Unerwarteter Besuch am Stützpunkt in Kitzbühel (x)
Datum: 02.04.2009 06:10:28
Thema: News von den Rettungsorganisationen


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Gerade als der ÖAMTC-Notarzthubschrauber "Christophorus 4" zu einem Einsatz Richtung Jochberg abhebt, sieht Flugrettungssanitäter Manfred Greiderer aus dem Augenwinkel ein junges Mädchen, das zielstrebig den Stützpunkt in Kitzbühel ansteuert. "Mir ist sie gleich bekannt vorgekommen, aber erst als wir nach dem Einsatz wieder festen Boden unter den Füßen hatten, war ich mir ganz sicher, dass es sich bei der Besucherin um Katrin handelte." Katrin K., eine begeisterte Bergsportlerin, war nach einem Kletterunfall im August 2007 gemeinsam mit dem ÖAMTC-Flugrettungssanitäter unter dem Notartzhubschrauber gehangen. Heute sitzt sie gemeinsam mit der Crew am gemütlichen Tisch im Heliport in Kitzbühel. Sie hat Kuchen für das Team mitgebracht und bedankt sich überschwänglich bei ihren damaligen Rettern.

Doch was ist damals passiert? "Es war an einem Sommertag im August 2007, noch vor Dienstbeginn", erinnert sich Greiderer. "Wir, Cpt. Johannes Rathgeb, Notarzt Günther Sumann und ich waren gerade dabei, die Ausrüstung des Notarzthubschraubers durchzuchecken." Plötzlich wird der Routinevorgang durch einem Alarm unterbrochen. An der Fleischbank im Wilden Kaiser sei eine junge Kletterin in der Route "Via Classica" abgestürzt, lauteten die ersten Informationen. Die Crew ist sofort startklar und innerhalb weniger Minuten bereits in Richtung Wilder Kaiser unterwegs. "Wir wussten zwar, wo die Verletzte ungefähr sein musste, haben sie aber nicht sofort entdeckt“, schildert der erfahrene ÖAMTC-Flugrettungssanitäter. Erst durch eine genaue Angabe des Begleiters, der weiter unten auf die Retter wartete, konnte der Notfallort lokalisiert werden. Da eine Landung in unmittelbarer Nähe nicht möglich war, entschloss sich die ÖAMTC-Crew zu einer Taubergung. Durch einen engen Kamin musste sich Manfred Greiderer fast die gesamten 90 Meter des "variablen Taues" hinunterlassen. Gemeinsam am Tau unter dem Hubschrauber hängend, wurden die beiden dann zum Zwischenlandeplatz geflogen, wo der ÖAMTC-Notarzt die schweren Beinverletzungen der jungen Kletterin versorgte. "Für uns war das eine der schwierigsten Bergungen in den vergangenen Jahren", meinen heute Greiderer und Rathgeb unisono.

Auf dem Weg zur Notfallsanitäterin
Trotz einer langwierigen Genesung und zahllosen Besuchen bei den verschiedensten Fachärzten hat Katrin seit ihrem Unfall ein Ziel konsequent verfolgt. "Obwohl ihre Beine nach wie vor schmerzen, hat sie mittlerweile die gesamte Ausbildung zur Bergretterin abgeschlossen", zeigt sich der ÖAMTC-Flugrettungssanitäter beeindruckt. Und auch der nächste Schritt steht für sie schon fest. "Da sie seit zwei Jahren als freiwillige Sanitäterin beim Roten Kreuz tätig ist, wird sie schon bald mit der Ausbildung zur Notfallsanitäterin beginnen", freut sich Greiderer, der selbst Notfallsanitäter in Wörgl ist und Katrin auch schon zum "Schnupperdienst" eingeladen hat.


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