Busunfall mit 50 verletzten Personen – Großübung der Blaulichtorganisationen in Scharnstein (xxxx)
Datum: 07.09.2008 15:13:29
Thema: Übungsberichte und Ausbildung


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Freitag, 05. September 2008. Um 18:10 Uhr fuhr ein Pkw aus einer Seitenstraße auf die Almseer- Landesstraße im Gemeindegebiet von Scharnstein, kollidierte mit einem anderen Pkw und landet im Graben. Der zweite Pkw geriet auf die Gegenfahrbahn und stieß mit einem Reisebus zusammen der in den Graben stürzte. Eine unbestimmte Anzahl an verletzten, viel Blut und zahlreiche um Hilfe schreiende Menschen. An dieses Szenario dachten die Einsatzkräfte die zu einem „Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen“ alarmiert wurden am Anfang nicht, doch Sie wurden eines besseren belehrt.



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Um 18:15 Uhr wurden die Ortsstelle der Rettung Scharnstein, Bezirksfeuerwehrarzt Dr. Bimminger, die Feuerwehren Scharnstein und Viechtwang und die Polizei Scharnstein von Augenzeugen über den Notruf 144 alarmiert. Nach Eintreffen des Arztes und der Rettung wurde damit begonnen sich ein Bild über die Lage der Verletzten zu machen. Kurz darauf, um 18:18 Uhr traf die Feuerwehr Scharnstein unter der Einsatzleitung von BR Christian Huemer an der Unfallstelle ein. Dieser Befahl eine sofortige Straßensperre sowie die Absicherung der Einsatzstelle und wurde über den Einsatzleiter der Rettung über die Erstmaßnahmen, sprich welche Personen eingeklemmt und Erstversorgt werden müssen informiert. BR Huemer erteilte den Befehl die Feuerwehr Bäckerberg mit Hydraulischen Rettungsgerät nach zu alarmieren. Erste Lagemeldung um 18:24 Uhr Laut erster Lagemeldung konnte festgestellt werden das im Reisebus sich ca. 45 Personen befinden, 2 Personen vermisst sind, 2 Personen in den beteiligten Fahrzeugen und der Busfahrer unter dem Bus eingeklemmt sind. Nach dieser Lagemeldung wurde seitens der Rettung Bezirksalarm und seitens der Feuerwehr die Alarmstufe 2 ausgelöst. Durch den Einsatzleiter Rettung wurden alle Personen im Bus die nicht eingeklemmt oder verletzt waren aus dem Bus befreit. Zeitgleich wurde mit der Bergung der eingeklemmten Pkw Lenker begonnen die jeweils von zwei Feuerwehren mit Bergegeräten durchgeführt wurde. Am Parkplatz des Lagerhauses wurde von der Rettung ein Triage-Platz errichtet, um die verletzen Personen zu betreuen und im Anschluss abzutransportieren. Die nach und nach eintreffenden Feuerwehren wurden von der Einsatzleitung hauptsächlich den Bus zugeteilt, da die Bergung der Verletzten von beiden Seiten durchgeführt wurde. Beim Abtransport der Verletzten zum Triage- Platz wurde die Rettung von den Einsatzkräften der Feuerwehren unterstützt.

