Ältestes Feuerwehreinsatzfahrzeug im Bezirk Wels - Land wird 40 (xxxxxxx)
Datum: 26.08.2012 18:00:06
Thema: News aus der Feuerwehr


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Das 1972 erbaute ,,Großtankfahrzeug" der Feuerwehr Gunskirchen wurde im August 40 Jahre alt. Das Fahrzeug ist noch heute bei fast jedem Einsatz dabei. Die damaligen Technologien sind noch heute richtungsweisend.



Im August 1972 wurde das damalig liebevoll genannte Schlachtschiff des Bezirkes Wels - Land, das Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Gunskirchen angeschafft. Nach vielen Besprechungen einigte man sich auf ein modernes und revolutionäres Fahrzeug, dessen Ideen und Technologien noch heute bei diversen Fahrzeugherstellern maßgeblich sind.

,,Die Firma Rotax hatte damals schon über 1.200 Beschäftigte, die Firma Schausberger und Felbermair bauten und die Wirtschaftslage der Gemeinde Gunskirchen war sehr gut und viele Gebäude wurden errichtet. Deswegen musste ein Großtankfahrzeug angeschafft werden", erzählt der heute 81 jährige Albert Pöttinger, damaliger Kommandant Stellvertreter der Feuerwehr Gunskirchen. Im Jahr 1972 entschied man sich für den teureren Steyr LKW, Opel war zwar günstiger, jedoch konnte man den 4.000 Liter Wassertank auf das Fahrgestell nicht aufbauen.

Walter Herbe, damaliger Kommandant der Feuerwehr Gunskirchen und Kommandant Stellvertreter der Betriebsfeuerwehr Stickstoff, heutige Betriebsfeuerwehr Chemiepark Linz berichtet über die taktischen Überlegungen: ,,Wichtig war es, schnell zum Einsatz ausfahren zu können, deswegen wurde eine kleine Mannschaftskabine für 3 - 4 Männer gewählt. Der gleichzeitige Betrieb von Wasser und Schaum war aufgrund der Industrie in Gunskirchen wichtiger denn je. Im Chemiepark völlig normal, aber bei den übrigen Feuerwehren komplettes Neuland."

,,Bei der ersten Rohbaubesprechung mussten wir nach Wien zur Firma Rosenbauer fahren, dort gab es beim ersten Aufbau diverse Schwierigkeiten. Aber im zweiten Anlauf wurden unsere Ideen perfekt umgesetzt. Bis heute funktioniert dieser LKW problemlos", berichtet Albert Pöttinger während der 40er Feier im August. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass sämtliche Einsätze und Übungen in den letzten 40 Jahren mit dem Tankfahrzeug Gunskirchen unfallfrei abgelaufen sind.

Einsatzfahrer Nummer 1 war damals, wie noch heute Josef Schmöller. ,,Tag und Nacht, Pepi ist immer gefahren", sagt Albert Pöttinger während dem Gespräch. ,,Am besten ist es noch heute, wenn Pepi in den Kurven zum Lenken aufsteht und schreit: geh umi, geh jetzt umi", schmunzelt Karl Pühringer, langjähriger Kommandant unserer Wehr. Am Nationalfeiertag1972 wurde das Schlachtschiff feierlich eingweiht. Der erste Einsatz des Tankfahrzeuges war der Brand des Wirtschaftsteils beim Schmid Grünbach, heutiges Gelände der Firma Anhänger Humer.

,,Unsere Männer waren immer sehr schnell bei den Einsätzen. Mein Gatte ist einmal bei einer Einsatzfahrt in der Kurve aus dem fahrenden LKW gefallen" berichtet Hanni Brückler, ,,Er ist beim Anziehen der Uniform an der Türschnalle angekommen. Er blieb zum Glück unverletzt". Damals neuartig und aus England kommend war der Leichtschaumgenerator. Dieses Gerät wurde der Firma Schausberger vorgeschrieben und wurde im Tankfahrzeug stationiert. Ein Leichtschaumgenerator macht aus 1 Liter Wasser 1.200 Liter Schaum. Diese Technologie wurde beim größten Einsatz in der 40 - jährigen Geschichte des Tankfahrzeuges beim Brand des KFZ Betriebes Markgraf in Wels eingesetzt. Damals wurde der Generator via Drehleiterfahrzeug der Feuerwehr Wels aus der Luft eingesetzt, um einen besseren Löscherfolg zu erzielen.

,,Unfälle hätten schon passieren können, aber wir hatten auch Glück" erzählte Alfred Lendl, damaliger Gerätewart. ,,Beim Marschallinger Brand fuhr wiedermal Pepi Schmöller, diesmal rutschte ihm aber im laufenden Betrieb der Hauptschalter des LKW heraus. Er fuhr also ohne Beleuchtung und Blaulicht zum Einsatzort." ,,Wenn man sich auskennt, braucht man kein Licht", entgegnete Josef Schmöller sofort und erzählt gleich weiter ,,Alfred Lendl ist so schnell um die Gruber Kreuzung in Richtung Schulgebäude gefahren, dass sicher beide Zwillingsreifen in der Luft waren."

Die Probleme sind damals wie heute ähnliche bei der Feuerwehr, nur in anderen Umfängen. Zur Personalproblematik berichtet Albert Pöttinger ,,Beim Gattringer Brand waren wir so wenig Leute, dass beide Tankfahrzeuge rückwärts zusammengestellt wurden, so dass ich beide Pumpen gleichzeitig bedienen konnte". Noch heute ist der Tank Gunskirchen im Einsatz und fährt bei jedem Brandalarm als erstes Fahrzeug aus. Auch die jungen LKW Fahrer der FF Gunskirchen fahren gerne dieses Fahrzeug, dass jedoch auch einige Herausforderungen mit sich bringt.

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Quelle und Bilder: FF Gunskirchen - Presse






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