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Strasshof, 19. Oktober 2009. Gegen 20:30 ertönen in ganz Strasshof die Sirenen, "ein Wohnhaus steht in Brand", so die Meldung. Da der dritte Zug der Feuerwehr Strasshof gerade die Zugssitzung abhält, kann das Vorausfahrzeug bereits nach wenigen Sekunden ausrücken.

Bereits während der Einsatzfahrt rüstet sich ein Erkundungstrupp mit schwerem Atemschutz aus, via Mobiltelefon-GPS wird der Einsatzort zielgenau angefahren.

Am Einsatzort bietet sich folgende Lage:

Brand einer Halle in Stahlbauweise mit Lackiererei und Karrosseriewerkstätte. Der hintere Teil des Daches ist eingestürzt, Flammen schlagen offen aus dem Dach, sowie seitlich aus den Fenstern und dem offenen hinteren Einfahrtstor.

Die Befragung des 42jährigen türkischen Staatsbürgers, welcher sich als Arbeiter im Gebäude aufhielt ergeben, dass keine Personen im Gebäude sind. Es befinden sich im Gebäude Schweißgeräte, Lakierstoffe (Nitro...), Autoreifen und mehrere KFZ. Der Mann schweißte am Unterboden eines PKW, welcher mit einer Hebebühne aufgehoben war. Dabei geriet der PKW in Brand. Versuche des Arbeiters, den PKW zu löschen, schlugen fehl. Da er den Brand selbst nicht mehr löschen konnte, fuhr er 5 weitere PKW aus der Halle und rief die Feuerwehr. Er ist durch Rauchgas leicht verletzt.

Später wird deutlich, dass die Lagerhalle in drei Brandabschnitte unterteilt ist, die zum aktuellen Zeitpunkt auch halten was sie versprechen. Detail am Rande: Das Gebäude wird mit Erdgas beheizt.

Folgende Tätigkeiten werden im Verlauf des Einsatzes verrichtet:

Allem voran erfolgt das Absichern/Erkunden der Einsatzstelle unter Atemschutz (Kleinrüstfahrzeug). Aufbauend auf die gewonnenen Erkenntisse wird ein Legen von zwei Rohren für einen Außenangriff zur Eindämmung des Brandes befohlen. Gleichzeitig erfolgt das Alarmieren von weiteren Feuerwehren durch die aufgebaute Einsatzleitstelle (Kommandofahrzeug).

Es gab drei Einsatzabschnitte:

"Nord" (Feuerwehr Deutsch-Wagram) welche sodann den hauptsächlichen Teil der Brandbekämpfung mit 4 Rohren außen sowie 2 Rohren auf Drehleitern trägt,
"Süd" (Tank 3 Strasshof) Brandbekämpfung mit 2 Wasserwerfern, 3 Rohren außen,
"Wasserversorgung" (Feuerwehr Schönkirchen-Reyersdorf) mit Zubringleitungen von ~7 Hydranten sowie einem Pendelverkehr mit Universallöschfahrzeug und Tanklöschfahrzeug nach Deutsch-Wagram.

Ein Atemschutzsammelplatz wird aufgebaut, der Ablaufposten befindet sich unmittelbar vor dem Gebäude. Ein Verletztensammelplatz wird durch das Rote Kreuz gestellt.

Ca. 15 PKW in unmittelbarer Nähe zum Brandobjekt, aber auf dem Nachbargrundstück, bloß durch eine Mauer getrennt, werden entfernt und sicher abgestellt.

Nachdem durch umfassendes Aufbringen von Löschwasser der Brand in seiner Intensität geschwächt und die Halle abgekühlt ist, kann - bei Beendigung sonstiger Löschmaßnahmen - gezielt aus dem Schützen der angrenzenden Güter in den Angriff gewechselt werden. Nach dem Abriss der Hallenseitenverkleidung wird mit vier Rohren im Bereich "Nord" der Brand abgelöscht und mit der Wärmebildkammera der Feuerwehr Gänserndorf beschaut. Das Schweißgerät wird aus der Halle entfernt. Darauf folgt das Öffnen der vom Brand nicht erfassten Brandabschnitte, sowie ein Rauchfreimachen dieser Bereiche.

Alle Löscharbeiten erfolgten von aussen und unter schwerem Atemschutz. Es wurde kein Feuerwehrmann verletzt.

Es wird eine Brandwache gestellt (Tank 2 Strasshof), welche später noch mehrmals auftretende Kleinbrände ablöschen muss (teilweise mit Löschschaum), sowie über den Bauhof der Gemeinde die Wasserzufuhr sperrt.

Die Feuerwehr Strasshof bedankt sich bei allen eingesetzten Nachbarfeuerwehren (11 Feuerwehren mit ~180 Mann) und Einsatzorganisationen!

http://www.feuerwehr-strasshof.at