Karambolage: Zeuge bestätigt Vorwürfe gegen das Bundesheer
Datum: 28.01.2009 07:25:33
Thema: News aus anderen Organisationen


Experte: "Nebelgranaten des Militärs sind Auslaufmodell" =

Wien (OTS) - Im Gespräch mit der Wochenzeitung "Falter" hat ein Zeuge der Massenkarambolage auf der Donauuferautobahn bei Korneuburg vergangenen Donnerstag die Vorwürfe gegen das Österreichische Bundesheer bestätigt: "Der Rauch war grau-weiß und wurde immer dichter. Nach ein paar Minuten sah ich die eigene Hand vor den Augen nicht mehr", sagt der Zeuge, der sich zum Zeitpunkt des Unfalls auf einer Tankstelle aufhielt, die nur wenige Meter von Ort der Karambolage entfernt liegt. Dem Heer wird vorgeworfen, durch das Zünden von Nebelgranaten den Unfall verursacht zu haben.

Der Zeuge hörte außerdem im Vorfeld des Unglücks zwei Detonationen
in unmittelbarer Nähe der Autobahn. Die Militärübung in einem Auwald
namens "Hofau" direkt neben der Autobahn statt.

Ein renommierter Waffenexperte sagte im Gespräch mit dem "Falter",
dass am Abend des Unfalls mehrere Leuchtraketen und vier
Nebelgranaten eingesetzt worden seien. Bei letzteren handelt es sich
allerdings um Auslaufmodelle: Vor zwanzig Jahre sei ein Rekrut ums
Leben gekommen, nachdem der Wirkstoff der Granate in einem
geschlossenen Raum bei hoher Luftfeuchtigkeit Salzsäure gebildet
habe.

Am vergangenen Donnerstag kam es auf der Donauuferbahn zu einer
Massenkarambolage mit einer Toten und sieben Verletzten. Seitdem
reißen die Spekulationen nicht ab, dass die Nebelgranaten des
Bundesheeres das Unglück verursacht haben könnten. Die Rekruten
werfen ihren Vorgesetzten außerdem vor, ihnen das Leisten von Erster
Hilfe am Unfallort verweigert zu haben. 2002 soll es auf der
Südautobahn aus einem ähnlichen Grund zu einer
Karambolage gekommen sein.

Rückfragehinweis:

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Stefan Apfl,
Martin Gantner,
Joseph Gepp
Falter
Marc-Aurelstr. 9
A-1011 Wien
Tel.: +43 1 53660 DW 924
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OTS0200 2009-01-27/13:41

271341 Jän 09

A22-Karambolage - Untersuchungen noch im Gange

Wien (BMLV) - Die Untersuchungskommission des Militärkommandos Niederösterreich prüft seit Freitag akribisch den Sachverhalt, um eine lückenlose Aufklärung zu gewährleisten. Die im Raum stehenden Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Unfall auf der A22 werden von der eingesetzten Kommission geprüft. Seit Montag werden die Soldaten der am Unfallabend übenden Truppe befragt. Dabei wird in alle Richtungen untersucht und allen Aussagen nachgegangen.

Die Untersuchungskommission arbeitet eng mit den Behörden zusammen. Ob der Unfall auf eine Sichtbehinderung durch den künstlichen Nebel zurück zu führen ist, wird zurzeit geprüft. In einem Versuchstest wird die Situation von Spezialisten des Bundesheeres nachgestellt, um Vergleichswerte zu bekommen, der auch den Behörden zur Verfügung gestellt wird. Die Untersuchungen laufen noch weiter.Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Landesverteidigung
Presseabteilung
Mobil: +43 664-622-1005
mailto:presse@bmlv.gv.at
http://www.bundesheer.at

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OTS0143 2009-01-27/11:47

271147 Jän 09






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