Mißbrauch von Notzeichen, Notrufen u Alarmeinrichtungen
Datum: 10.02.2011 09:39:16
Thema: Einsätze Exekutive & Kriminalität


Anlässlich verschiedener Vorfälle in den vergangenen Monaten sieht sich die Sicherheitsdirektion Tirol wiederholt veranlasst, eine Unsitte an den Pranger zu stellen, die nach wie vor um sich greift. Nicht selten werden Polizei, Rettung und Feuerwehr angefordert, die dann in der Folge feststellen müssen, dass der dem Einsatz zugrunde liegende "Notfall" nur fingiert war. In der Regel sind es gelangweilte, übermütige oder alkoholisierte Zeitgenossen, die mutwillig Brandalarm auslösen, Rettung und Notärzte wegen nie stattgefundener Unfälle alarmieren oder "scherzhaft" über den Polizeinotruf die Exekutive aktivieren.

Eine Auswertung der Kriminalstatistik des Vorjahres bestätigt diese Entwicklung. Gab es in den Jahren 2007 und 2008 noch durchschnittlich 25 Anzeigen wegen "Missbrauchs von Notzeichen", waren es 2009 über 40 und im vergangenen Jahr 2010 insgesamt 35 Anzeigen. In ca. 70 % der Fälle konnten der oder die Täter ausgeforscht werden. Die Dunkelziffer der fingierten Notfallmeldungen oder falschen Alarmauslösungen dürfte freilich weit höher sein, da nur ein Bruchteil der Missbrauchsfälle zur Anzeige gelangt.

Die Sicherheitsdirektion Tirol weist eindringlich darauf hin, dass es sich hier um kein Kavaliersdelikt handelt, sondern - ganz im Gegenteil - um ein (von Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bedrohtes) Gerichtsdelikt, das von Sicherheitsbehörden und Polizei rigoros verfolgt wird. Mitunter wird der Anrufer zusätzlich auch mit einer Gerichtsanzeige wegen "Vortäuschens einer mit Strafe bedrohten Handlung" rechnen müssen, wie am 23.01.2011 auch ein 30jähriger Mann aus dem Bezirk Kitzbühel erfahren musste. Um 02.27 Uhr erstattete er per Notruf die Meldung über eine gefährliche Drohung und eine Körperverletzung in einem Lokal in Waidring. Er selbst hatte sich überhaupt nicht in dem von ihm angeführten Lokal aufgehalten, vielmehr wurde er von den Polizeibeamten schlafend zu Hause angetroffen.

Quelle: SID





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