Hochwasserschutz: Marchfeldschutzdamm abgeschlossen (xx)
Datum: 05.07.2012 13:06:56
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Top-Zusammenarbeit und Schulterschluss zwischen Wien und Niederösterreich

Es ist das große Finale: Die Aufhöhung des Marchfeldschutzdamms ist abgeschlossen – er schützt nicht nur das Wiener Gebiet vor Hochwasser, sondern auch die angrenzenden niederösterreichischen Gemeinden. Das Gebiet im Bereich des Marchfeldschutzdamms ist nun sogar vor einem Hochwasser von bis zu 14.000 Kubikmeter pro Sekunde sicher. Ein solches Ereignis tritt statistisch gesehen einmal alle paar tausend Jahre auf.

"Mit dem Bau des Marchfeldschutzdamms ist nun auch der letzte größere Mosaikstein in Sachen Hochwasserschutz fertiggestellt", so Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima. Wien kann damit als erstes österreichisches Bundesland den Hochwasserschutz abschließen, der mit dem Bau der Donauinsel begonnen hat. "Die Zusammenarbeit bei der Errichtung des Damms hat zwischen Niederösterreich und Wien sehr gut funktioniert", so NÖ-Landesrat Stephan Pernkopf. "Damit ist nicht nur Wien geschützt, sondern auch die umliegenden Gemeinden und das Marchfeld. In den letzten zehn Jahren wurden in Niederösterreich insgesamt 270 Hochwasserschutzprojekte fertig gestellt, weitere 110 Projekte sind derzeit in Bau. Wir haben dadurch mehr als 570 Millionen Euro investiert", so Pernkopf.

Gezielte Planung der Bauprojekte

Insgesamt investierte Wien 76,8 Millionen Euro, der Bund übernahm die Hälfte der Kosten. Die Maßnahmen wurden nach einem 10-Jahres-Plan abgearbeitet.

So wurde der Marchfeldschutzdamm am linken Donauufer saniert: Der bestehende Damm wurde auf einer Länge von rund acht Kilometern um bis zu rund 1,5 Meter erhöht – genau gesagt vom Schwarzen Loch bis zum Schönauer Schlitz. Zusätzlich wurde eine Dichtwand in den Damm eingebaut, welche die Standfestigkeit wesentlich verbessert. Die Arbeiten starteten im September 2009 und fanden fortan in drei Etappen jeweils über die Herbst- und Wintermonate statt, um die Naturoase des angrenzenden Nationalparks zu schützen. Nun, nur 2,5 Jahre nach Baustart, sind die Arbeiten abgeschlossen.

Im Bereich Albener Hafen wird parallel dazu das rechte Donauufer erhöht, bis zur Einmündung der Schwechat in die Donau. "Weitere große Projekte im Zuge des Plans für verbesserten Hochwasserschutz waren etwa die Erhöhung des Hafenumschließungsdamm Lobau am linken Donauufer und die Sanierung des Donaukanal-Rückstaudamms am rechten Ufer", erklärt Martin Jank, Geschäftsführer der bauorganisierenden Wiener Gewässer Management Gesellschaft mbH (WGM).

Donauinsel als Grundstein des Hochwasserschutzes
Damit ist der Hochwasserschutz für Wien komplett, dessen Arbeiten vor mehr als 30 Jahren mit der Errichtung der Donauinsel begonnen haben. Mit den aktuellen Maßnahmen ist der Hochwasserschutz für Wien nun auch flussabwärts des Kraftwerks Freudenau auf jenes hohe Niveau gebracht, das im innerstädtischen Bereich bereits vorherrscht.

Tiere und Orchideen vor den Bauarbeiten umgesiedelt
Die Natur wurde bei den Arbeiten nie außer Acht gelassen, der ökologische Aspekt stand im Zentrum. So wurden etwa Würfelnattern aus dem Gebiet Albener Hafen umgesiedelt, am Marchfeldschutzdamm waren es Zauneidechsen. In ihren neuen Lebensräumen wurden sie von den Bauarbeiten nicht gestört.

Darüber hinaus wachsen am Marchfeldschutzdamm zahlreiche seltene Orchideen Arten. Manche von ihnen sind bereits zum Aussterben bedroht. Um den sensiblen Lebensraum so weit wie möglich nicht zu beeinträchtigen wurde unter Einbindung des Forstamts der Stadt Wien die Dammoberfläche abgetragen und die "Rasenziegel" auf bereits fertig gestellte Abschnitte verpflanzt.

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Quelle und Bilder: Rathauskorrespondenz Wien






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