4.000 Rodler landen pro Jahr im Spital
Datum: 07.02.2003 10:23:59
Thema: Brandschutz, Sicherheit, Beinaheunfälle


Pro Jahr verletzten sich 4.000 Menschen beim Rodeln so schwer, dass eine Spitalsbehandlung notwendig wird. Ein Viertel dieser Unfälle passiert nach 19 Uhr!


Dass Nachtrodeln sehr viel Spaß macht ist zwar unbestritten, dennoch sollte man es der eigenen Gesundheit zu liebe lieber sein lassen - vorallem dann, wenn die Rodelpartie nach einem (ausgedehnten) Hüttenbesuch startet. Dort wurde eventuell Alkohol konsumiert, draußen wurde es bereits dunkel, links stehen Bäume, rechts sind Felsen, der Weg ist schmal und vereist, aus Übermut werden mehrere Rodeln zusammengebunden, auf manchen Schlitten befinden sich mehrere Personen und keiner macht sich Gedanken darüber, dass ein beladender Schlitten kaum steuerbar ist. Vorgennantes hört sich zwar lustig an, jedoch ist die Absturzwahrscheinlichkeit höher, als sicher im Tal anzukommen.

"Eine Rodel ist an sich schon ein schwer steuerbares Gerät. Dunkelheit, Alkohol und die damit verbundene Übermut sind Bedingungen unter denen Stürze bereits vorprogrammiert sind", warnt Dr. Rupert Kisser, Leiter des Instituts "Sicher Leben".

Mehr noch als beim Skifahren und Snowboarden ist der Kopf beim Rodeln gefährdet! 20 Prozent aller Rodelunfälle enden mit Kopfverletzungen. Besonders schlimm ist, dass sich jährlich 500 Kinder beim Rodeln Kopfverletzungen zuziehen.

Kisser empfiehlt: "Die Verantwortung wie und wo gerodelt wird liegt letztendlich bei den Eltern. Kinder sollten ausschließlich auf geeigneten Wiesen, die breit genug - um gegebenenfalls ausweichen zu können - und nicht zu steil sind rodeln. Ideale Bedingungen erfüllen Flächen, die nicht auf einer Straße oder auf einem steilen Abhang enden. Wir empfehlen Plastikbobs, da sie für Kinder leichter lenkbar sind als die schweren klassischen
Holzrodeln. Vermeiden Sie unbedingt aufblasbare Rodeln, da diese praktisch nicht steuerbar sind."

Tun Sie sich selbst und Ihren Kindern etwas Gutes!
Das Institut "Sicher Leben" hat folgende Tipps für einen unfallfreien Rodelspaß:


Tipps für Erwachsene:

- Feste Schuhe mit guten Sohlen
- warme Kleidung und Handschuhe
- Geschwindigkeit dem eigenen Können und den Verhältnissen anpassen (Vorsicht bei Eis!)
- Abstand halten wenn mehrere hintereinander unterwegs sind
- Selbstverständlich keinen Alkohol konsumieren
- Bei der Wahl von Bobs und Schlitten auf gute Lenk- und Bremsbarkeit achten
- vor Kurven und unübersichtlichen Stellen immer abbremsen
- Niemals Schlitten zusammenhängen, da diese völlig unbremsbar werden

Tipps speziell für Kinder:

- Nicht bäuchlings mit dem Kopf voran rodeln
- nicht auf zu steilen Hängen mit flachem Auslauf rodeln
- keinesfalls auf normalen Straßen, auf der Schipiste oder auf Gehwegen
- Helm aufsetzen
- Kleinkinder nur dann alleine rodeln lassen wenn sie bereits bremsen und lenken können

"Schlitten- und Bobfahren gilt landläufig als harmloses und sicheres Vergnügen, das man auch kleinen Kindern schon zutrauen kann. Die Statistik zeigt leider, dass diese Einschätzung nicht zutrifft: Neben einigen tausend verletzten Rodlern pro Saison, die sich in Spitalsbehandlung begeben müssen, kommt es leider auch immer wieder zu tödlichen Unfällen", bestätigt die Abteilung für Konsumentenschutz vom Bundesministerium für Justiz in ihrem
letzen Newsletter.





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