Aufwändige Tierrettung: Kuh stürzt in Schacht und bleibt stecken
Datum: 27.05.2012 09:16:53
Thema: Einsätze Allgemein


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Ein nicht alltäglicher Einsatz erwartete die FF Pottenstein im Lehr- und Versuchsstall der Veterinärmedizinischen Universität am Kremesberg.

Am Samstag, den 26. Mai 2012 um 08.05 Uhr, wurde die Feuerwehr Pottenstein von der Bezirksalarmzentrale (BAZ) Baden zu einer "Tierrettung (T1) am Lehr- und Forschungsgut der Vet Med Universität Wien am Kremesberg" alarmiert.

Diese Adresse ist der Feuerwehr Pottenstein gut bekannt, da hier in regelmäßigen Abständen Übungen und Begehungen durchgeführt werden. Die folgende Situation war allerdings auch für die Feuerwehr nicht alltäglich:

Die Kuh "Zander", die gestern erst gekalbt hatte, und durch einen daher führenden Kalziummangel noch schwach auf den Beinen war, lag auf dem Gang in ihrem Laufstall. Hier fährt jedoch eine Schiebevorrichtung der automatischen Entmistungsanlage in Intervallen auf und ab, um den anfallenden Kuhmist in eine Rinne zur Jauchegrube zu befördern. Die Rinne ist mit einem selbsttätig öffnenden Deckel versehen. Dieser Schieber machte auch vor der ca. 900 Kg schweren Kuh nicht halt, und beförderte sie in diese 90cm breite und ca. 1,5 m tiefe Rinne, wo das arme Tier hineinfiel und stecken blieb.

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Die Arbeiter des Unigutes versuchten selbst das Tier zu bergen, jedoch ohne Erfolg. Es wurde die Feuerwehr zur Unterstützung gerufen.

Als die FF Pottenstein den Einsatzort erreichte, steckte das Tier seitlich gedreht, bewegungsunfäig, in dem mit Jauche gefüllten Schacht, fest. Es gelang mit Hilfe der Stallarbeiter, in schweißtreibender Arbeit, Rundschlingen und Hebegurte um den Bauch der Kuh zu legen. Mit der Hebevorrichtung des hauseigenen Hoftrucks, und der Einbauseilwinde des "LFA-B" konnte das 900 Kilo-Tier langsam und Schrittweise aus seiner misslichen Lage befreit werden. Während der gesamten Bergung standen Tierärzte zur Seite, die dem Wiederkäuer Beruhigungsmittel verabreichten.

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Nach ca. zwei Stunden harter Arbeit war die Kuh "Zander" von ihrer Qual erlöst, und konnte von den Veterinär-Medizinern versorgt werden.

Bei diesem Einsatz verletzte sich Kamerad Florian H. am Hals, als er mithalf, die Hinterbeine des Tieres aus dem Schacht zu hiefen. Er wurde vorsorglich mit dem RTW des Roten Kreuzes St. Veit ins Krankenhaus zur Untersuchung gebracht.

Nachdem alle verwendeten Einsatzmittel noch vor Ort vom Kuhmist gereinigt wurden, rückten wir mit "PUMPE" und "Tank-2" mit insgesamt 12 Mann Besatzung um ca. 11:00 Uhr wieder ins Gerätehaus ein, wo wir uns auf eine Dusche freuten.

weitere Fotos unter
www.feuerwehr-pottenstein.at





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