Österreicher sind Gurtenmuffel
Datum: 04.02.2003 07:28:17
Thema: Brandschutz, Sicherheit, Beinaheunfälle


Ob aus Bequemlichkeit, Vergesslichkeit oder weil "man nur schnell wohin muss" ? die Ausreden, warum auf den Sicherheitsgurt im Auto verzichtet wird, sind vielseitig. Dabei bedeutet es nur einen schnellen "Klick" um Leben zu retten. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) schnallt sich hierzulande jeder vierte nicht an. In Deutschland sind immerhin 95 Prozent niemals vorne "ohne" unterwegs. "Hinten" sind es noch bedeutend weniger: Lediglich rund jeder zweite Österreicher nützt den Gurt auf den Rücksitzen.

Dabei ist es "hinten" keineswegs sicherer: "Es ist ein Irrglaube, dass jemand, der im Auto auf den Gurt verzichtet, "nur" sein eigenes Leben gefährdet. Bei einem Aufprall wird der nicht angeschnallte Passagier auf dem Rücksitz gegen den Vordermann geschleudert und gefährdet diesen zusätzlich", weist KfV-Direktor Dr. Othmar Thann darauf hin, dass der Gurt am Rücksitz nicht zu unterschätzen ist.

Ohne Gurt: Siebenmal erhöhtes Risiko getötet zu werden
Im ersten Halbjahr 2002 waren von 222 getöteten Pkw-Insassen 111 nicht angegurtet. Auch diese Woche waren zwei tödlich verletzte Fahrzeuginsassen nicht angegurtet. Das Risiko, bei einem Unfall getötet zu werden, war für Gurtenmuffel siebenmal so hoch wie für angegurtete Pkw-Insassen. Für Pkw-Lenker war das Risiko sogar mehr als neunmal so hoch. Wer einen Gurt verwendet rettet Leben und reduziert die Häufigkeit und Schwere von Brustkorbverletzungen, Kopfverletzungen, Gesichts- und Augenverletzungen, Verletzungen an Beinen und Füßen und verhindert, dass Personen aus dem Wagen geschleudert werden. Außerdem kann laut KfV für Unangegurtete bei einem Unfall ohne Schuld das Schmerzensgeld um 20-25 Prozent gekürzt werden. Wer "oben ohne" erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe von 21 Euro rechnen.

Kindersitz: Noch immer jedes vierte Kind ungesichert im Auto
Geht es um die richtige Sicherung der Jüngsten, ist vor allem das Verantwortungsbewusstsein der Erwachsenen gefragt. Obwohl seit 1994 die Kindersicherungspflicht gilt, fährt noch immer jedes vierte Kind ungesichert im Pkw mit. Tatsache ist, dass die Fahrt im Auto für Kinder die gefährlichste Art darstellt, am Verkehr teilzunehmen. Seit der 21. KFG-Novelle ist der Lenker für Kinder unter 14 Jahren ? bisher 12 Jahre ? verantwortlich und hat für ihre ordnungsgemäße Beförderung zu sorgen. Der beste Schutz für jedes Kind ist übrigens eine angepasste Fahrweise!

9 Todesopfer im Straßenverkehr während der vergangenen Woche, davon 2 am Wochenende

Bei den tödlichen Verkehrsunfällen in der vergangenen Woche verloren 6 Pkw-Insassen (davon 5 Lenker) und 3 Fußgänger ihr Leben. Als vermutliche Hauptunfallsursachen dieser tödlichen Verkehrsunfälle mussten nichtangepasste Fahrgeschwindigkeit (4), Vorrangverletzung (3) und Unachtsamkeit (2) festgestellt werden. 3 Fußgänger kamen durch Fremdverschulden ums Leben. Alkoholisierung war bei einem Verkehrsunfall Mitursache. 2 tödlich verletzte Fahrzeuginsassen waren nicht angegurtet.

Vom 1. Jänner bis zum 2. Februar dieses Jahres gab es damit auf dem österreichischen Straßennetz vorläufig 52 Verkehrstote, im Vergleichszeitraum des Vorjahres verunglückten nach endgültigen Zahlen 68 Menschen tödlich.

Soweit eine Aussendung des KfV (http://www.kfv.at/






Dieser Artikel kommt von wax.AT - Das Portal für Feuerwehr und Rettungsdienst
https://www.wax.at

Die URL für diesen Artikel ist:
https://www.wax.at/modules.php?name=News&file=article&sid=3099