Der etwas andere Gefahrenguteinsatz - Bombenalarm am Murufer
Datum: 24.03.2003 19:42:22
Thema: Atemschutz und Schadstoff



FOTO: FF Judendorf-Straßengel

Am Sonntag dem 23. März 2003 heulten um 12.54 Uhr die Sirenen in Judendorf-Straßengel
Der Einsatzbefehl lautete:
"Vermutlich Fliegerbombe liegt am Murufer!"


Mit drei Fahrzeugen (RLF-A 2000, LFB-A und MTF) rückten drei Gruppen mit 25 Mann zur Einsatzadresse bei der Mur aus.

Der Einsatzleiter, HBI Johann Karner, ordnete als erste Maßnahme an, dass niemand in den Gefahrenbereich vorrücken darf und eine weiträumige Absperrung (mehrere 100 Meter) vorzunehmen ist. Ein Wohnhaus in unmittelbarer Nähe des Fundortes wurde vorübergehend evakuiert.


FOTO: FF Judendorf-Straßengel


Die informierte Exekutive traf mit einem für solche Funde zuständigen Sachverständiger ein. Dieser wurde mit einer Wathose und einer Schwimmweste von der Feuerwehr ausgerüstet, gesichert durch die Feuerwehr über die Böschung zum Fundort am Murufer hinunter gelassen. Die Erkundung durch diesen Sachverständigen ergab, dass es sich um eine Rohrgranate aus dem 1. Weltkrieg handelt. Der Sprengstoff war schon längst ausgespült, der Zünder sollte nach Angaben des Fachmannes aber noch intakt sein. Also war das "Ding" noch immer höchst gefährlich!

Der Einsatzleiter ordnete daraufhin folgendes an: maximal vier Mann ("freiwillige" Freiwillige), welche in die innere Absperrzone vordringen dürfen. Nachdem das Fundstück durch die Gendarmerie zum Entschärfen und zur Bergung übernommen wurde, konnten ein Großteil der eingesetzten Feuerwehrmitglieder von Judendorf-Straßengel, ins Feuerwehrhaus einzurücken.

Zwei Feuerwehrmänner standen zur weiteren Sicherungs- und div. Unterstützungsarbeiten dem Entminungsdienstes zur Verfügung. Dies reichte von der Wathose, Schwimmweste, Leinensicherung bis hin zur Unterstützung beim Heben der Granate. Nach eineinhalb Stunden konnte auch diese Mannschaften ins Feuerwehrhaus einrücken.

Unklar ist, ob der Sprengkörper all die Jahre unbemerkt an der Fundstelle lag, oder ob beim letzten Hochwasser die Bombe als Treibgut an das Murufer in Judendorf-Straßengel gespült wurde.





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