Beladener Lkw stürzt auf die Geleise der Triestingtalbahn (xxxxxxx)
Datum: 07.09.2011 08:57:06
Thema: Einsätze Allgemein


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Die Bahnstrecke der Triestingtalbahn musste am Montag, dem 05. September 2011, über mehrere Stunden lang gesperrt werden. Ein mit 12 Tonnen beladener Lkw war gegen ca. 07:10 Uhr von der Landesstraße 4023, im Gemeindegebiet von Enzesfeld, von der Fahrbahn abgekommen und auf den Gleiskörper gestürzt.

Der Fahrer des Lkw musste nach eigenen Angaben einem entgegenkommenden Auto ausweichen, verlor dann die Beherrschung über sein Schwerfahrzeug und stürzte über eine 1,5m hohe Böschung. Der LKW kam auf der rechten Seite zum Liegen, wobei die 12to geladenen Eisenrohre über die Gleise verstreut wurden. Der 51 jährige Lenker erlitt durch den Unfall eine Gehirnerschütterung und Prellungen im Bereich des Oberkörpers. Er wurde mit der Rettung in das Landesklinikum Thermenregion Baden eingeliefert. Ein herannahender Personenzug konnte noch rechtzeitig gestoppt werden, bevor es zu einer Katstrophe gekommen wäre.

Um 07:36 Uhr wurde die örtlich zuständige Freiwillige Feuerwehr Enzesfeld vom diensthabenden Leitstellendisponenten der Bezirksalarmzentrale (BAZ) Baden zu einer Lkw Bergung alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt dachten die alarmierten Feuerwehrmitglieder der FF Enzesfeld sicherlich noch nicht, dass sie zu einem über mehrere Stunden andauernden Einsatz ausrücken mussten. Innerhalb weniger Minuten rückten die ersten Feuerwehreinsatzkräfte in Richtung der Einsatzadresse aus.

Am Einsatzort eingetroffen konnte Feuerwehreinsatzleiter Kommandant HBI Herbert Fangl rasch erkennen, dass mit den eigen vorhandenen Gerätschaften die Bergung des Ladegutes bzw. des umgestürzten Lkw nicht möglich ist. Da der Lkw Lenker bereits von den Rettungskräften erstversorgt wurde und keine Betriebsmittel aus dem umgestürzten Lkw ausflossen, bestand vorerst die Aufgabe der Feuerwehreinsatzkräfte die Einsatzstelle weiter abzusichern und den Brandschutz zu stellen. Über Florian (BAZ) Baden wurde von der Feuerwehreinsatzleitung das 50to Stützpunktkranfahrzeug der FF Mödling angefordert. Bei Einsätzen auf einem Bahngelände wird automatisch ein Verantwortlicher der Bahn(ÖBB) zur Einsatzstelle entsendet, welcher die Gesamteinsatzleitung dann inne hat. Seitens der Firma des verunfallten Lkw wurde ein Ersatzfahrzeug entsendet, welches die geborgene Ladung (12 to Metallrohre) abtransportieren konnte.

Nachdem das Kranfahrzeug der FF Mödling an der Einsatzstelle eintraf, wurde der Kranbeinsatzleiter vom Feuerwehreinsatzleiter der FF Enzesfeld in die Lage eingewiesen. Eine weitere Erkundung erfolgte bezüglich der Bergung und des Aufstellungsplatzes für das Kranfahrzeug. Als sehr aufwendig gestalteten sich die Arbeiten für die notwenige Abstützung des 50 to Teleskopkranes. Mittels mehrerer Unterlagshölzer musste für eine Kranzstütze eine tragfähige Standfläche auf der schrägen, weichen Böschung geschaffen werden. In Folge konnte dann mit der Bergung des Ladegutes und den Vorarbeiten am umgestürzten Lkw (Abhängen der Kardanwelle, Bremsen lösen) für dessen Bergung begonnen werden. Nur sehr mühsam gelang es die Metallrohre von den Geleisen bzw. aus dem Aufbau des Lkw zu bergen, um diese auf den Ersatz Lkw verladen zu können. Erst gegen ca. 11:45 Uhr gelang es diese Arbeiten abzuschließen und mit der Bergung des umgestürzten Lkw zu beginnen. Nachdem die notwendigen Anschlagmittel am Lkw befestigt wurden, konnte mit dem ersten Hub dieses Bergungsschrittes begonnen werden.
Die Kranmannschaft entschied mit dem Feuerwehreinsatzleiter den seitlich liegenden Lkw zuerst einmal wieder auf die Räder zu stellen, bevor dieser dann auf die Fahrbahn zurück gehoben werden konnte. Zum Schutz des nicht beschädigten Gleiskörpers mussten auch einige Schutzvorkehrungen getroffen werden. Immer wieder wurde auch der Untergrund der Kranabstützung wegen der hohen Belastungskräfte kontrolliert. Gegen ca. 13:15 Uhr konnte dann auch die Bergung des Lkw vom Gleiskörper abgeschlossen werden. Während der gesamten Bergung kontrollierten bereits Verantwortliche der ÖBB die Gleisanlage auf mögliche Unfallschäden.

Um ca. 13:15 Uhr konnte die Bahnstrecke seitens der ÖBB Einsatzleitung wieder frei gegeben, der Bahnverkehr wieder aufgenommen und der in der Zwischenzeit eingerichtete Schienenersatzverkehr eingestellt werden. Feuerwehreinsatzleiter HBI Herbert Fangl FF Enzesfeld möchte sich auf diesem Weg bei der Kranmannschaft der FF Mödling und den Verantwortlichen der ÖBB, der Exekutive für die ausgezeichneten Zusammenarbeit bedanken. Sowie dem Roten Kreuz Berndorf/St.Veit, welche während der gesamten Einsatzdauer ein Rettungsteam zur Sicherheit der Einsatzkräfte vor Ort zur Verfügung stellte. Aber auch bei seinen eigenen Feuerwehrmitgliedern, die während eines ganz normalen Wochenarbeitstages die stundenlange Einsatztätigkeit unterstützten.
Erschwerend zu diesem Einsatz kam auch noch die hohe witterungsbedingte Außentemperatur.

Im Einsatz standen seitens der Feuerwehr, die FF Enzesfeld mit 3 Fahrzeuge (KRF-B, TLFA 1000 u. Kdo) und 14 Feuerwehrleuten. Die FF Mödling mit dem 50 to Kranfahrzeug, WLF 2 mit Kranbegleitcontainer und 5 Feuerwehrleuten.

Weitere Kräfte vor Ort:
Rotes Kreuz Berndorf St.Veit 2 RTW
Polizeiinspektion Hirtenberg
ÖBB
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Quelle und Bilder: BFKDO Baden / Stefan Schneider






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