Undefinierbarer Chemikalienfund im Bereich Portendorf, Gemeinde Magdalensberg (xxxxxxx)
Datum: 22.08.2010 21:40:08
Thema: Atemschutz und Schadstoff


wax.at News
Am 21.8.2010 um ca. 11:15 Uhr wurde von einem Autofahrer über den Feuerwehrnotruf eine starke Rauchentwicklung im Bereich der Autobahnauffahrt Klagenfurt-Ost gemeldet. Da das Gebiet im Grenzbereich zur Stadt Klagenfurt liegt, lief der Notruf bei der Berufsfeuerwehr Klagenfurt auf, die in weiterer Folge mit dem Bereitschaftszug ausrückte und mit ersten Löschversuchen begann.

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Schnell war klar, dass es sich um eine Chemikalie handeln muss, die kaum mit Wasser zu löschen war. Da die Behältnisse aus Aluminium und zusätzlich bereits mechanisch behandelt waren, musste von einem sehr gefährlichen, undefinierbaren Fund ausgegangen werden. Seitens der Behörde wurden Landeschemiker, der Entschärfungsdienst, das Bezirkspolizeikommando Klagenfurt Land, das Rote Kreuz und der Bürgermeister der Gemeinde Magdalensberg verständigt. Durch die starke Rauchentwicklung und der bestehenden Gefahr von Explosionen wurde ein behördlich angeordneter Sicherheitsradius von 1km eingerichtet.

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Da der Fundort im nahen Bereich der A2 sowie der B 92 - Görtschitztal -Bundesstraße liegt, mussten beide Straßen trotz des Urlauberreisewochenendes für mehrere Stunden gesperrt werden. Nach den ersten Löschversuchen und der Erkenntnis, dass der Einsatzort im Gemeindegebiet von Magdalensberg liegt wurden die zuständige Feuerwehren St.Thomas am Zeiselberg und Timenitz als Ablöse für die BF alarmiert.

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Nach Analysen und Untersuchungen verschiedenster Spezialisten wurde beschlossen, dass der Entschärfungsdienst die Behältnisse birgt und in einer nahen Schottergrube zur Sprengung bringen soll. Im Zuge der Untersuchungen wurden die Taucher der FF Ebenthal angefordert, da diese als Unterstützung für den Entschärfungsdienst benötigt wurden. Die Aufgabe bestand weiters, unter Atemschutz das Material immer wieder zu kühlen und am Abend bei der Sprengung einen Brandsicherheitsdienst zu stellen, sowie eine Schaumdecke über das freiliegende Granulat über die Nachtstunden aufzutragen. Mittlerweile konnte vom Landeschemiker die Gefahr nach dem Verbringen der Behältnisse auf Selbstentzündung im Zusammenhang mit Sauerstoff und dabei vermutlich giftigen Dämpfen, eingeschränkt werden.

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Am Sonntag gegen 10:50 Uhr wurden die drei Feuerwehren St.Thomas, Timenitz und Ottmanach von den Behörden angefordert und alarmiert, um unter Atemschutz das, vom Vortag verbliebene, sich selbstentzündende Granulat zu bergen. Als die Feuerwehren eintrafen, waren Einsatztaucher der der Polizei dabei, den Teich nach weiteren gefährlichen Gegenständen abzusuchen. Es wurden Kriegsrelikte gefunden, die aber nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Fund der vier Container waren. Der Landeschemiker beurteilte noch einmal die Lage aus der Luft, auch die Experten des Entschärfungsdienstes gaben ihre Expertise ab.

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Der Behördenstab unter der Leitung des Bezirkspolizeikommandos Klagenfurt Land beschloss daraufhin, mit der Bergung der Chemikalien zu beginnen. Seitens der Feuerwehr wurden 2 Atemschutztrupps zu je 4 Mann gebildet, mit der Aufgabe das Erdreich abzugraben. In Metallkübeln, mit wenig Wasser darin, wurde das abgetragene Material zu den vorbereiteten Metallfässern getragen. Diese händische Vorgangsweise war notwendig, da der Fundort hinter einer Lärmschutzwand, stark verwachsen und zum Teil im Wasser, sowie in Schlamm am Rand des Teiches lag. Ein 200 Liter - Fass wurde befüllt und in jene Schottergrube gebracht, in der am Vorabend die Sprengungen durchgeführt worden waren. Der Inhalt wurde ausgeleert und konnte mit Rücksicht auf die Windrichtung und unter Aufsicht des Landeschemikers abgebrannt werden. Der Rauch wurde mit Sprühnebel niedergehalten.

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Darauf barg der Entschärfungsdienst Kriegsrelikte aus dem Teich, die am selben Abend auch in der Schottergrube gesprengt wurden. Zu diesem Zwecke wurde abermals die A2 gesperrt, die Feuerwehr St.Thomas sorgte hier für den Brandschutz.

Die örtlich zuständige Feuerwehr St.Thomas am Zeiselberg stand an den 2 Tagen 280 Mannstunden im Einsatz, die weiteren Feuerwehren wurden nach Bedarf alarmiert. Seitens der Gemeinde Magdalensberg war Bürgermeister Andreas Scherwitzl Einsatzleiter mit Unterstützung von Ortskommandant OBI Walter Bauer und Gemeindefeuerwehrkommandant OBI Jörg Kapelarie.

Im Einsatz standen:
FF St. Thomas am Zeiselberg LFA-W, KLF, EL Kdt. OBI Walter Bauer
FF Ottmanach TLFA 1300, KLF, EL GFK OBI Jörg Kapelarie
FF Timenitz RLFA 2000, KLF
FF Ebenthal, LF, Taucher
Gemeinde Magdalensberg BGM Andreas Scherwitzl
Rotes Kreuz Klagenfurt 1 NAW, 1 RTW
Amt der Kärntner Landesregierung, Landeschemiker Dr. Erich Polzer
Sämtliche Polizeiinspektionen in diesem Bereiche, API Klagenfurt
Landespolizeikommando mit Expertengruppen der Polizei


Bericht GFK OBI Jörg Kapelarie
Quelle und Bilder: FF Ottmanach






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