Bezirk Baden: Mehr als 5-stündiger Feuerwehrgroßeinsatz in Traiskirchen (xxxxxxxx
Datum: 21.11.2011 18:56:07
Thema: Brandeinsätze


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Die vermutliche Selbstentzündung eines 5 Meter hohen Grün- und Baumschnittabfallhaufens, war der Auslösegrund für einen über 5 Stunden andauernden Feuerwehrgroßeinsatz in der Nacht auf den 19. November 2011 im Bezirk Baden.

Noch vor Mitternacht, gegen 23:12 Uhr des 18. November, meldeten einige Autofahrer über Notruf 122 bei der Feuerwehrbezirksalarmzentrale Baden einen Brand bzw. Feuerschein. Dieser wurde auf dem Freigelände eines Firmenareals im Gemeindegebiet von Traiskirchen wahrgenommen. Auf dem Gelände des Unternehmens direkt neben der Landesstraße 156 Richtung Trumau, dass auf landwirtschaftliche Kompostierung spezialisiert ist, werden tonnenweise Abfälle für die Erzeugung von Kompost, Kompostmischungen, Dünger und Rasenerde gelagert.

Der Feuerschein konnte nicht nur von der direkt angrenzenden Landestraße 156 gesehen werden, sondern auch von der in unmittelbarer Nähe befindlichen A2 Südautobahn und der Bundestraße 17. Die Bahntrasse der Aspangbahn führt direkt neben dem Firmengelände vorbei.


Die Freiwillige Feuerwehr Traiskirchen-Stadt wurde um 23:14 Uhr von der Bezirksalarmzentrale(BAZ) Baden zu diesem Brandeinsatz alarmiert. Nur wenige Minuten später traf das Tanklöschfahrzeug am Einsatzort ein.

Es bot sich folgende Lage:

Bereits während der Anfahrt (auf Höhe der Schwechatbrücke) waren Flammen am Gelände des Gewerbebetriebes sichtbar. Beim Brandgut handelte es sich um einen ca. 60m langen, 5m hohen und vom höchsten Punkt abfallender ca. 15m breiter Grünschnitthaufen, welcher bis zur Grundstücksgrenze und daher in unmittelbare Nähe der Bahntrasse der Aspangbahn reichte. Bei Ankunft wurde festgestellt, dass ca. 60 bis 70m³ in Vollbrand standen und ein kein Zugang Bahnseitig möglich war.

Von Tank 1 Traiskirchen wurden sofort 2 C-Rohre unter Atemschutz vorgenommen und nach absetzten einer Rückmeldung an Florian (BAZ) Baden, die FF Wienersdorf zum Aufbau einer Zubringleitung, von dem über 400m entfernten Schwechatfluss, angefordert. Zusätzlich als Unterstützung bei der Errichtung der langen Zubringleitung forderte Feuerwehreinsatzleiter HBI Oliver Stocker das Löschfahrzeug LFA-S (Pumpe 2 Unimog U-5000) von der FF Baden Weikersdorf an. In diesem Fahrzeugaufbau befindet sich neben der Löschausrüstung eine Haspel mit rund 500 m gekuppelter B-Schläuche sowie einem getrennt absetzbaren Saugstellenblock.

Da kein Mitarbeiter der betroffenen Firma erreichbar und auch kein geeignetes Gerät zum Zerlegen des Brandgutes seitens der Stadtgemeinde verfügbar war, wurde Last 2 (WLF-K mit Greifer) der FF Traiskirchen an die Einsatzstelle nachbeordert.

Nach Fertigstellung der Zubringleitung konnte vom Atemschutztrupp Baden Weikersdorf ein 3tes C-Rohr unter Atemschutz über die Steckleiter auf den Grünschnitthaufen vorgenommen werden. Ebenso ein weiteres C-Rohr vom Atemschutztrupp Rüstlöschfahrzeug (RLF) FF Wienersdorf. In Folge musste dann festgestellt werden, dass der umfassende Löschangriff und das Abtragen des Brandgutes nicht zum gewünschten Erfolg führte. Auch die Rauchentwicklung wurde wieder stärker und zog in Richtung Bahntrasse der Aspangbahn bzw. Kleingartensiedlung, sowie der B17. Aufgrund dieser Tatsache entschloss man sich um ca. 02:10 Uhr die Teleskopmastbühne (TMB 30) Traiskirchen für die direkte Brandbekämpfung und die FF Möllersdorf zur Wasserversorgung nachalarmieren zu lassen. In der Zwischenzeit wurden mit der Pumpe 2 Baden Weikersdorf eine zweite Zubringleitung verlegt, um ausreichend Löschwasser bereitstellen zu können. Nach Ankunft der Feuerwehr Möllersdorf wurde von dieser eine Saugstelle bei der Schwechat errichtet und die zweite Zubringleitung, zu der in der Zwischenzeit in Stellung gebrachten TMB 30, fertig gestellt. Das Kommandofahrzeug der FF Möllersdorf, mit dem mitgeführten Atemluftkompressor - Anhänger, errichtete einen Atemschutzsammelplatz und übernahm das Füllen der Atemschutzflaschen. Tank Möllersdorf wurde direkt neben Tank 1 Traiskirchen für die Brandbekämpfung in Stellung gebracht. Nun waren auch Firmenmitarbeiter an der Einsatzstelle eingetroffen.

Die getroffenen Maßnahmen brachten in Folge den gewünschten Erfolg. So konnte gegen ca. 03:30 Uhr 4 Rohre, Last 2, die 2te Zubringleitung und die Teleskopmastbühne (TMB 30) zurückgenommen werden.
Ein Firmenmitarbeiter konnte anschließend mit einem geeigneten Holzgreifer das Brandgut, welches von mittels des verbleibenden C-Rohres nachgelöscht wurde, zerkleinern werden.

Um 04:15 Uhr konnte dann endlich ,,Brand aus" gegeben und zum Abmarsch fertig befohlen werden. Eine Nachuntersuchung (Brandwache) war aufgrund des Verbleibes der Mitarbeiter an der Einsatzstelle nicht erforderlich.
Im Feuerwehrhaus mussten aber noch alle eingesetzten Gerätschaften gereinigt werden. Der Einsatz endete somit erst gegen ca. 06:00 Uhr.

Es standen 4 Freiwillige Feuerwehren (FF Traiskirchen, FF Wienersdorf, FF Möllersdorf u. FF Baden Weikersdorf) mit 55 Feuerwehrleuten und 12 Fahrzeugen mehrere Stunden, bei sehr niedriger Außentemperatur (ca. 1-2°C), im Großeinsatz. Zwei Bezirksbrandermittler der Polizei übernahmen vor Ort die Ermittlungen bezüglich der Brandursache. Der Brand dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit durch Selbstentzündung ausgebrochen sein.
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Quelle und Bilder: BFKDO Baden, Stefan Schneider






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