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Um bei den rund 30 Teilnehmenden Fahrzeugen keinen Stau zu verursachen und der Einsatzraum bei so einer großen Anzahl an verletzten sehr beengt ist, wurde die Eintreffenden Feuerwehrfahrzeuge am rechten Fahrstreifen, hintereinander aufgestellt. Alle technischen Geräte die benötigt wurden, mussten aus dem Fahrzeugen ausgebaut bzw. entnommen werden und zur Unfallstelle zu Fuß gebracht werden. Die Rettung wurde seitens der Lotsen eigens eingewiesen, da ein durchkommen an der Einsatzstelle unmöglich war. Somit konnte ein Chaos mit den Fahrzeugen bereits ab Beginn der Übung verhindert werden.
Feuerwehr- Einsatzleiter BR Christian Huemer erteilte während der Rettungsarbeiten den Befehl Bezirksfeuerwehrkommandant, Bürgermeister, Bezirkshauptmannschaft, die Straßenmeisterei und in weiterer Folge den Bergekran der Feuerwehr Vöcklabruck zu alarmieren. Diese Alarmierung wurde teils telefonisch bzw. über das Oö. Landesfeuerwehrkommando durchgeführt. Da von Beginn aus 2 Personen vermisst waren wurde ebenso die Rettungshundestaffel des Roten Kreuzes alarmiert, welche um 18:55 Uhr eintraf und sich sofort auf die Suche nach den vermissten machte. Nach und nach konnten die verletzten bzw. die eingeklemmten Personen aus den Fahrzeugen befreit werden. Der Busfahrer (ein Dummy) welcher bei dem Unfall unter den Reisebus geschleudert wurde, konnte nur mehr tot mit Hilfe von zwei hydraulischen Rettungsgeräten geborgen werden. Um 19:13 Uhr wurde von der Rettungshundestaffel die positive Meldung gemacht, dass die 2 vermissten Personen gefunden und dem Rettungsdienst übergeben wurden. Zeitgleich wurde der Einsatz seitens der Feuerwehr von „Menschenrettung“ zu einem Bergeeinsatz abgestuft, da alle Personen aus den Fahrzeugen befreit und am Sammelplatz der Rettung waren. Der alarmierte Bergekran aus Vöcklabruck traf gegen 19:35 Uhr an der Einsatzstelle ein. Nach Lagebesprechung mit dem Kranfahrer konnte die Bergung der zwei verunfallten Fahrzeugen und die des Reisebusses durchgeführt werden.

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Mit den Worten „Übungsende“ konnte BR Christian Huemer der zusammen mit den Kameraden der Feuerwehr Scharnstein diese Übung geplant hatte, mit einer Anzahl von 217 Teilnehmern und 31 Fahrzeugen diese abschließen. Die Einsatzleiter der verschiedenen Einsatzorganisationen sprachen großes Lob allen Beteiligten aus, ob Feuerwehr, Rettung oder Polizei, die Zusammenarbeit funktionierte hervorragend.
Auch die Übungsbeobachter darunter Bgm. Spieleder Franz, Vize- Bgm. Raffelsberger Rudolf, eine große Anzahl an Bewohnern der Gemeinde Scharnstein und Pressevertreter sprachen von viel Lob und Disziplin während dieser Übung.

Eingesetzte ÜbungskräfteFeuerwehr:
FF Scharnstein, FF Viechtwang, FF Bäckerberg, FF Grünau, FF St. Konrad, FF Steinfelden, FF Pettenbach und FF Vöcklabruck mit 6 hydraulischen Rettungsgeräten, 97 Mitglieder und 17 Fahrzeugen

Rettung:
Ortstelle Scharnstein, Ortstelle Gmunden, Ortstelle Vorchdorf, Ortstelle Ebensee (Feldküche), 2 Notärzte, 7 praktische Ärzte, 1 OvD Nord und 1 BRK mit 65 Mitglieder und 10 Fahrzeugen

Polizei:
Polizeiinspektion Scharnstein mit 3 Mitglieder und 2 Fahrzeugen

Verletze Personen:
Insgesamt 50, davon 10 schwer, 5 mittelschwer, 27 leicht- verletzte Personen und 8 unverletzte Personen, 1 Toter (Dummy)

Übungsbeobachter:
Bgm. Spieleder Franz, Vize- Bgm. Raffelsberger Rudolf

Pressevertreter:
Presse - BFK Gmunden, Regionalfernsehen TS1 & Grünau TS1, Salzi.at & Salzkammergut Rundblick

Übungsende: 20:31 Uhr

Bericht und Foto: BFKDO Gmunden


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