Rotes Kreuz NÖ: Freiwilligenkampagne geht in die zweite Runde (x)
Datum: 21.10.2011 09:22:01
Thema: News von den Rettungsorganisationen


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Rotes Kreuz Niederösterreich: „Wir haben die passende Jacke für Dich“ Freiwilligen-Kampagne geht in die zweite Runde
Eine positive Zwischenbilanz zieht das Rote Kreuz Niederösterreich und startet mit der 2. Welle durch: unter dem Motto „Wir haben die passende Jacke für Dich“ werden seit April neue ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gesucht. Der Schwerpunkt bei den Interessenten liegt nach wie vor beim Rettungsdienst, aber auch andere Bereiche wie die Gesundheits- und Sozialen Dienste, die Jugendarbeit oder der Katastrophenschutz finden verstärkt Zuspruch. Ziel der Kampagne ist die Motivation von 1.000 Menschen, freiwillig ihre Zeit in einem der vielfältigen Aufgabengebiete des Roten Kreuzes zu spenden. Bereits mehr als 550 haben Interesse an einer Mitarbeit bekundet.

„Das Rote Kreuz baut auf der Freiwilligkeit als zentraler Idee auf“, erklärt Landesgeschäftsführer Peter Kaiser, Rotes Kreuz Niederösterreich. Und diese ist in allen Lebensbereichen, in jedem Alter zu finden: das fängt bei der Kinder- und Jugendarbeit an und geht bis ins hohe Alter, wo Freiwillige beispielsweise bei Seniorentreffs oder Betreuten Reisen für Senioren im Einsatz sind. Der Leitgedanke „Aus Liebe zum Menschen“ ist hier in allen Lebenslagen zu spüren. „Deshalb haben wir uns heuer, im europäischen Jahr der Freiwilligkeit, mit unserer Kampagne verstärkt auf die Suche nach Freiwilligen gemacht.“

Nach dem ersten Teil der Kampagne von Mitte April bis Ende Mai haben sich immerhin bereits mehr als 550 Niederösterreicherinnen und Niederösterreich für eine Mitarbeit im Roten Kreuz interessiert. Während die einen bereits aktiv mitarbeiten, werden die anderen derzeit über die unterschiedlichen Möglichkeiten einer Mitarbeit eingehender informiert. Der Altersdurchschnitt der Interessenten liegt bei 30 Jahren. Der größte Anteil (knapp die Hälfte) interessiert sich für den Rettungsdienst, gefolgt von den Gesundheits- und Sozialen Diensten (17%) mit seinen zahlreichen Einsatzmöglichkeiten, dem Katastrophenschutz oder der Jugendarbeit (rd. 7%).

Insgesamt erreichte das Rote Kreuz Niederösterreich bei den Neuzugängen bereits im August den Stand vom Vorjahr. „Mit rd. 1.300 neuen freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir bereits einen sehr guten Status erreicht – mit der zweiten Welle hoffen wir nun noch weitere Freiwillige zu gewinnen“, meint Kaiser.

Mithilfe ist tatsächlich überall gefragt: in der Feldküche ebenso wie beim DokuTeam oder in der Aus- und Weiterbildung, im klassischen Rettungsdienst oder in der Arbeit mit jungen Menschen. „Entscheidend sind die eigenen Interessen und Fähigkeiten, die jeder mitbringt. Das Rote Kreuz hat die passende Jacke für alle Menschen, die mitmachen wollen“, meint Kaiser. „Beim Roten Kreuz in Niederösterreich gibt es so viele Möglichkeiten sich zu engagieren, da ist für jeden etwas dabei. Wir suchen keine ,Norm-Helfer‘, wir suchen Menschen jeden Alters. Da sind junge Menschen mit hoher Einsatzbereitschaft ebenso wichtig wie ältere Personen mit wertvoller Lebenserfahrung.“

Die Gründe für die Mitarbeit als Freiwilliger beim Roten Kreuz sind genauso vielfältig und individuell verschieden wie die Aufgabengebiete. Verantwortung übernehmen, Gemeinschaft erleben, Freizeit gestalten, Anerkennung bekommen, Wissen erweitern und vieles mehr bekommt man als Antwort von den mehr als 13.000 freiwilligen Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Niederösterreich. Am Ende des Tages zählt aber nur eines: das Rote Kreuz ist da, um zu helfen. Rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag.

Die Vorstellung darüber, wie das freiwillige Engagement gestaltet sein soll, hat sich im Vergleich zu den Motivationen in den vergangenen Jahren verändert: viele möchten sich nicht mehr lebenslang an einen Verein binden, sondern nur für eine absehbare Zeit und für ein bestimmtes Projekt mitarbeiten. So stellt sich beispielsweise ein Architekt für den Bau einer neuen Bezirksstelle zur Verfügung oder eine Studentin erklärt sich bereit beim Tag der offenen Tür Kinder zu betreuen. Organisationen wie das Rote Kreuz stehen in Zukunft also auch vor der Herausforderung, wie diese Kurzzeit-Freiwilligen ihre beispielsweise in der Ausbildung oder im Beruf erworbenen Kompetenzen bestmöglich in die freiwillige Tätigkeit einbringen können. Die Team Österreich Tafel zeigt klar, wie es gemacht wird. In diesem Projekt, das gemeinsam von Hitradio Ö3 und dem Österreichischen Roten Kreuz durchgeführt wird, zeigt sich bereits die Bedeutung dieser neuen Art der Freiwilligkeit. Zahlreiche Menschen helfen an Samstagen mit, um Lebensmittel einzusammeln und im Rahmen der Team Österreich Tafel an Menschen auszugeben, die Unterstützung brauchen.

Gleichzeitig profitieren aber auch die Ehrenamtlichen selbst von ihrer Tätigkeit: soziale und fachliche Fähigkeiten werden ausgebaut, soziale Netze geknüpft und das Gefühl des „Gebrauchtwerdens“ ist für viele eine hohe Motivation. Denn es ist eine Arbeit, bei der man etwas bekommt, das mit Geld nicht aufzuwiegen ist: das Gefühl, helfen zu können und gebraucht zu werden.

Quelle und Bilder: Sonja Kellner






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