Bez.St.Pölten: Vollbrand einer Mühle (x)
Datum: 24.03.2010 07:36:11
Thema: Brandeinsätze


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Am 24.03.2010 gegen 04:48 Uhr: In Ossarn stand ein Wirtschaftgebäude in Vollbrand! Mehrere Feuerwehren waren im Einsatz.


Die ersteinlangende Meldung in der Feuerwehr Bezirksalarmzentrale St. Pölten lautete: „Aus der der Kittel Mühle raucht es heraus.“ Daraufhin alarmierte der Diensthabende die örtlich zuständige Feuerwehr Ossarn. Der Kommandant Hr. HBI Franz Burgstaller wohnt nicht weit weg von der Mühle und fuhr deshalb nicht ins Feuerwehrhaus sondern auf direktem Weg zur Mühle. Dort angekommen sah er, dass bereits Flammen aus den Fenstern schlugen. Er lies sofort die Alarmstufe Brand 4 auslösen. Die Alarmstufe Brand 4 ist die höchst mögliche Alarmstufe der NÖ Feuerwehren. Sie kommt in der Regel nur bei Bränden in Industrieobjekten oder bei Brandgeschehen von großem Ausmaß zur Anwendung. Binnen weniger Minuten waren 10 Wehren am Einsatzort eingetroffen und wurden von HBI Burgstaller eingesetzt.
Als besonders hilfreich stellte sich der Mühlbach, dieser verläuft direkt durch das Werksgelände, dar. Ein Großteil des Löschwassers konnte aus diesem entnommen werden, so Burgstaller. Zur Verstärkung aus der Luft waren auch zwei Drehleitern aus Herzogenburg und St. Pölten im Einsatz.

Die Holzkonstruktion im Kern des Mühlengebäudes war nicht nur brennbar, und somit ein Förderer der Flamenhölle, sondern hatte auch seine Vorteile. Durch den Abbrand des Dachholzes und der Dachhaut war es möglich dass diese einstürzte und somit eine große Öffnung nach oben darstellte. Die größte Brandhitze konnte nun mit einem Schlag nach oben austreten, die Hitzestrahlung und die Flammen aus den Fenstern waren um ein Vielfaches verringert. Die Flammen, welche wenige Minuten zuvor noch bei allen Fenstern raus schlugen, waren mit einem Mal nach oben umgelenkt. Auch die Hitzeeinwirkung auf die Nachbargebäude war somit enorm verringert.

Bei Tageslicht war erst das gesamte Ausmaß des Brandschadens erkennbar. Die Kohlebildung um die Deckenhölzer ist auch sehr gut zu sehen. Diese Kohleschicht schützte die Deckenkonstruktionen der einzelnen Stockwerke vor der Hitze, so dass sie zu einem großen Teil Stand hielt. Die viel dünneren Bodenbretter hingegen waren an vielen Stellen komplett durchgebrannt. Kein Wunder bei einer Brandbelastung weit über 1000 Grad. Man konnte die enormen Temperaturen welche während des Feuers im inneren des Gebäudes vorhanden waren gut erahnen. Als stille Zeugen fungierten geschmolzenes Alu und Glas sowie stark verformte Stahlteile.

Chefinspektor Rudolf Scheidl vom Landeskriminalamt NÖ war persönlich heute Nachmittag in Ossarn vor Ort und hat sich einen Überblick vom Brandort verschafft. Seine Beamten und ein Spezialist vom BKA sind am ermitteln.

Quelle: www.stamberg.at





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