Auffrischungsübung „Umgang mit gefährlichen Stoffen“ in Grafenwörth (xx)
Datum: 25.09.2010 09:40:27
Thema: Übungsberichte und Ausbildung


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Die Gefahr von Einsätzen mit gefährlichen Stoffen wird von den Feuerwehren nur allzu gerne unterschätzt, dabei gehen Gefahren nicht nur von chemischen Betrieben aus! So gut wie in jeder Garage und jeder Lagerhalle finden sich Materialien die nicht unerhebliche Schäden an Mensch und Umwelt anrichten können, von den hunderten LKW, die täglich durch das Grafenwörther Einsatzgebiet rollen ganz zu schweigen! Daher ist es für die FF Grafenwörth auch eine Frage der Professionalität für Schadstoffeinsätze gerüstet zu sein.

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Grundsätzlich wird bei Einsätzen, wo Schadstoffe austreten sofort die zuständige Schadstoffgruppe mit der entsprechenden Spezialausrüstung alarmiert, bis zu deren Eintreffen gilt es jedoch für die örtliche Feuerwehr Zeit zu gewinnen! Daher lag der Schwerpunkt der Schulungsübung vom 24.09.2010 auf den Punkten „Erkennen“, „Auffangen“ und „Abdichten“.

Zunächst wurde von BI Josef Schmidt, FF Feuersbrunn und gleichzeitig Kommandant der Schadstoffgruppe des AFKDO Kirchberg/Wagram (Kürzel: SST-Gruppe 19/2), eine theoretische Auffrischung des Schadstoff-Grundwissens gegeben. Wie erkennt man welcher Schadstoff sich in einem Behältnis oder auf einem LKW befindet? Wie können diese gekennzeichnet sein? Mit welchen Gefahren muss man rechnen? Wie wird die Absicherung gestaltet? Solche und ähnliche Fragen wurde in dem Vortrag ausführlich behandelt und anhand des seit 2007 neuen „Schadstoffblattlers“ erklärt.

Anschließend stellte OLM Ing. Markus Eckenfellner (ebenfalls FF Feuersbrunn und SST-Gruppe 19/2) Möglichkeiten zum behelfsmäßigen Auffangen von austretenden flüssigen Schadstoffen vor: Mit einfachsten Hilfsmitteln wie einer Kiste, einem Kübel, einer Plane oder einer aus Steckleitern und Planen konstruierten Wanne kann man bereits effektiv austretende Stoffe auffangen.
Ebenfalls vorgestellt wurde die neu beschaffte „Otter-Wanne“, welche durch ihre besondere Konstruktion formbar ist und sich so auch um Ecken oder Kanten verlegen lässt.

In der zweiten Praxis-Station zeigte LM Manfred Ploiner (FF Grafenwörth und SST-Gruppe 19/2) einige Optionen zum behelfsmäßigen Abdichten leck gewordener Fässer und LKW-Tank vor. Bereits mit dem eintreiben einfacher Holzkeile in einen Riss oder einer Lageveränderung des lecken Behältnisses kann schnell eine provisorische Abdichtung erledigt werden. Auch konnten die Übungsteilnehmer ausprobieren, wie das Abdichten eines LKW-Tank mittels Moosgummiplatte und Spanngurt funktioniert. Abschließend wurden noch mit dem wasserbefüllten Schachtabdeckkissen und dem druckluftbetriebenen „Gully-Ei“ zwei Möglichkeiten vorgestellt, wie man einen Kanaleinlauf dicht setzen kann.

Zum Abschluss stellten dann BI Schmidt und OLM Eckenfellner noch die Schadstoffausrüstung der SST-Gruppe 19/2 anhand des Anhängers vor und erklärten Details zu den einzelnen Gerätschaften und deren Anwendung.

Quelle und Bilder: Manfred Ploiner, FF Grafenwörth






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