Waldbrandtraining in Plaimberg (x)
Datum: 28.09.2009 07:09:13
Thema: Übungsberichte und Ausbildung


Newsbild


110 Feuerwehrmitglieder probieren eine für Österreich neuartige Löschtaktik zur Bekämpfung von Waldbränden. Abschnittsfeuerwehrkommando und Übungsleitung sind mit dem Versuchsergebnis sehr zufrieden.

Geyersberg - Schenkenbrunn: Die erste von zwei Bereichsübungen im Feuerwehrabschnitt Mautern stand heuer unter dem Motto Waldbrandbekämpfung. Ein geeigneter Schauplatz für diese Übung, bei der 9 Feuerwehren mit ca. 110 Einsatzkräften beteiligt sind, ist der kleine Ortsteil Plaimberg zwischen Nesselstauden/Geyersberg und Schenkenbrunn. Hier sind drei Wohnhäuser auf drei Seiten von Wald umgeben und es besteht keine örtliche Versorgung mit Löschwasser.

Für die Übung wurde ein Waldbrand angenommen, der sich immer weiter in Richtung der Gebäude ausbreitet. Um als ersten Schritt die Wasserversorgung sicher zu stellen, wurde zeitgleich mit dem Aufbau von zwei Relaisleitungen begonnen. Mit vier bzw. fünf Feuerwehren wurde von Nesselstauden bzw. von Schenkenbrunn aus jeweils eine Leitung aufgebaut. Besonderheit daran war, dass nicht die erst beste Tragkraftspritze zu Beginn der Leitung eingesetzt wurde, sondern auf die stärkste Pumpe gewartet wurde. Diese konnte dann in die bereits verlegten Leitungen mit einer sehr hohen Literleistung einspeisen.

Nach dem Aufbau der Wasserversorgung wurden die Einheiten an die Front beordert. Hier wurde versucht eine Wassergasse zu bilden, die die Waldbrandfront zurück halten soll.

Wassergasse: Diese Löschtaktik stammt aus Deutschland, genauer gesagt aus dem zweiten Weltkrieg. Mit dieser Technik wurde damals versucht die Zivilbevölkerung aus brennenden Straßenzügen zu retten. Heutzutage wird sie verwendet um Waldbrände zurückzuhalten bzw. einzudämmen oder um Gaswolken niederzuschlagen. Das Prinzip dahinter ist relativ einfach: Von einer leistungsstarken Pumpe aus werden mehrere Verteiler in Serie gekoppelt. Zwischen den Verteilern ist ein Abstand von ca. 20 m (Länge eines B-Schlauches) und von jedem gehen zwei C-Löschleitungen im Abstand von ca. 10 m weg. So konnten in Plaimberg 17 C-Strahlrohre auf eine Länge von ca. 150 m verteilt werden.

„Wir sind mit dem Ergebnis der Übung sehr zufrieden, die Löschtaktik „Wassergasse“ funktionierte und bei den Relaisleitungen haben wir wichtige Erkenntnisse gewonnen um derartige Einsätze effizienter zu gestalten“ resümierte Übungseinsatzleiter Leopold Lechner. Nach der Übung wurden alle Teilnehmer im Feuerwehrhaus Schenkenbrunn zu einer kleinen Jause vom Abschnittsfeuerwehrkommando Mautern eingeladen.

Weitere Informationen unter www.geyersberg.at bzw. www.schenkenbrunn.at bzw. www.bfk-krems.at
Fotos: Michael Heigl






Dieser Artikel kommt von wax.AT - Das Portal für Feuerwehr und Rettungsdienst
https://www.wax.at

Die URL für diesen Artikel ist:
https://www.wax.at/modules.php?name=News&file=article&sid=34695