GROSSBRAND BEI NOVOFERM
Datum: 21.03.2003 20:15:35
Thema: Übungsberichte und Ausbildung


FOTO: FF GänserndorfAm Montag, den 17.03.2003, wurde die Feuerwehr Gänserndorf in den Nachtstunden zu einem Großbrand bei der Firma Novoferm alarmiert - Gott sei Dank handelte es sich hierbei nur um eine Übung.


Übungsannahme:
Bei Betriebsschluss (ca. 22:00 Uhr) kommt es aus nicht feststellbarer Ursache zu einen Brand in der Lackierfertigung. Die zwei letzten Mitarbeiter, welche das Objekt gerade verlassen wollten, bemerkten den Brand, und versuchten ihn mit vorhandenen Löschmitteln zu bekämpfen. Da die Brandausbreitung und die Rauchentwicklung schon zu groß waren, brachen die beiden Mitarbeiter unmittelbar bei der Ausbruchstelle zusammen. Der Brand breitet sich dadurch unentdeckt weiter aus. Um ca. 01:00 Uhr kommt eine besorgte Ehefrau einer der beiden Mitarbeiter zum Objekt und bemerkt die starke Rauchentwicklung aus der gesamten Fertigungshalle, sogleich alarmiert sie die Feuerwehr.

Schadenslage:
Die Lackierfertigung stand in Vollbrand, es bestand die Gefahr der Entzündung von 3000 Liter Nitroverdünnung. Zwei Personen wurden noch im Objekt vermutet. Starker Westwind begünstigte den Funkenflug. Ein in der Nähe befindlicher Dieseltank sowie ein Holzpalettenlager waren gefährdet.

Übungsdurchführung:
Sofort nach Eintreffen des Kommandofahrzeuges und Erkunden der Lage wurden die Feuerwehren Prottes, Schönkirchen und das Atemschutzfahrzeug der Betriebsfeuerwehr OMV Gänserndorf sowie das Rote Kreuz nachalarmiert.

Das erste Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Gänserndorf, welches nach dem Kommandofahrzeug am Einsatzort eintraf, hatte die Aufgabe, die vermissten Arbeiter in der Halle zu suchen und gleichzeitig mit der Brandbekämpfung von der Ostseite zu beginnen - ein sehr schwieriges Unterfangen aufgrund der Größe der Werkshalle. Nach Eintreffen des zweiten Tanklöschfahrzeuges wurde ein weiterer Atemschutztrupp eingesetzt. Erschwert wurden die Arbeiten durch sehr lange Einmarschwege. Die Drehleiter wurde einsatztaktisch vorerst nicht benötigt, sodass die Mannschaft die Wasserversorgung der beiden Tanklöschfahrzeuge sicherstellte. Dazu war es nötig, eine Zubringleitung zum nächsten Hydranten über ungefähr 180 Meter zu legen.

Die Feuerwehren Prottes und Schönkirchen setzen ebenfalls Atemschutztrupps ein und begannen von der Südseite her mit der Brandbekämpfung. Weiters halfen die Wehren auch bei der Wasserversorgung der eingesetzten Tanklöschfahrzeuge. Das Atemschutzfahrzeug hatte die Aufgabe, den Atemschutzsammelplatz einzurichten und zu leiten.

Gegen 21:00 Uhr wurde das Übungsende verkündet, da die vermissten Personen gefunden und der fiktive Brand gelöscht war. Im Anschluss fand noch eine kleine Führung durch die Werkshalle und die Übungsbesprechung im neuen Feuerwehrhaus in Gänserndorf statt.

Erkenntnisse:
Die Größe der Halle wurde anfänglich unterschätzt. Bei einem Brandausbruch ist eine Vielzahl von Atemschutzgeräteträgern notwendig. Auch die Wasserversorgung ist unzureichend. Daher wird ein Löschwassertank installiert werden, der die Löschwasserversorgung in der Erstfase des Einsatzes gewährleisten soll, bis die Wasserversorgung aus dem Weidenbach errichtet ist. Auch werden im Brandschutzplan noch Änderungen vorgenommen.

Teilnehmer:
4 Feuerwehren (Gänserndorf, Prottes, Schönkirchen und BTF OMV Gänserndorf) und 1 Dienststele des Roten Kreuz mit insgesamt 10 Fahrzeugen und 56 Mann.

Die Übungsausarbeiter OBI Ernst Ebner und V Alex Kubick, Übungsüberwacher HBI Heinrich Koller und HBI Manfred Neubauer, Einsatzleiter LM Siegfried Malek sowie die Firmenleitung, die durch Prokurist Herbert Pock und Brandschutzbeauftragten Alfred Benedikt vertreten war, bezeichneten die Übung als Erfolg. Herr Pock sprach gleichzeitig eine neue Einladung für eine weitere Beübung des Objektes nach Umsetzung der Erkenntnisse aus.

Weitere Bilder auf der Homepage der FF Gänserndorf





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