektiv wirkt, wenn anders nicht entraucht werden kann.
Weiters wurden erste Versuche mit sogenannten Schlauchpaketen durchgeführt, welche durchaus positiv verliefen.
Um 23:30 Uhr war dann, nach erfolgter Rückkehr in Rabenstein und der Erledigung der notwendigen Arbeiten (Reinigung des verwendeten Materials, Auffüllen der Preßluftflaschen und Aufpacken der Ausrüstungsgegenstände) dieser intensive Ausbildungsabend zu Ende.
Herzlichen Dank sei an dieser Stelle den Personen ausgesprochen, die die Feuerwehr Rabenstein bei dieser Übung unterstützten: Fritz Lampl, Christian Teis, Andreas Panzenböck und Martin Schweiger aus Lehenrotte sowie Johann Weiß aus Marktl.


Fotos: Gerda Bernhard
Text: Michael Kemptner





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