wax.AT - Das Portal für Feuerwehr und Rettungsdienst - Bez. Baden: Nachtlokal komplett abgebrannt (xxxx)

In den frühen Morgenstunden des 24. Jänner 2009 meldete über Notruf 122 ein Autolenker eine starke Rauchentwicklung bei einem Nachtclub auf der Bundestrasse 17 zwischen Günselsdorf und Sollenau im Gemeindegebiet von Schönau a.d.Triesting.

Aufgrund der Angaben des Notrufanzeigers wurde um 06:08 Uhr vom diensthabenden Leitstellendisponenten der Bezirksalarmzentrale Baden sofort die Alarmstufe B3 mit dem Meldebild „Wohnhausbrand" ausgelöst.

Als die zuständige Freiwillige Feuerwehr Schönau a. d. Triesting und die Nachbarfeuerwehren aus Günselsdorf und Sollenau (Bezirk Wr.Neustadt) am Einsatzort eintrafen, drangen dichte Rauchschwaden aus dem Dachstuhl des Nachtclubs „My Bar". Bei dem Gebäude handelt es sich um ein eingeschossiges altes Lokal (Innenausbau und Dachstuhl vorwiegend in Holzbauweise ausgeführt) in einer Größe von ca. 12x12 Metern. Das Lokal ist freistehend und ist von allen 4 Seiten zugänglich.

Da zu Beginn des Einsatzes nicht bekannt war ob sich noch Personen im Nachtclub(Bar) aufhielten, wurde sofort ein Trupp unter Atemschutz und einer C-Löschleitung zur Personenrettung ins Gebäude geschickt. Jedoch kam dieser nicht sehr weit, denn aufgrund der bereits hohen Temperatur und der schlechten Sicht musste der Atemschutztrupp den Einsatzauftrag abbrechen und sich zurückziehen. Es konnte aber gerechnet werden, dass der Club bereits geschlossen war und sich keine Personen mehr in den Räumlichkeiten befanden.

Nur kurze Zeit später kam es zur Rauchdurchzündung und das komplette Nachtclub-Lokal stand im Inneren in Vollbrand. Gerade noch rechtzeitig konnten sich die Einsatzkräfte in Sicherheit bringen, als plötzlich die Flammen innerhalb kürzester Zeit meterhoch aus dem Dachstuhl und aus allen Gebäudeöffnungen schossen.

Rasant breitete sich nun der Brand auf das komplette Gebäude aus. Die Hitzestrahlung war so hoch, dass sich auch ein Holzgartenzaun entzündete und ein vor dem Gebäude stehendes hohes Reklameschild zum Schmelzen brachte.

Darauf hin lies der Einsatzleiter Feuerwehrkommandant Hauptbrandinspektor Wolfgang Zöchling-Schlemmer von der FF Schönau/Triesting über die Bezirksalarmzentrale Baden weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr Leobersdorf, Kottingbrunn und die FF Felixdorf (Bezirk Wr.Neustadt) mit der Teleskopmastbühne TMB 32 nachalarmieren. Ebenso wurde der Wechselaufbau „Atemschutz" der FF Sollenau zur Errichtung eines Atemschutzsammelplatzes bzw. zum Wiederbefüllen der Atemluftflaschen nachgefordert. Aufgrund der starken Rauchentwicklung musste die Bundestrasse 17 zwischen Schönau und Sollenau für den Verkehr komplett gesperrt werden.

Mit mehreren C-Löschleitungen und dem Wasserwerfer der Teleskopmastbühne wurde mit einem umfassenden Außenlöschangriff, vorwiegend unter Atemschutz, begonnen. Im Zuge der weiteren Löscharbeiten konnte dann auch ein Innenangriff vorgenommen werden. Dafür wurden Hochleistungslüfter auf der Rückseite des Gebäudes in Stellung gebracht um den Atemschutztrupps eine bessere Sicht im Gebäudeinneren zu verschaffen.

Besonders schwierig gestaltete sich auch die Löschwasserversorgung für die Tanklöschfahrzeuge, denn das Löschwasser musste von den ca. 300m entfernten Schönauer Teichen mittels 3 Zubringerleitungen zu je 15 B-Längen herbeigeschafft werden. Jedoch bevor die Löschpumpen (Tragkraftspritzen) in Stellung gebracht werden konnten, musste eine Öffnung im ca. 10cm zugefrorenen Teich mit einer Motorkettensäge geschaffen werden. Auch mit Tanklöschfahrzeugen wurde ein Pendelverkehr eingerichtet und das Großtanklöschfahrzeug der FF Wr.Neustadt GTLF 10.000 (Bezirk WN) und das Wechselladefahrzeug mit dem WLA 10.000l der FF Hirtenberg nachgefordert.

Um an die brennende Holzkonstruktion des Dachstuhles zu gelangen musste die Ziegeldachdeckung entfernt und die Isolierung bzw. Holzverschalung mit Rettungskettensägen geöffnet werden. Wärmebildkameras der FF Kottingbrunn und FF Felixdorf unterstützen die Löscharbeiten. Auch der Greifer am Ladekran des Wechselladefahrzeuges der FF Sollenau bewährte sich bei den Aufräum- bzw. Löscharbeiten. Mit diesem konnte die Blechabdeckung des Daches entfernt werden um zu weiteren Brandherden am Dachstuhl zu gelangen.

Zur Einsatzspitze standen 8 Freiwillige Feuerwehren mit 23 Fahrzeugen und 106 Feuerwehrleuten im Dauereinsatz. Das Nachtlokal konnte trotz umfangreicher Löscharbeiten nicht mehr gerettet werden. Es brannte komplett nieder. Personen wurden keine verletzt. Ein Brandursachenermittler der Polizei nahm vor Ort die ersten Erhebungen bezüglich des Brandausbruches auf.

"Brand aus" konnte um 12:04 Uhr von der Einsatzleitung gegeben werden. Die Nachlösch- und Aufräumungsarbeiten dauerten aber noch einige Stunden. Gegen Mittag konnten dann die meisten eingesetzten Kräfte abrücken. Der Einsatz der FF Schönau a.d. Triesting endete erst gegen 17 Uhr. Sehr positiv hat sich hier der bezirksübergreifende Alarmierungsablauf welcher bereits im Erstalarmplan vorgesehen ist bewährt.

Das Team Öffentlichkeitsarbeit des BFKDO Baden möchte sich auf diesem Weg bei der Feuerwehr Günseldorf und Sollenau für die zur Verfügungstellung der Einsatzfotos recht herzlich bedanken

. So konnte auch die Rauchdurchzündung und die Einsatzabläufe zu Einsatzbeginn umfangreich dokumentiert werden.

Eingesetzte Kräfte:
FF Schönau/Triesting, FF Günselsdorf, FF Sollenau (Bezirk Wr.Neustadt), FF Leobersdorf, FF Kottingbrunn, FF Felixdorf (Bezirk WN), FF Hirtenberg mit WLF AB Tank 10.000l und das Großtanklöschfahrzeug GTLF 10.000 der FF Wr.Neustadt (Bezirk WN).

1 Rettungsteam des Samariterbund Günselsdorf zur Bereitschaft Polizeiinspektion Günselsdorf, Leobersdorf und Sollenau Brandursachenermittler der Polizei

Quelle: Bezirksfeuerwehrkommando Baden

25.1. 19:05 Uhr: Bericht aktualisiert, weitere Fotos siehe Galerie