wax.AT - Das Portal für Feuerwehr und Rettungsdienst - Motorradfahrer stürzt ins Bachbett und wird gegen Betonröhre geschleudert (xxx)

Ein 28 jähriger Motorradfahrer aus dem Bezirk Baden fuhr im Freilandgebiet von Gainfarn mit seinem Motorrad Marke Honda VFR am Sonntagnachmittag, des 19. Juni 2011 auf der Landesstraße 4007 von Schwarzensee kommend in Richtung Großau.

Gegen ca. 16:00 Uhr kam er mit dem Motorrad, vermutlich aufgrund Streusplitt, in einer Linkskurve ins Schleudern, geriet ins Straßenbankett und konnte aber nicht mehr verhindern, dass er samt seiner Maschine über eine ca. 2,5 m hohe Böschung in das Bachbett des daneben liegenden Auerbach stürzte. Dabei wurde er regelrecht aus dem Sitz ausgehoben und gegen ein Betonrohr eines Bachdurchlasses geschleudert. Ein nachkommender Motorradfahrer bemerkte den Unfall und blieb sofort stehen. Er nahm Kontakt zu dem ansprechbar aber schwer verletzten Motorradfahrer auf. Um die Rettungskräfte über sein Handy verständigen zu können, musste er noch aufgrund fehlender Telefon-Netzverbindung einige Kilometer weiterfahren.

Von der 144 Notruf NÖ Rettungsleistelle wurde umgehend der ÖAMTC Notarzthubschrauber C9 aus Wien und ein Rettungsteam des Roten Kreuz Berndorf/St.Veit alarmiert. Das eintreffende Rettungsteam aus Berndorf/St.Veit forderte über die Rettungsleitstelle die Feuerwehr zur Bergung des Verletzten aus dem Bachbett nach.

Um 16:10 Uhr alarmierte der diensthabende Leitstellendisponent der Bezirksalarmzentrale Baden die örtlich zuständige Freiwillige Feuerwehr Gainfarn, sowie im Alarmplan T2 vorgesehen auch die FF Bad Vöslau zur Menschenrettung auf die L4007 Richtung Scharzensee/Rohrbach.

Innerhalb nur weniger Minuten rückten die ersten Feuerwehreinsatzkräfte in Richtung Unfallstelle aus. Als das erste Fahrzeug der FF Gainfarn am Unfallort eintraf, verschaffte sich Fahrzeugkdt. und Feuerwehreinsatzleiter Kdt. HBI Harald Tretthann einen ersten Überblick. Fast zeitgleich trafen der Notarzthubschrauber sowie der über die FF Gainfarn mit alarmiertem Feuerwehrarzt ein. Der schwerverletzte Motorradfahrer saß aufrecht sitzend in der Betonröhe und das Motorrad lag noch im Beinbereich auf seinem Unterkörper. Sofort lies der Feuerwehreinsatzleiter Mannschaft ins Bachbett steigen um das schwere Motorrad wegzuheben. Ebenso ließ er 4 Steckleiternteile an der steilen Böschung in Stellung bringen um einen leichteren Zugang zum Bachbett zu ermöglichen. Anschließend konnten nun die Notärzte bzw. Rettungskräfte den Patienten medizinisch erstversorgen. Die ebenfalls eintreffenden Kräfte der FF Bad Vöslau unterstützen auch die Rettungs- und Bergearbeiten. Ein zweifacher Brandschutz wurde von den Feuerwehreinsatzkräften aufgebaut.

Um den Schwerverletzten aus dem Bachbett über die steile Böschung bergen zu können, wurde er in eine von der Feuerwehr bereitgestellte Rettungswanne umgebettet und auf die Straße zurückgehoben. Dort konnte er dann durch die Rettungskräfte weiter stabilisiert werden. Aufgrund der vermutenden schweren Verletzungen, wurde der Motorradfahrer noch vor Ort vom Notarzt für den Transport in Tiefschlaf versetzt, intubiert und beatmet. Der ÖAMTC Notarzthubschrauber C9 aus Wien landete aufgrund der örtlichen Gegebenheiten auf einer Wiese, etwas abgelegen zur Unfallstelle. Nach der Stabilisierung des Patienten wurde dieser mit dem Rettungsfahrzeug über einen Forstweg bis zum Landplatz gefahren und für den Abtransport umgebettet. Auch hier unterstützten die Feuerwehrleute die Rettungskräfte.

Für die anschließende Bergung des ca. 250kg schweren Motorrades aus dem Bachbett, lies der Feuerwehreinsatzleiter das Wechselladefahrzeug-Kran der Freiwilligen Feuerwehr Baden-Stadt über Florian (BAZ) Baden nachalarmieren. Als dann dieses Fahrzeug eintraf, konnte das Motorrad mittels Ladekran geborgen und zur Sicherstellung abtransportiert werden. Eine Funkverbindung war vorwiegend nur über BOS-Digitalfunk möglich. Eine Telefonverbindung ist in diesem Waldbereich nicht möglich.

Die Freiwillige Feuerwehr Gainfarn und Bad Vöslau stand mit insgesamt 6 Fahrzeugen und ca. 35 Feuerwehrleuten im Einsatz. Nach über einer Stunde konnten die letzten Feuerwehreinsatzkräfte wieder ins Feuerwehrhaus einrücken.

Im Einsatz standen:

FF Gainfarn

FF Bad Vöslau

FF Baden-Stadt (WLF-K)

Rotes Kreuz Berndorf/St.Veit (1 RTW)
ÖAMTC Notarzthubschrauber C9 aus Wien
Polizeiinspektion Bad Vöslau
Feuerwehrarzt Dr.Lou aus Bad Vöslau

Quelle und Bilder: Stefan Schneider - BFK Baden