Brand im Krematorium (xxx)
Datum: 13.04.2012 07:46:32
Thema: Brandeinsätze


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Zu einem ungewöhnlihen Brandeinsatz wurden am Abend des 12.04.2012, die Berufsfeuerwehr Graz zum Krematorium in die Alte Poststraße gerufen. Der Betreiber der Anlage stellte auch nach der Deaktivierung des Verbrennungsvorganges eine starke Überhitzung in der Filteranlage des Abgassystems fest. Verletzt wurde niemand, der Einsatz war jedoch für die Einsatzkräfte nicht ganz ungefährlich.

Beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr in der Grazer Feuerhalle ist die Temperatur im Bereich des Aktivkohlefilters im Abgassystem eines Verbrennungsofens bereits auf ungewöhnliche knapp 300°C gestiegen – Tendenz steigend. Da der Anlagebetreiber bereits zuvor die Anlage außer Betrieb setzte und somit keine zusätzliche Energie zugeführt wurde, war rasch klar, dass es zu einem Brand im Filtersystem gekommen ist.
Aufgrund der stetig steigenden Temperaturen war rasches Handeln notwendig, um den Anlageschaden möglichst gering zu halten. Eine Kühlung des Filterbehälters von außen war aufgrund der sehr dicken Außenisolierung nicht möglich.
Die Öffnung des oben im Filterbehälter situierten Revisionsdeckels hätte zwar einen guten Zugang zu den Filtern sicher gestellt, doch bestand die Gefahr einer unkontrollierbaren Sauerstoffzufuhr sowie einer Verpuffung. Die Einsatzkräfte hätten auf dem schmalen Zugang in etwa 3m Höhe keine geeignete Rückzugsmöglichkeit gehabt.
Der Löschangriff wurde deshalb unter Atemschutz von unten über eine Entleerungsöffnung vorgenommen. Mittels Entleerungsvorrichtung wurde vorerst vorsichtig der glühende Aktivkohlestaub in ein zuvor mit Wasser befülltes Fass geleert. Die Brandbekämpfung erfolgte in weiterer Folge hockend von unten mittels Sprühstrahl.
Unmittelbar nach „Brandaus“ wurde umgehend mittels Nasssauger das stark verschmutzte Löschwasser (Schlacke) abgesaugt, um die Ausbreitung im Raum möglichst gering zu halten.

Der Betrieb des ersten Ofens muss bis auf weiteres eingestellt bleiben. Verletzt wurde niemand.
Die Berufsfeuerwehr Graz war mit vier Fahrzeugen und 17 Mann im Einsatz.
Einsatzleiter: Ing.Wonner
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Quelle und Bilder: Vlay Wolfgang, BF Graz






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